Sitzung: 14.06.2022 Ausschuss für Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Planung und Kreisentwicklung
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 7, Nein: 0, Enthaltungen: 4
Vorlage: 0224/2022
Beschluss:
Nach Beratung stimmt der Ausschuss für
Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Planung und Kreisentwicklung den
fortzuschreibenden Mittelfristigen Entwicklungszielen Handlungsschwerpunkten
beizusteuernden fortgeschriebenen Punkten des Mittelfristigen Entwicklungsziels
3 „Standortqualitäten ausbauen und sichern“ und 4 „Erhalt und Verbesserung der
natürlichen Lebensgrundlagen“ zu; die Punkte fließen in das vom Kreistag zu
beschließende Gesamtkonzept ein.
Die zum ersten Mal vom
Kreistag in der Sitzung am 15.12.2003 beschlossenen, für die strategische
Ausrichtung der Arbeit des Landkreises Friesland, maßgeblichen
Mittelfristigen Entwicklungsziele und Handlungsschwerpunkte wurden in einem
Turnus von zwei Jahren an die sich geänderten Planungen, Entwicklungen und
Gesetze angepasst. Die letzte Anpassung fand mit Kreistagsbeschluss vom
19.12.2018 statt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Fortschreibung in den
Jahren 2020/ 2021 unterblieben. Die Gruppe SPD/ GRÜNE/ FDP hat
die bestehenden MEZ/ HSP beraten und Vorschläge für eine künftige
Fortschreibung erarbeitet. Nach dem Beschluss des
Kreisausschusses vom 06.04.2022 soll die Fortschreibung der Punkte des
Konzeptes aus 2018 von den fachlich zuständigen Ausschüssen beraten werden. Die Fortschreibung der Punkte
des Konzepts für den Ausschuss Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Planung und
Kreisentwicklung, gem. Vorschlag der Mehrheitsgruppe wurden wie nachfolgend
gelistet, von der Dezernatsleitung 3, dem Fachbereichsleiter 61 und der
Stabsstelle Klimaschutz geprüft und bedürfen seitens der Verwaltung aktuell
keine weiteren Ergänzungen. MEZ 4: 4.3.1 Entwicklung eines
Klimaschutzplans und Aufbau eines eigenen Bereichs zur Erstellung und
Umsetzung 4.3.4 Klimaschutzmanagement
mit weiteren Mitarbeitenden. 4.6.2 Sicherung von
Kleipotenzialen 4.11.1 On demand Angebote
etablieren 4.11.3 Ausbau der
Fahrrad-Infrastruktur 4.11.4 Konzeptionierung des
Ausbaus der Landeinfrastruktur 4.11.5 Förderung der Bedingung
für Carsharing Konzepte Der Ausschuss für Klimaschutz,
Klimafolgenanpassung, Planung und Kreisentwicklung wird gebeten, die ihn
betreffenden Punkte zu beraten und eine Fassung zu beschließen, die mit den
beratenen Punkten der anderen Fachausschüsse zu einer Gesamtfortschreibung
zusammengetragen werden kann. |
Herr Mandel spricht die Teilthemen, sowie
die Handlungsschwerpunkte der mittelfristigen Entwicklungsziele MEZ 4 an. Herr Homfeldt bedankt sich für die
Erläuterung bei Herrn KTA Mandel. Herr KTA Kühne ergreift das Wort und
erklärt, warum die CDU sich bei der Abstimmung des Beschlussvorschlages
enthalten werde. Ein Teil der von Herrn KTA Mandel aufgeführten Punkte finde
von der CDU die vollkommene Unterstützung, es gebe aber auch Punkte, bei
denen sich die CDU noch in der Abstimmung befinde sowie einige nicht
annehmbare Punkte. Herr KTA Kühne nennt dazu zwei Beispiele:
