In Abänderung des Beschlussvorschlages:

 

Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.

 

Es wird weiterhin an das Land Niedersachsen als Straßenbaulastträger appelliert, die Radwegführung im Zuge der Landesstraße 807 (im Bereich der Anschlussstelle AS Jever/Ost) umzugestalten mit dem Ziel einer sicheren und komfortablen Lösung, d.h. Verlegung an den Fahrbahnrand.

Die Führung für den Radfahrer im Zuge der Landesstraße 807 (Sillenstede bis Jever) an der AS Jever/Ost –aber auch an den anderen beiden Anschlussstellen der Bundesstraße 210- ist ein großer Diskussionspunkt in unterschiedlichen Gremien und Institutionen, in der Lokalpresse und bei diversen Bürgeranfragen.

 

Zur Vermeidung von immer wieder an der AS Jever/Ost auftretenden Gefährdungen für Radfahrer wurde im Jahre 2014 nach Abstimmung mit den Beteiligten die Vorfahrtregelung umgekehrt, d.h. der Radfahrer wurde angesichts der über 5 m vom Fahrbahnrand abgesetzten Radwegefurt wartepflichtig und die Furt aufgehoben, diese Regelung entspricht den verbindlichen Vorgaben der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO).

 

Bereits mehrfach befasste sich die Verkehrssicherheitskommission (= VSK) für den Landkreis Friesland mit dem Zustand, zuletzt in der Sitzung vom 26.10.2020 (im Folgenden Auszug aus dem Protokoll):

 

“Regelmäßig wird über die (um 5 m vom Fahrbahnrand abgesetzte) Radfahrerführung an der AS Jever/Ost diskutiert… Die Umkehr der Vorrangregelung steht nach wie vor im Einklang mit dem geltenden Recht (VwV zu § 9 StVO), mit den Richtlinien (Empfehlungen über Radverkehrsanlagen =ERA 2010) sowie den Verkehrsbeobachtungen. Allerdings provoziert die Regelung ständige Nachfragen und ist selbstverständlich aus Sicht des Radfahrers nicht komfortabel.

 

Seitens der Verkehrsbehörde des Landkreises besteht weiterhin die Auffassung, dass die Situation ausschließlich baulich verändert werden kann, denn es gilt eine sichere und regelkonforme Verkehrsregelung anzuordnen unter Beachtung der gegebenen örtlichen Situation!

 

Im Ergebnis appellierte die VSK daraufhin an den Straßenbaulastträger Land Niedersachsen, möglichst zeitnah eine Verlegung der Radwegführung (mit dann wieder zu markierenden Furten) an den Fahrbahnrand vorzunehmen, prioritär an der L 807 (AS Jever/Ost), aber auch an der L 812 (AS Jever/Zentrum) und der L 808 (AS Jever/West), denn die damit verbundenen Kosten dürften in keinem Verhältnis zum Sicherheits- und Komfortgewinn für den Radfahrer stehen!”

 

Die Umgestaltung der Einmündungsbereiche würde zu klaren und sicheren Verkehrsverhältnissen führen, außerdem ist die L 807 auch Bestandteil des Pendler-Radwegenetzes des ADFC Friesland e.V.

 

Mit diesem Inhalt wurde der Straßenbaulastträger Land Niedersachsen (dafür Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Aurich) kontaktiert: Das Land Niedersachsen sieht mit dem Antwortschreiben aus Dezember 2020 (siehe Anlage) ebenfalls das grundsätzliche Interesse und insbesondere einen Komfortgewinn, allerdings besteht dort zumindest z.Z. keine (Planungs-)Kapazität für die Umgestaltung der Bereiche, prioritär werden Anlagen, die als Unfallhäufungsstellen ausgewiesen sind oder aber Leistungsfähigkeitsdefizite aufweisen, umgeplant.

 

 

 

Nach Erläuterung der Vorlage durch Herrn Hinrichs betont Herr Buchholz für das Land das grundsätzliche Interesse an einer baulichen Umgestaltung, aber die derzeit nicht vorhandenen Planungskapazitäten, auch vor dem Hintergrund der unauffälligen Unfalllage.

 

KTA Ratzel betont, dass möglicherweise mit der jetzigen Vorfahrtregelung die sicherste Lösung geschaffen wurde, so dass er verhindert wissen möchte, dass eine Umgestaltung zu einem Anstieg der Unfallzahlen führe. Er regt an, dass in dem Beschlussvorschlag der „zustimmenden Kenntnisnahme“ (Satz 1 des Beschlussvorschlages) das Wort „zustimmend“ gestrichen werde.

 

Anlage:

Antwortschreiben des Landes Niedersachsen (dafür Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr

Abstimmungsergebnis:

in Abänderung des Beschlussvorschlages zugestimmt

 

Ja:	10
Nein:	0
Enthaltung:	0