Sitzung: 01.06.2021 Ausschuss für Umwelt, Abfall und Landwirtschaft
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 1221/2021
Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.
1. Beschreibung der Neuerungen
Durch die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft Friesland und um den Service für die Bürger*innen in Friesland auszuweiten, wurden im letzten Jahr die Weichen für einige Änderungen gestellt.
1.1. Es erfolgte eine Anpassung der Öffnungszeiten auf dem Wertstoffhof Varel sowie die Neuregelung der Annahmemodalitäten. Diese Änderungen beinhalten die seit Jahren üblichen Annahme von kostenfreien Abfällen an Montagen, Freitagen und Samstagen sowie die Annahme von kostenpflichtigen Rest- und Bioabfällen über die sogenannte „Tütenregelung“. Neu ist, dass jeweils mittwochs kostenpflichtiger Bioabfall ohne Tüten direkt in Container eingeworfen werden kann. Hierfür fällt an diesem Tag aus Platzgründen allerdings der Sperrmüllcontainer weg, weshalb an diesem Tag kein Sperrmüll abgebeben werden kann.
1.2.
Auf dem Bauhofgelände der Gemeinde Sande wurde
ganz neu eine Annahmestelle für Bioabfälle als Ganzes geschaffen. Hier ist es
nunmehr seit März möglich, sowohl kostenpflichtigen Bioabfall als auch
kostenfreies Ast- und Strauchwerk in Container zu entsorgen.
2. Zwischenfazit
Nach den ersten 3
Monaten ist das erste Fazit eher ernüchternd. Trotz des erheblichen medialen
Aufwands (z.B. Hinweise in Tageszeitungen, Pressetermin bei der Eröffnung,
mehrmalige Erinnerungen über die Abfall-App) werden die neuen Angebote sehr
zurückhaltend angenommen.
2.1. Wertstoffhof Varel:
Am neuen
Öffnungstag Mittwoch wurden in der Zeit vom 01.03. - 17.05.2021 im Schnitt 7
Wertmarken pro Tag verkauft. Dabei kann nicht unterschieden werden, ob es 2 m³
(4 mal 0,5 m³) in einer Anlieferung oder 4 einzelne Lieferungen mit 0,5 m³
waren. Insgesamt wurden 77 kostenpflichtige Anlieferungen mit 4,8 t
Gesamtgewicht in 2,5 Monaten registriert.
Zum Vergleich, in Wiefels werden im Schnitt 2,3 t feine Bioabfälle (Garten und
Park) und rund 4,4 t Strauchwerk pro Öffnungstag in die Deponiecontainer
geworfen (Durchschnittswerte seit 2013 für 304 Öffnungstage/a).
2.2. Bioabfallannahmestelle Sande:
An der neuen
Annahmestelle in Sande wurden seit dem 19.März (14 Termine) 50 Annahmen
gezählt. Im Durchschnitt 3-4 pro Annahmetag. Davon waren rund die Hälfte der
Gesamtanlieferungen kostenpflichtige feine Bioabfälle (2,52 t). Bei der anderen
Hälfte handelte es sich um Strauchwerk (3,3 t.)
Ein Öffnungstag kostet (ohne Verwertung) Brutto rd. 323 €.
3. Weitere Entwicklungen
Aktuell ist der Trend zu beobachten,
dass sich die Haushalte mehr und mehr für die verhältnismäßig günstige zweite
Biotonne (48,15 € jährlich bei 21 Leerungen) entscheiden.
Seitens des Ausschusses (Herr Gburrek) wurde die Frage
gestellt, wie sich die Inanspruchnahme der zweiten Biotonne (sogenannte
Gartenabfalltonne) im letzten Jahr seit der Diskussion um eine erweiterte
Annahmestelle für Bioabfälle entwickelt hat.
Antwort der Verwaltung:
Im Jahr 2020 wurden 2.105 dieser Gartenabfalltonnen durch die Städte und
Gemeinden veranlagt. Zum Jahr 2021 waren dies im Vergleich 2.268. Dies stellt
eine Steigerung von 163 Tonnen (knapp 8 %) dar, was im Vergleich zu anderen Jahren
ein Vielfaches ist.