Beim Thema Biosphärenreservate sehe er einen Eingriff in die kommunale
Entscheidung. Die Städte und Gemeinden des Landkreises hätten sich dazu
unterschiedlich positioniert. Er ist der Meinung, dass dies eine Entscheidung
der einzelnen Städte und Gemeinden bleiben solle. In Varel wurden
diesbezüglich schon zwei Abstimmungen mit entsprechender Mehrheit negativ
beschieden. Zudem sei bei den MEZ 4 einige Male das
Abfallwirtschaftszentrum Wiefels genannt, ihm fehle aber die Berücksichtigung
des Müllstandortes für den Südkreis in
Varel in der Neuwangerooger Straße. Frau KTA Jensen fragt, ob es schon
konkrete Auseinandersetzungen zum HSP Wiedervernässung Moor und Erhalt der
Moorschäferei gebe. Sie teilt mit, dass es besonders im Spolenser Moor an der
Moorschäferei extreme Höhenunterschiede gebe, eine Vernässung sei daher nicht
ohne weiteres möglich. Des Weiteren erwähnt sie, dass sie es
nicht für richtig halte, Vertreter/Innen zum Thema Klimawandel in die Schulen
zu schicken. Gegen eine Informationsveranstaltung sei nichts einzuwenden,
allerdings sei hier zu klären, wer diese durchführen werde. Sie erwähnte die
Gefahr der Ideologie, weshalb sie den Punkt so wie beschrieben nicht
unterstützen könne. Frau KTA Esser fragt, ob es von Seiten der
Verwaltung Änderungswünsche zu den MEZ gebe, da ihr beim Lesen der Vorlage
aufgefallen sei, dass die Auflistung der HSP nicht identisch mit den HSP des
Antrages der Mehrheitsgruppe sei. In der Vorlage der Verwaltung sei z.B. beim
HSP 3.2 die Weiterentwicklung des
Aerotec-Geländes Varel nicht erwähnt Herr Neuhaus erklärt, dass verschiedene
Versionen der MEZ im Umlauf waren und es vermutlich dadurch zu diesem
Missverständnis kam. Es bestehe also kein inhaltlicher Dissens. Er erwähnt
zudem, dass der Zweckverband anders organisiert sei, als das AZV / TZV in Nachbarschaft zur PAG Varel und
deshalb eine Trennung nach Standorten erfolgen sollte. Frau KTA Esser stellt weiterhin fest, dass
in der Vorlage der Verwaltung der HSP 3.12 eingefügt sei, den es im Antrag
der Mehrheitsgruppe so gar nicht gebe. (HSP 3.12; Berücksichtigung und
Nutzung der Auswirkungen der Digitalisierung auf die regionale Entwicklung;
möglichst Flächendeckende Umsetzung der Breitband- und der
Mobilfunkversorgung). Aus ihrer Sicht sei gegen diesen HSP nichts
einzuwenden. In der Gesamtabstimmung müsse dann überlegt werden, ob dieser
Punkt mit aufgenommen werden könne. Herr Neuhaus erklärt dazu, dass dieser
Punkt in der alten Fassung der MEZ bereits enthalten war, durch das
Änderungsverfahren aber die Nummerierung verschoben sei. Frau Esser fügt hinzu, dass in der Vorlage
der Verwaltung der HSP 3.17 dem Punkt des Antrages HSP 3.4.1 „Entwicklung zur
Wasserstoff-Technologie Region“
entspricht. Die Verwaltung habe hier noch den Text „entsprechende
Förderung neuer Technologien der Energiewende Praktische Anwendung
Tankstelle, Busse, Logistik + Großanwendungen zum Erreichen der Klimaziele Nutzung
im Schiffsverkehr“ hinzugefügt. Der HSP sei somit nicht mehr identisch mit
dem Antrag. Frau Esser stelle diese
Frage, da die Verwaltung angegeben habe, keine Ergänzungen bzw.
