Die nachfolgenden Kurzberichte wurden im Rahmen der Sitzung als Unterlagen dem Ausschuss zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung trug die Themen vor.



4.1 Regionale Fachtagung am 30.10.2008 zum Thema Kindertagespflege in Jever


Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland eine Regionale Fachtagung am 30.10.2008 zum Thema Kindertagespflege in Jever. Zu den Tagesordnungspunkten der Regionalen Fachtagungen gehörten unter anderem Informationen zum Landesprogramm Familien mit Zukunft, zur Förderung von Investitionskosten sowie zu den Familien- und Kinderservicebüros. Des Weiteren referierte das Niedersächsische Kindertagespflegebüro zur Kindertagespflege, Großtagespflege und zur Kooperation von Kindertagesstätten und Tagespflege. Die Teilnehmenden der Fachtagung erhielten einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen der Kindertagespflege und über die Arbeit der Familien- und Kinderservicebüros vor Ort.


Auf Grund der pädagogischen Besonderheiten des Tagespflegekonzeptes des Landkreises Friesland wird das Land Niedersachsen den entsprechenden Baustein des Projektes „HAnd in HaND im Landkreis Friesland“ auf einem Fachsymposium in Brüssel vorstellen.



4.2 Übernahme der Schirmherrschaft für die Bildungs- und Präventionsoffensive „HAnd in HaND im Landkreis Friesland“ durch die niedersächsische Sozialministerin Frau Mechthild Ross-Luttmann am 31.10.2008


Mit dem ersten Präventions-Baustein der Bildungs- und Präventionsoffensive „HAnd in HaND im Landkreis Friesland“ hat der Landkreis Friesland mit dem „KiTa-Vorsorgebogen“ ein einheitliches Beobachtungsverfahren zur Früherkennung von Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern in Tageseinrichtungen zur Vorlage bei den Vorsorgeuntersuchungen U8/U9 eingeführt. Ziel des Beobachtungsverfahrens ist eine bessere Vernetzung zwischen Tageseinrichtungen für Kinder, Ärzten, dem Gesundheitsamt und dem Jugendamt. Da der Landkreis Friesland bei der Einführung des Beobachtungsverfahrens zur Früherkennung von Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern in Tageseinrichtungen eine Vorreiterrolle in Niedersachsen eingenommen hat, konnte die niedersächsische Sozialministerin Frau Mechthild Ross-Luttmann als Patin für das Projekt gewonnen werden.



4.3 Netzwerkkonferenz am 19.11.2008


Die Netzwerkkonferenz findet am 19.11.2008 um 17 Uhr statt, der Sitzungsort wird kurzfristig bekanntgegeben. Im Rahmen einer Bildungs- und Präventionsoffensive hat sich der Landkreis Friesland zum Ziel gesetzt, die Frühdiagnostik von Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern zu verbessern. Dazu gehört auch die Installierung eines Netzwerksystemes um die physischen sowie psychischen Armutsfolgen bei Kindern zu erkennen und diesen frühzeitig entgegenzusteuern.


Hauptziel des Konzeptes ist es, die vorhandenen Ressourcen von Diensten, Einrichtungen der freien sowie öffentlichen Jugendhilfe zu bündeln und Übergänge konzeptionell zu erfassen, um einen besseren Synergieeffekt zu erzielen.



4.4 Aktionsprogramm Kindertagespflege


Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt mit dem Aktionsprogramm „Kindertagespflege“ den Ausbau der Kindertagesbetreuung. Das Aktionsprogramm besteht aus 3 Säulen (Modellstandorte, Qualifizierung, Online-Portal). Der Landkreis Friesland wird sich als Modellstandort für das Aktionsprogramm „Kindertagespflege“ bewerben.



4.5 Ablehnung des Antrages „Schulverweigerung - Die Zweite Chance“


Wie bereits im letzten Ausschuss berichtet, stellte der Landkreis Friesland am 26.06.2008 einen Antrag für das o.g. Projekt im Rahmen der Initiative „Jugend und Chancen- Integration fördern“. Der Landkreis Friesland und zwei Schulen wollten sich an dem Projekt beteiligen. Eine weitergehende Beteiligung von Schulen war nicht zu erreichen. Der Landkreis Friesland, Fachbereich 22, erstellte ein Konzept für die praktische Ausführung des Projektes.


Am 18.09.2008 erhielt der Landkreis Friesland einen Ablehnungsbescheid in dem mitgeteilt wurde, dass die eingegangenen Projektanträge im Rahmen des Bewertungs- und Entscheidungsverfahrens hinsichtlich ihrer Eignung zur Umsetzung des Programms geprüft wurden. Da eine Vielzahl von Anträgen eingereicht worden wären, musste eine Projektauswahl getroffen werden. Im Rahmen dieses Auswahlverfahrens wurde der Antrag des Landkreises Friesland leider nicht berücksichtigt.



Im Rahmen der Vorstellung der Kurzberichte fragte Herr Waldemar Janssen nach, was Großtagespflege heiße. Frau Papen erläuterte Großtagespflege bedeute, dass mehrere Tagespflegepersonen zusammenarbeiten und in gemeinsamen geeigneten und durch das Familien- und Kinderservicebüro überprüften Räumlichkeiten Tageskinder betreuen. Eine Großtagespflege wird z.B. in der Volkshochschule Lange Straße in Varel angeboten, die auch von Schülern der Berufsbildenden Schule in Varel genutzt werden könne.


Herr Etzold sprach an, ob auch im Landkreis Friesland die Einführung eines Gutscheinsystems in Bezug auf Krippenplätze angedacht sei. Frau Papen legte dar, dass dies derzeit noch mit den Gemeinden beraten werden würde. Die Einführung eines Gutscheinsystems hinge allerdings auch von der Möglichkeit der Einführung durch die Richtlinie ab.


Herr Wehnemann berichtete, dass es eine Einigung bezüglich des Gesetzes zur Förderung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege (Kinderförderungsgesetz – KiföG) gegeben hätte. Neben der bereits beschlossenen Beteiligung des Bundes an den Investitionskosten der Kommunen beinhalte das Gesetz auch die Mitfinanzierung der Betriebskosten für den Ausbau der Kinderbetreuung durch den Bund. Wichtig sei für die Städte und Gemeinden, dass sich auch das Land an den Betriebskosten beteiligen werde. Der Bund, das Land, die Kommunen und die Eltern sollen jeweils etwa ein Viertel der Kosten tragen.


Herr Zielke warf die Frage auf, was mit den Jugendlichen geschehe, die jetzt nicht über das Projekt „Die Zweite Chance“ gefördert werden könnten. Herr Damrau antwortete hierauf, dass man in den Schulen versuche die Jugendlichen gemeinsam mit den Eltern und dem Schulsozialarbeiter wieder zu motivieren. Herr Wehnemann erwähnte, dass der Landkreis durch die zusätzliche Förderung über das Projekt gerne mehr für diese Jugendlichen bewirkt hätte.



Der Ausschuss nahm die Berichte der Verwaltung zur Kenntnis.