Sitzung: 08.02.2022 Ausschuss für Finanzen und Digitalisierung
Beschluss: Antrag der Gruppe CDU/ZV/UWG/WPW:
Der Landkreis
Friesland stellt die absehbar erforderliche Summe zur Abdeckung des Defizits
der Friesland-Kliniken in den Haushalt ein.
Begründung der Gruppe
CDU/ZV/UWG/WPW: „Wir legen großen Wert auf Haushaltswahrheit und
Haushaltsklarheit. Aktuell werden im Kreishaushalt rund 2 Millionen Euro
Verlust der Friesland-Kliniken eingeplant. Das wird absehbar zu wenig sein.
Die Friesland-Kliniken befinden
sich nach der Fusion noch immer im Prozess des Zusammenwachsens beider
Standorte. Das ist ein normaler Vorgang, der fünf bis zehn Jahre bei einem
Unternehmen dieser Größe in Anspruch nehmen wird.
Die Folgen der Pandemie bedeuten
nach wie vor eine starke Herausforderung für den betriebswirtschaftlichen Teil
der Kliniken. Zudem hat das Unternehmen nach Beschluss der Gremien einen
umfassenden Umstrukturierungsprozess auf den Weg gebracht, der unter anderem
auch von Entscheidungen der Bundes- wie der Landespolitik beeinflusst wird.
Vor diesem Hintergrund muss dem
Träger klar sein, dass wir die Kliniken noch eine Zeit lang finanzieren müssen.
Wie in den 70er Jahren, als das
Landeskrankenhaus vom Landkreis übernommen worden ist. Damals wurden die
Defizite seitens des Landkreises übernommen. Den Mitarbeitenden wurde
Sicherheit und Klarheit seitens des Eigentümers demonstriert. Wir halten es für
nicht zielführend, noch mehr Druck auf Mitarbeitende aufzubauen, um die
wirtschaftliche Situation zu verbessern. Sowohl Geschäftsführung wie
Belegschaft arbeiten in dem Bewusstsein, die Situation verbessern zu müssen und
arbeiten entsprechend tagtäglich daran.
Der
Eigentümer trägt auch eine Verantwortung für die Mitarbeitenden in den Kliniken.
Es ist eine Frage der Haltung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die
nicht unbegrenzt unter Druck gestellt werden dürfen. Es ist auch eine Frage des
Menschenbildes, wie man mit Mitarbeitenden umgeht. Ebenso eine Frage des
Personalmanagements. Druck erzeugt immer Gegendruck oder eben auch Abwanderung
der Mitarbeitenden. Das können und wollen wir uns nicht leisten.“
Herr KTA Homfeldt stellt den
Antrag vor und betont, dass der Bedarf der Kliniken nach den Grundsätzen der
Haushaltswahrheit und -klarheit im Haushalt richtig veranschlagt werden müsse.
Herr Landrat Ambrosy erläutert
die Förderung und Unterstützung des Landkreises für die Friesland-Kliniken. Da
die Kliniken derzeit noch mit den Krankenkassen über die ausstehenden Zahlungen
verhandeln, mache es keinen Sinn, zusätzliche Verlustausgleichsbeträge im
Haushalt auszuweisen, da sonst die Kliniken in eine schlechte Verhandlungsposition
gesetzt würden.
Herr KTA Kühne hält es trotzdem
für sinnvoll, im Haushalt einen höheren Betrag für die Kliniken auszuweisen.
Herr KTA Schürgers spricht sich
dafür aus, erst einmal das Ergebnis der Verhandlungen abzuwarten.
Herr
KTA Mandel plädiert dafür, keine zusätzlichen Verlustausgleichsbeträge im
Haushalt auszuweisen, da erst die Verhandlungen der Kliniken mit den
Krankenkassen abgewartet werden sollten.
Im Anschluss an die intensive Diskussion wurde der Antrag abgelehnt.
Abstimmungsergebnis:
Der Antrag wurde abgelehnt:
Ja: |
4 |
Nein: |
7 |
Enthaltung: |
0 |