Änderungswünsche zu haben. Herr Dr. Dehrendorf erwähnt, dass dies
Empfehlungen der Verwaltung seien. Der Landkreis sei bestrebt, alle HSP des
Antrages mit den derzeitigen Projekten abzugleichen und als Hilfestellung zu
konkretisieren. Dies seien aber keine ergänzenden Ziele. Frau Esser stellt an die CDU die Frage,
wie nach deren Vorstellung das weitere Vorgehen sei, wenn es heute nicht
abschließend diskutiert werden könne. Sie fragt, was dagegen spreche, die von
der CDU angesprochenen Themen im Zuge dieser Sitzung auszudiskutieren. Frau Jensen antwortet, dass sie die
genannten MEZ zu oberflächlich fände. Sie stellt die Frage an die Verwaltung,
welche Gespräche z.B. in Bezug auf die Moorschäferei bereits stattgefunden
hätten. Herr KTA Mandel stellt klar, dass dies so
konkret in der strategischen Ausrichtung nicht möglich sei. Die MEZ und HSP werden sehr kurz und
prägnant benannt. Sollte es zu einer Änderung kommen, am Beispiel der
Moorschäferei zu einer möglichen Schließung, Weiterentwicklung oder zu
anderen unerwarteten Kosten, so werde dieses dann in den Fachgremien erneut diskutiert.
Die MEZ / HSP seien ein grober Orientierungsrahmen, die Einzelthemen würden
detailliert aufgegriffen werden. Herr Homfeldt ergänzt, dass die
Oppositionsgruppe mit einem entsprechenden Vorschlag auf die Mehrheitsgruppe
zukommen werde. Herr Mandel bittet, auf angesprochene
Punkte von Herrn KTA Kühne antworten zu dürfen. Er erwähnt, dass bei HSP
4.7.1 „Biosphärenreservate“ die Beteiligung der Kommunen auf freiwilliger
Basis geschehe. Natürlich sollen möglichst alle Kommunen hierfür gewonnen werden,
es sei aber nicht verpflichtend. Weiterhin greift er einen anderen Einwand
zum HSP 4.0.5 „ökologische Aufwertung kreiseigener Flächen und der Flächen
kreiseigener Betriebe“ von Herrn Kühne auf. Im Abfallwirtschaftszentrum
Wiefels seien sehr viele Photovoltaikanlagen gebaut. Auch für den Standort
Hohenberge Neuwangerooger Straße sei diesbezüglich einiges in Planung, etwas
Konkretes würde zu entsprechender Zeit im Fachausschuss beraten. Frau Wittke hat eine Frage zum MEZ 3 HSP
3.11. Die Küstenregionen hätten Bedenken, dass das LNG-Terminal den Tourismus
beeinträchtigen könne. Diese Sorge bekräftige sich, wenn nun auch noch
Hooksiel als Assistenzhafen für den Jade Weser Port ausgebaut werden solle.
Sie fragt nach schon vorhanden Konzepten und wie dies zu realisieren sei,
ohne dass Tourismus und Küstenfischerei beeinträchtigt würden. Herr Homfeldt antwortet auf die Frage,
dass dies, wie bereits von Herrn Mandel erklärt, ein Handlungsziel sei, über
das im Detail im Fachausschuss gesprochen werde. Herr Dr. Dehrendorf ergänzt, dass dies ein
wichtiges Raumordnungsthema sei. Beide Belange sollen gleichwertig behandelt
werden. Es gebe eine abgestimmte Zielrichtung und hierzu entsprechende
Festsetzungen im RROP 2020. Herr Kühne möchte erwähnen, dass es noch
nicht zu allen Themen innerhalb der Fraktion einen Beschluss gebe, deswegen
sei es seiner Meinung nach falsch, dem Antrag zuzustimmen. Zum Thema Aerotec
Werk müsse der weitere Miteigentümer des Areals, die Stadt Varel, mit
inkludiert werden. Keine Wortmeldungen oder Fragen. Herr Homfeldt ruft zur Abstimmung auf und
fragt, ob alle einverstanden sind, über TOP 9.1 und 9.2 en bloc abzustimmen. Anlagen:
Antrag der Mehrheitsgruppe zur Erneuerung
der strategischen Ausrichtung des Landkreises Friesland; mittelfristige
Entwicklungsziele (MEZ) und Handlungsschwerpunkte (HSP) |
Abstimmungsergebnis:
einstimmig beschlossen
Ja: |
7 |
Nein: |
0 |
Enthaltung: |
4 |