Sitzung: 26.04.2022 Ausschuss für Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Planung und Kreisentwicklung
Herr Siekmann (Grabstede) stellt fest, dass
der Presse vor 4 Jahren zu entnehmen war, dass Tennet mit Thyssen Krupp einen
Elektrolyseur in Conneforde aufbauen möchte. Herrn Siekmann sei insgesamt nicht
verständlich, warum der Strom zunächst nach Conneforde transportiert würde,
anstatt ihn direkt am Anlandepunkt oder bei den Offshore-Windanlagen per
Elektrolyse in Wasserstoff zu verwandeln und über eine Gasleitung über den
Standort Etzel in Richtung Süden zu verteilen. In diese Richtung gäbe es über
50 GW Transportleistung. Es würde Jahrzehnte dauern bis 25 GW als Stromtrasse
aufgebaut würden. Dafür bräuchte es Elektrolyseure, diese wären in wesentlich
kürzerer Zeit aufzubauen. Wasserstoff über eine weite Strecke zu transportieren
sei lt. seiner Auffassung deutlich vernünftiger.
Herr Weiß von der Firma Tennet stellt sich
vor und nimmt Stellung: Die Firma Tennet arbeite mit Elektrolyseuren. Die
Elektrolyse und die Produktion von Wasserstoff gelte als sehr energieintensiv.
Auf der Spannungsebene von 380.000 Volt (380 kV) könne die benötigte Energie
zur Verfügung gestellt werden. Die Auffassung von Herrn Siekmann sei nicht ganz
korrekt. Die Schwierigkeit, die bestehe, sei, dass die Produktion von
Wasserstoff über 20 Jahre aufgebaut würde. Über die Technologie an sich könne
Herr Weiß nichts sagen. Von der Firma Tennet würden aber entsprechend
leistungsfähige Anschlüsse zur Verfügung gestellt werden. Die Firma Tennet sei
per Bundesgesetz dazu verpflichtet, alle Stromproduzenten und energieintensive
Industrien diskriminierungsfrei anzuschließen.
Herr Ihmels bedankt sich für die Antwort.
Herr Heidrich vom Amt für regionale
Landesentwicklung Weser-Ems fügt ergänzend hinzu, dass auf Bundesebene
diskutiert würde, ob Strom oder Wasserstoff transportiert werden solle. Bei
Genehmigung der Bundesnetzagentur mit Sitz in Bonn wurde festgestellt, dass
eine Stromleitung erforderlich sei, unabhängig davon, ob in der Zukunft auf
Wasserstoff umgerüstet würde. Dieses Projekt wurde ins Bundesbedarfsplangesetz
aufgenommen. Der Deutsche Bundestag in Berlin habe beschlossen, dass die von
Wilhelmshaven 2 nach Conneforde laufende Leitung einen vordringlichen
energiewirtschaftlichen Bedarf habe. Der Netzentwicklungsplan werde alle 2
Jahre neu aufgestellt und dann von den Übertragungsnetzbetreibern und der
Bundesnetzagentur konsultiert. An dieser Stelle bestehe auch für alle
Bürger/innen und Kommunen die Möglichkeit sich
einzubringen bzw. sich zu beteiligen. Es bestehe eine Bindung ans
Bundesbedarfsplangesetz.
Herr Ihmels bedankt sich für die Ausführung.
Keine weiteren Wortmeldungen oder Fragen.
Herr Ihmels schließt die
Einwohnerfragestunde.