Beschluss: zur Kenntnis genommen

Das Gremium nimmt das Projekt zur Kenntnis.

 

 

 


Begründung:

Im Moment wird innerhalb des Volksbunds das Thema der "verlorenen Gräber" immer mehr beachtet. Dabei geht es um Gräber, die sich eigentlich auf den Kriegsgräberstätten befinden müssten. Aus verschiedenen Gründen sind diese allerdings nie in Gräberlisten aufgenommen worden bzw. sind die Gräber entfernt worden.

 

Zweiteres betrifft vor allem die Kinder von früheren Zwangsarbeiterinnen. In den 1960er Jahren sind diese aufgrund einer fehlerhaften Rechtsauslegung häufig aufgehoben worden, auch im LK Friesland. Da Herr Holger Frerichs hier schon Vorarbeiten geleistet hat, ist dem Volksbund Deutsch Kriegsgräberfürsorge der Gedanke gekommen, im Landkreis ein Pilotprojekt anzuschieben.

 

Dafür müsste man mit den entsprechenden Gemeinden und Friedhofsträgern ins Gespräch kommen.

 

Eine Beschreibung des  Projektes ist als Anlage beigefügt.

 

Anlage:

 

1. Projektbeschreibung  „Verlorene Gräber“

2. Präsentationpräsentation

 

Herr Wingert als Bezirksgeschäftsführer des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. stellt in Verbindung mit einer Power-Point-Präsentation das Projekt „Verlorene Gräber“ vor.

 

Herr Frerichs als Lokalhistoriker berichtet ergänzend  von der Situation im Landkreis Friesland. Er betont das ewige Ruherecht, welches für  die Kriegsgräberstätten besteht. Mit der Verabschiedung des ursprünglichen Gräbergesetzes 1952 waren die Kommunen angewiesen, Gräberlisten zu erstellen, in denen alle Gräber verzeichnet werden mussten. Inzwischen seien Abweichungen zwischen den Angaben in diesen Gräberlisten zu den Verhältnissen vor Ort auf den Friedhöfen festzustellen. Im Laufe der Jahrzehnte seien so manche Gräber ganz verschwunden, oder eine individuelle Kennzeichnung wie Einzelgrabmale oder Namensstelen nicht vorhanden. Grundsätzlich können solche Gräber, wenn sie nicht überbettet worden seien, wieder hergestellt werden. Für den Friedhof Sande sei eine entsprechende Aufarbeitung bereits erfolgt. Herr Frerichs bietet eine Recherche für die übrigen Friedhöfe im Landkreis Friesland an um einen Nachweis und Status zu erstellen über entfernte Gräber. Hierzu könne man das Schlossmuseum, sowie die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten um Unterstützung bitten.

Denkbar wäre einerseits eine Wiederherstellung der Gräber oder eine Sichtbarmachung der Namen am Begräbnisort vielleicht alternativ zentral, beispielsweise in Jever. Herr Wingert wirbt für das Gesamtprojekt und stellt eine Vorreiterrolle zur Erhaltung der Gedenk- und Erinnerungskultur, nicht nur für das Oldenburger Land in Aussicht. Neben dem Einverständnis und Rückhalt der beteiligten Institutionen (Landkreis, Gemeinden, Kirchengemeinden, Stiftung. Niedersachsächsischer Gedenkstätten, Schlossmuseum) sei auch die Finanzierung zu klären.

 

Für Sande seien Projektkosten in Höhe von 15.000 € entstanden, an denen sich das Land Niedersachsen mit 9.000 € aufgrund des Gräbergesetzes beteiligt habe.

 

Herr Gburreck bedankt sich bei Herrn Wingert und Herrn Frerichs. Er nimmt Bezug auf das vorgeschlagene Planungstreffen in der Projektbeschreibung. Er empfiehlt zunächst eine Kostenermittlung und bittet das Gremium, neben der Kenntnisnahme,  dafür um Zustimmung.

 

Herr Pauluschke richtet die Frage an Herrn Frerichs, wer der Projektträger sei. Es sei ein geplantes Kooperationsprojekt des Volksbundes Kreisgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Oldenburg, dem Schlossmuseum und der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten beantwortet Herr Frerichs.

 

Herr Pauluschke rät, dass der Projektträger zunächst Anträge stelle, beispielsweise an die Regionalstiftung LZO, Städte und Gemeinden, Landkreis usw.

 

Mit verschiedenen Wortbeiträgen wurde die Priorität der Kostenermittlung unterstrichen.

 

Das Gremium nimmt die Projektvorstellung einstimmig, wohlwollend zur Kenntnis.