Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Enthaltungen: 1

Beschlussvorschlag:

Das Gremium genehmigt den Antrag des Jugendparlaments Friesland auf finanzielle Unterstützung des Bauvorhabens des TuS Glarum e.V.

 

 

 

 


Begründung:

Das Jugendparlament Friesland möchte, nach einstimmiger Abstimmung, den Bau eines Geräteraumes des Turn- und Sportverein Glarum (TuS Glarum e.V.) mit einem Betrag von 3.500€ unterstützen.

 

Der TuS Glarum e.V. gehört zu den erfolgreichen Turnvereinen der Region und ist vor allem für das Leistungsturnen bekannt. Eines der vier Wettkampfgeräte des Turnens ist der Schwebebalken. Gemäß den Grundrissentwürfen des Geräteraumes der Stadt Schortens, hätte der Schwebebalken im neuen Geräteraum aufgrund seiner Maße nicht abgestellt werden können.

Ein Training ohne dieses Gerät würde nicht nur das reguläre Training deutlich einschränken, sondern dem Verein auch das Wettkampfturnen verbieten. Turner*innen machen einen extrem hohen Anteil der Vereinsmitglieder aus und sind daher essentiell für das Fortbestehen des TuS Glarum e.V. und seiner aktiven Jugendarbeit.

Jugendarbeit zu fördern und zu schützen ist ein Grundsatz der Arbeit des Jugendparlaments Friesland. Zudem möchte das Jugendparlament auch weiterhin zum Bestehen eines vielfältigen Sport- und Vereinsangebotes beitragen.

 

Nach langen Verhandlungen mit dem TuS Glarum e.V. erklärte sich die Stadt Schortens bereit, einen Geräteraum zu errichten, in dem auch der Schwebebalken Platz findet. Beim Bau dieses Geräteraumes trägt der Verein jedoch einen Eigenanteil von 12.000€. Der Verein kann diese Summe nicht aus eigenen Mitteln begleichen, so dass Spendenaufrufe getätigt wurden und unterschiedliche Fördermittel in Betracht gezogen wurden.

Durch die Corona-Wirtschaftskrise konnte der Verein bislang 3.000€ Spenden sammeln, welche zum großen Teil aus privater Kasse stammen. Der Vorstandsvorsitzende des TuS Glarum e.V., Herr Milter, hat sich auch an das Jugendparlament gewandt und Unterstützung erfragt.

Die Mitglieder des Jugendparlaments kamen zum Entschluss, dass der Geräteraum für den TuS Glarum e.V. von essentieller Bedeutung ist. Sie möchten einen Teil der Summe übernehmen und den Verein mit 3.500€ unterstützen.

 

Dieses Projekt soll, so der Wunsch des Jugendparlaments Friesland, künftig andere Vereine dazu animieren, sich mit Ihren Anliegen ebenfalls an das Jugendparlament zu wenden, denn der TuS Glarum e.V. war bis jetzt der einzige Antragsteller dieser Form.

 

Herr Fakhro berichtet ergänzend zur Vorlage über die räumliche Situation des TuS Glarum e.V.. Er hebt die Teilnahme am Wettkampfturnen hervor und den bedauerlichen Zeitaufwand, die das Verräumen des Schwebebalkens mit sich bringt. Hier gehen wertvolle Trainingszeiten verloren. Der Bau eines Geräteraumes, in dem der Schwebebalken Platz findet, bedingt der Einholung von Spenden durch den Verein. Das Jugendparlament ist nach umfangreichen internen Diskussionen zu dem Ergebnis gekommen, im Rahmen der Jugendarbeit die Turner des TuS Glarum e.V. mit einer finanziellen Beteiligung an dem Bauvorhaben zu unterstützen.

 

Herr Wilken sieht die Bezuschussung nicht als Aufgabe des Jugendparlamentes, sondern vielmehr die Berufung als Fürsprecher für Angelegenheiten der Jugendlichen zu agieren. Anträge auf finanzielle Unterstützung sollen an andere Stellen gerichtet werden. Möglicherweise würde hier ein Präzedenzfall geschaffen und damit eine Flut von Unterstützungsanträgen entfachen. 

 

Frau Bastrop lobt das Engagement des Jugendparlamentes, schließt sich den Ausführungen von Herrn Wilken ergänzend an, mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit anderer Träger, wie die Städte und Gemeinden, dem Kreissportbund oder des Landkreises.

 

Herr Neugebauer sieht den Eingriff des Kreistages in die Entscheidungen des Jugendparlamentes kritisch.

 

Herr Ambrosy erklärt zusammenfassend die Verwendung der verschiedenen Geldmittel. Das Budget des Jugendparlamentes ist rechtlich gesehen Kreisgeld, daher müssen formal die Gremien des Kreistages beschließen. Herr Ambrosy hält die Entscheidung des Jugendparlamentes, über die finanzielle Unterstützung des TuS Glarum e.V. für die Errichtung eines Geräteraumes, aufgrund des Jugendbezuges in eigener Sache für legitim.

 

Im weiteren Verlauf der Diskussion wird die eigenverantwortliche Arbeit des Jugendparlamentes befürwortet und der Lernprozess im Zuge dessen positiv bewertet.

Seitens der Politik wird das Jugendparlament gebeten, solche Entscheidungen und Antragsmöglichkeiten öffentlich zu machen.

Weiterhin ergeht auch der Wunsch an die Presse, über die politische Arbeit des Jugendparlamentes zu berichten und die Ernsthaftigkeit dessen herauszustellen um die Wahrnehmung zu befördern.

 

Frau Renken spricht sich für die eigenverantwortliche Arbeit des Jugendparlamentes aus. Es sei wichtig, die Jugendlichen allgemein und ihr politisches Mitspracherecht zu fördern. In Verbindung mit einer finanziellen Unterstützung solle auch die Übertragung auf ähnliche Situationen im gesamten Landkreis und deren öffentliche Thematisierung berücksichtigt werden. Hier bietet sich ein großes Lernfeld für die jungen Menschen des Jugendparlaments. Frau Renken befürwortet den Beschlussvorschlag.

 

Frau Herzog berichtet von einem längeren Abwägungsprozess und einem Ortstermin vor Vorlagenerstellung. Darüber hinaus merkt sie an, dass der TuS Glarum e.V. im Kontakt mit dem Kreissportbund steht.

 

Herr Fakhro bedankt sich sowohl bei den Fürsprechern als auch bei den Kritikern und bestätigt schon nach heutiger Diskussion einen Lernerfolg für sich.

 

Herr Ambrosy erklärt, dass Entscheidungen über größere Ausgaben aus dem Budget des Jugendparlamentes formal dem Beschluss Kreistages vorbehalten sind, da es sich dabei um Steuergelder handelt. Auf Nachfrage, ob finanzielle Zuschüsse in der Satzung des Jugendparlamentes vorgesehen sind, versichert Herr Ambrosy, dass es hier keine Einschränkungen gibt, sofern der Jugendbezug gegeben sei.

 

Abschließend mahnt Frau Sudholz bei der Verwendung der Mittel immer die eigene Arbeit im Blick zu behalten. Durch die Jahresplanung über das Budget sei dies versichert erklärt Herr Fakhro.

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

9

Nein:

 

Enthaltung:

1