Herr Burgenger kündigt Fragen an, die im Rahmen des Tagesordnungspunktes  5.2.2 beantwortet werden. Über dieses Vorgehen wurde in der Sitzung abgestimmt und einstimmig beschlossen.

 

Nachtrag zum Protokoll:

Eine per Mail eingegangene Bürgerfrage zu TOP 5.2.3 lag den Verantwortlichen zum Sitzungsbeginn nicht vor, sodass eine Beantwortung durch Herrn Hinrichs der folgenden Fragen und Anregungen über diesen Nachtrag erfolgt.

 

„Gem. Vorlage 1207/2021 unter Ö 5.2.3, soll die Verwaltung damit beauftragt werden, die Umgestaltung der Nebenanlagen an der Hauptstraße Sande zu beauftragen. Ich bin ehrlich gesagt erschrocken, dass die Planung noch nicht fertig ist. Meine  Frage wäre, ob bis zum Abschluss der Baumaßnahmen, provisorische Maßnahmen zum Schutz der Radfahrer vollzogen werden, oder ist weiterhin mit verunfallten Radfahrern zu rechnen? Übernimmt Herr Ambrosy, hierfür die Verantwortung?

Als provisorische Maßnahme, könnte z.B. die Ortsdurchfahrt Sande als Fahrradstraße gestaltet werden. Kraftfahrzeugen dürften passieren, müßten sich aber den schwächeren Verkehrsteilnehmern unterordnen. Die geltenden Vorfahrtsregeln, könnten aufrecht gehalten werden und das Ganze, würde wenig finanzielle Mittel binden und wäre schnell umsetzbar. Pendler werden Sande wahrscheinlich lieber umfahren, was zur Beruhigung der Verkehrssituation beiträgt und der Ort könnte sich positiv entwickeln. Der Landkreis kann dann noch in Ruhe weitere Jahre planen.

Über eine Antwort der politisch Verantwortlichen, wäre ich sehr dankbar.“

 

Mit Vorlage 1207/2021 werden den politischen Gremien die Ergebnisse der Voruntersuchung vorgestellt, die die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Rahmen der technischen Verwaltung der Kreisstraßen für den Landkreis vorgenommen hat. Hier werden mögliche Querschnittvarianten unter Berücksichtigung der vorhandenen Verkehrsräume dargestellt, außerdem werden mögliche Varianten in die vorhandenen Bestandspläne der Kreisstraße 294 (Hauptstraße) eingezeichnet. Dies alles erfolgte vor dem Hintergrund der Empfehlung der Unfallkommission, die sich erstmals im Jahr 2019 mit der Situation beschäftigt hat.

 

Vorausgeschickt sei, dass die derzeitige Situation sowohl baulich als auch beschilderungs- und markierungstechnisch im Einklang mit den Regelungen der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) steht und nicht grundsätzlich unsicher ist. Allerdings ist die derzeitige Infrastruktur nicht mehr als modern im Hinblick auf die Erfordernisse des Radverkehrs, aber auch des Kfz- und Fußverkehrs, zu bezeichnen, so dass gerade die Entwicklungen der Fahrradtechnik -einhergehend mit einer zunehmenden Mobilität und höheren Geschwindigkeiten- aus Sicht des Landkreises eine Umgestaltung erfordern. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die vorhandenen Verkehrsunfälle nahezu ausschließlich jeweils auf Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern beruhen, so dass der Landkreis nur versuchen kann, im Rahmen seiner Möglichkeiten eine "fehlerverzeihende" Infrastruktur anzubieten, die allen Verkehrsteilnehmern gerecht wird (im übrigen sind auch die Bedürfnisse der Radfahrer sehr vielschichtig und keinesfalls einheitlich).

 

Vor diesem Hintergrund ist die komplexe Planung zu sehen, die nunmehr durch ein Fachbüro auf Grundlage der betr. Voruntersuchung erstellt werden soll, natürlich immer unter dem Vorbehalt der jeweiligen Haushaltsplanung.

 

Noch kurz zur Fahrradstraße: Unabhängig von der Tatsache, dass die Gestaltung und Beschilderung einer Fahrradstraße nicht rechtmäßig nach den geltenden Vorschriften der StVO erfolgen könnte, da der Fahrradverkehr angesichts des vorhandenen Kfz-Verkehrs auf der Hauptstraße nicht die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist, würde diese Ausweisung ernsthaft wohl kaum von den unterschiedlichen Beteiligten in Erwägung gezogen werden. Nur am Rande sei noch darauf hingewiesen, dass eine Kreisstraße und deren Funktion grundsätzlich nicht mit einer Fahrradstraße in Einklang zu bringen ist.

 

In Kürze werden die Ergebnisse der Voruntersuchung ebenfalls noch im entsprechenden Fachausschuss der Gemeinde Sande vorgestellt werden, auch hier -sowie natürlich im weiteren Prozess- sind interessierte Bürgerinnen und Bürger natürlich aufgerufen, ihre Vorschläge und Ideen einzubringen, unabhängig von der Ausschusssitzung kann auch der zuständige Fachbereich der Kreisverwaltung kontaktiert werden!