Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

  1. Der Landkreis Friesland errichtet eine ehrenamtlich besetzte Stelle für den interreligiösen Dialog.
  2. Ab dem 01.12.2020 wird diese Position kommissarisch durch Bruder Franziskus besetzt.

 

 


(Vorlage 1052/2020):

Mit seinem Schreiben vom 07.08.2020 hat Bruder Franziskus die Schaffung einer Position eines ehrenamtlichen Beauftragten für den Interreligiösen Dialog eingeworben und sich für die Besetzung angeboten. Kernziel dieser Funktion solle es seiner Auffassung nach sein, Vorurteile abzubauen und das Miteinander der Religionsgemeinden und Weltanschauungen zu stärken. Diese Absicht solle durch die Vernetzung der Religionsgemeinden und die Initiierung von Austauschmöglichkeiten umgesetzt werden.

 

Im Landkreis Friesland existieren verschiedene Kirchen und Religionsgemeinden in verschiedenen Größen, Konfessionen und Ausrichtungen.  Diese Situation erfordert einen interkulturellen und einen interreligiösen Dialog, der durch Ausstellungen, Dialoge, Gesprächskreise sowie Veranstaltungen einen Nährboden für einen gemeinsamen Austausch bieten kann – es entstehen Handlungs- bzw. Kommunikationssituationen, in denen Wissen und Entwicklungen zwischen Religion und der damit verbunden Kultur ausgetauscht werden können.

Aus diesem Grund befürwortet die Verwaltung die Bestellung eines Ehrenamtlichen.

 

Bruder Franziskus selbst engagiert sich seit vielen Jahren in unterschiedlichen Projekten und ist derzeit beim Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven angestellt. Ein detaillierteres Bewerbungsschreiben, ein Lebenslauf sowie eine Konzeption zum interreligiösen Dialog in Friesland sind dieser Vorlage als Anlage beigefügt. Ebenso wird sich Bruder Franziskus im Rahmen der Ausschusssitzung persönlich vorstellen.

 

In Anlehnung an die „Satzung über die Bestellung und Tätigkeit der/des Behindertenbeauftragten des Landkreises Friesland“, empfiehlt die Verwaltung im Falle einer Bestellung, diese i.S.d. §3 auf eine Legislaturperiode zu begrenzen. Bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2021 übernimmt Bruder Franziskus die Aufgaben kommissarisch. Eine erneute Bestellung würde im nächsten Jahr durch den Ausschuss bestätigt werden müssen.

Der/Die Beauftragte soll eine monatliche Aufwandsentschädigung nach Maßgabe der Satzung des Landkreises Friesland über Aufwandsentschädigungen und Fahrtkostenvergütungen für Ehrenbeamte und sonst ehrenamtlich Tätige erhalten.

 

 

Landrat Ambrosy führt aus, dass es bereits seit Jahren in Wilhelmshaven einen bemerkenswerten interreligiösen Dialog gebe. Es mache Sinn, auch im Landkreis Friesland diesbezüglich ins Gespräch zu kommen. Die Kirchen, auch teilweise die Moscheen bemühten sich, diesen interreligiösen Dialog zu führen. Der Landkreis Friesland erachtet es als zielführend, den sozialen Zusammenhalt im Landkreis zu fördern. Bruder Franziskus habe hier eine sehr große Expertise, er habe sich auch in Wilhelmshaven etabliert.

 

Herr Tetz ergänzt, dass in Anlehnung an die Beauftragung der Behindertenbeauftragten eine Ehrenamtlichkeit in der Form geschaffen werde, dass eine Anlehnung an eine Legislaturperiode der Politik stattfinde. Bruder Franziskus solle bis zum Ende des Jahres 2020 interimsmäßig in diese Position berufen werden mit einer Entschädigung parallel zu der Entschädigung der Behindertenbeauftragten. Es sei Bruder Franziskus zugesagt worden, dass er sich in der Ausschusssitzung persönlich vorstellen könne, wenn das Gremium einverstanden sei.

 

Bruder Franziskus stellt sich persönlich vor. Er berichtet, dass die Initiativen für den Interreligiösen Dialog keine Besonderheit für Friesland seien, sondern bundesweit zum Teil über Jahre, zum Teil neu aufgesetzt vorhanden seien. Dies habe auch mit Prävention vor Radikalisierung zu tun. Es gehe darum, Menschen zusammenzubringen, die die Kommunikation zwischen den Religionsgemeinschaften weltanschaulich fördern wollen. In Wilhelmshaven sei die Initiative gestartet. Es seien auch Atheisten beteiligt gewesen. Es sollen Vorurteile abgebaut werden. Bruder Franziskus werbe dafür, dass auch in Friesland die Religionsgemeinschaften zusammengeführt würden.

 

 


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig beschlossen.