Sitzung: 24.11.2020 Ausschuss für Arbeit und Soziales
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 1056/2020
Beschluss:
Der vorgelegte Bericht zur Arbeitsmarktstatistik und
zum Stand der Zielerreichung der Kennzahlen nach § 48a SGB II wird zur Kenntnis
genommen.
(Vorlage
1056/2020):
Zur Erreichung der Ziele der Grundsicherung für
Arbeitsuchende schließt der Landkreis Friesland mit dem Niedersächsischen
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (MW) und dem Niedersächsischen
Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration (MS)
gemäß § 48b Absatz 1 Satz 1 Nr. 4 des Sozialgesetzbuchs Zweites Buch (SGB II)
jährlich eine Zielvereinbarung ab.
Die Entwicklung der jeweiligen Kennzahlen und
Ergänzungsgrößen nach § 48a SGB II sowie der Stand der Zielerreichung wird
unterjährig durch das MW und das MS nachgehalten. Dabei werden auch die
arbeitsmarktlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt.
Der beigefügte Bericht zeigt den aktuellen Stand der
Arbeitsmarktstatistik sowie die derzeitige Entwicklung der Zielerreichung in
2020.
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Frau Burkhardt führt die Vorlage aus.
Der Stand der Arbeitslosen im Oktober beträgt 1156.
Dies sind 129 mehr als im Vorjahr. Die Zahlen sind seit Juli 2020 rückläufig.
Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell in Friesland 4,5%, sie hatte ihren
Höchststand im Mai. Mit Blick auf die Zahlen der Grundsicherung sind die Zahlen
der Leistungsbezieher ebenfalls rückläufig; aktuell mit einem der niedrigsten
Stände im SGB II in Friesland.
Die Zielerreichung wurde durch die Pandemie
beeinflusst. Bei der Verringerung der Hilfebedürftigkeit liegt das Jobcenter aktuell
unter den Ausgaben des Vorjahres mit 6,4%. Das hängt damit zusammen, dass die
Zahlen der Leistungsbezieher rückläufig sind. Im letzten Jahr konnten sehr
viele Menschen in Beschäftigung integriert werden. Es wird davon ausgegangen,
dass bis zum Jahresende etwa 12,6 Millionen Euro ausgegeben werden. Dieses
entspricht ungefähr dem geplanten Wert in Höhe von 12,619 Millionen Euro.
In Bezug auf die Integrationsquote sind ebenfalls
Auswirkungen der Pandemie zu spüren. Durch den Lockdown im März konnten keine
Stellenangebote veröffentlicht werden. Viele beabsichtigte Einstellungen im
Gastronomiebereich und im Tourismusbereich konnten gar nicht erfolgen. Somit
sind viele Kunden des Jobcenters im Leistungsbezug verblieben und konnten auch
entsprechend nicht integriert werden. Dieses hat sich im Verlauf der
Folgemonate relativiert. Der Baubereich und der Bereich der Dienstleistungen
sind von dem Lockdown weitestgehend nicht betroffen gewesen, so dass hier
Integrationen erzielt werden konnten. Das Jobcenter Friesland steht im
Niedersachsenvergleich in der Integration auf Rang 2. Bis zum Jahresende wird
mit einer Quote in Höhe von 24,5% gerechnet. Im Bereich der Integrationen von
Alleinerziehenden liegt eine Integrationsquote von 35% vor. Dieses ist die
höchste Integrationsquote auf Bundesebene. Von 406 Jobcentern liegt das
Jobcenter Friesland hier auf Platz eins. Der Abbau von Langzeitleistungsbezug
sollte um 1% reduziert werden. Der aktuelle Wert liegt bei -10,1%, da
beispielsweise weniger Personen in den Langzeitleistungsbezug eingetreten sind.
Es wurde mit den Kundeinnen und Kunden sehr präventiv gearbeitet und die
Instrumente des Teilhabechancengesetzes wurden stark genutzt. Insgesamt wird
hier davon ausgegangen, dass bis zum Jahresende der Langzeitleistungsbezug um
9% reduziert wird.
Abstimmungsergebnis:
Zur Kenntnis genommen.