Sitzung: 06.09.2022 Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 9
Vorlage: 0242/2022
Beschluss:
Der
Ausschuss stimmt einer Beantragung zur Förderung der Koordination der Aktivität
in regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken durch einen
Netzwerkkoordinator/in nach § 39d Absatz 3 SGB V zu.
In der jüngeren
Vergangenheit treten gehäuft Fragen hinsichtlich der Hospiz- und
Palliativversorgung im Landkreis Friesland auf. Dies begründet sich durch die
demografische Entwicklung, einer älterwerdenden Gesellschaft und dem
gesellschaftlichen Konsens, ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen.
In diesem Zusammenhang
haben die Verbände der Krankenkassen auf Bundesebene in Zusammenarbeit mit den
Spitzenorganisationen der Hospizarbeit und der Palliativversorgung, der
kommunalen Spitzenverbände und dem Verband der privaten Krankenversicherungen
eine Richtlinie im Sinne des § 39d Absatz 3 SGB V erarbeitet. Mit dieser soll
die Förderung der Koordination in Hospiz- und Palliativnetzwerken durch einen
Netzwerkkoordinator gesichert werden.
Grundlegendes Ziel ist es,
die regionalen Akteure in der örtlichen Hospiz- und Palliativarbeit durch
eine/n Netzwerkkoordinator/in zu unterstützen und die Aktivitäten zu
koordinieren. Pro Landkreis bzw. kreisfreie Stadt wird eine Stelle gefördert.
Es sind Personal- und Sachkosten von bis zum maximal 15.000,00 € je
Kalenderjahr förderfähig. Dabei darf die Fördersumme der Landesverbände der
Krankenkassen und der Ersatzkassen den Förderbetrag des Kreises oder der
kreisfreien Stadt nicht überschreiten. Daraus ergibt sich ein Eigenanteil des
Landkreises Friesland in Höhe von mindestens 15.000,00 €.
Anmerkung: Die
Spitzenverbände der Hospizarbeit halten die gesamte Mindestsumme in Höhe von
30.000,- € im Verhältnis zu den geforderten Aufgaben für zu gering.
Die Antragsfrist für das
Jahr 2023 endet am 30.09.2022. Eine entsprechende Antragschulung hat am
31.08.2022 stattgefunden. Der Antrag muss folgende Unterlagen beinhalten:
-
Schriftliche
Kooperationsvereinbarung unter Berücksichtigung der in der Richtlinie
vorgegebenen Mitglieder/innen. Ein erster Entwurf wird/wurde nachgereicht.
-
Inhaltliches Konzept, s.
Anlage
-
Finanzkonzept unter
Berücksichtigung des Personals.
Der Fachbereich 50 hat am
15.06.2022 auf Einladung am Netzwerktreffen „Runder Tisch“ des örtlichen
Hospiz- und Palliativnetzwerkes teilgenommen. Im Rahmen des Treffens wurde das
Thema durch Frau Wauschkuhn vorgestellt. Die anwesenden Netzwerkmitglieder
begrüßten die Initiative. Darüber hinaus hat das Netzwerk zugesagt, die
Beteiligung an einer Kooperation zu prüfen und an einem möglichen inhaltlichen
Konzept mitzuarbeiten.
Derweil hat der Landkreis
unverbindlich eine Personalbedarfsanfrage beim Fachbereich Zentrale Aufgaben,
Wirtschaft, Finanzen und Personal, Sachgebiet Personal gestellt. Die geplante
Stelle soll 19,5 Wochenstunden, das entspricht 50% einer Vollzeitstelle,
umfassen. Die Eingruppierung erfolgt, vorbehaltlich einer Bewertung durch die
Personalabteilung, nach Entgelttabelle 9c TVÖD. Das entspricht jährlichen
Personalkosten von ca. 31.300,00 €. Unter Berücksichtigung einer
Sachkostenpauschale von ca. 3.500,00 €, sollte die durch den Landkreis
bereitgestellte Summe jährlich auf 20.000,00 € belaufen, also um 5.000,00 €
höher als die Maximalförderung.
Die Stelle sollte im Fachbereich Soziales und
Senioren, Sachgebiet Beratung und Koordinierung, angesiedelt werden. Vor dem
Hintergrund der fachlichen Verzahnung scheint eine Unterbringung im Senioren-
und Pflegestützpunkt geeignet.
Der
Ausschussvorsitzende Herr Janßen bittet Herrn Duin um seinen Bericht.
Herr
Duin erläutert die Vorlage und teilt mit, dass man hinsichtlich der Hospiz- und
Palliativ-Versorgung eine steigende Nachfrage aus verschiedenen Bereichen
bemerke. Dieses beträfe nicht insbesondere nur den Landkreis Friesland. Der
Gesetzgeber habe nun mit dem § 39d Absatz 3 SGB V eine neue Rechtsgrundlage
geschaffen, nämlich die Förderung von Hospiz- und Palliativ-Netzwerken. Ziel
solle es sein, regionale Akteurinnen und Akteure zu unterstützen, sich
zielorientiert abzustimmen und ihre Aktivitäten zu koordinieren. Voraussetzung
sei es, dass die verschiedenen Akteure aus dem Bereich der Pflege an diesem
Netzwerk teilhaben.
Herr
Duin erläutert, man habe sich mit dem „Runden Tisch“ des örtlichen Hospiz- und
Palliativnetzwerkes in einer Arbeitssitzung besprochen. Das Netzwerk begrüße,
vorbehaltlich der politischen Beschlüsse, die Initiative des Landkreises, weil
auch dort festgestellt werde, dass es eine steigende Nachfrage hinsichtlich
einer Hospiz- und Palliativ-Versorgung gäbe. Weiter teilt Herr Duin mit, dass
man eine Kooperationsvereinbarung erarbeitet habe, welche derzeit den Akteuren
der Freien Wohlfahrtsverbänden vorläge. Darüber hinaus habe es am 30.08.22 eine
Antragsschulung seitens des Landesstützpunktes Hospizarbeit und
Palliativversorgung Niedersachsen e. V. gegeben. Herr Duin schließt seinen Bericht mit der Information,
dass es am nächsten Tage ein weiteres Treffen mit dem „Runden Tisch“ gäbe, an
welchem die Kooperationsvereinbarung weiter besprochen werde.
KTA
Kück begrüßt die Beratung zur Netzwerkkoordination und teilt mit, dass die
Mehrheitsgruppe den Antrag ausdrücklich unterstützen werde. Ferner erläutert
sie, dass die Zielsetzung der Netzwerkkooperation sich auch maßgeblich in den
mittelfristigen Entwicklungszielen (MEZ) und Handlungsschwerpunkten (HSP)
wiederfände. Ergänzend teilt KTA Kück mit, dass es in der kommenden Woche in
Schortens im JadeWeserPark einen Spatenstich für die Errichtung eines
Palliativ-Zentrums geben werde.
KTA
Sudholz teilt mit, dass man den Antrag ausdrücklich unterstütze und die Hospiz-
und Palliativarbeit als sehr wertvoll erachte. Sie erkundigt sich in diesem
Zusammenhang nach der Höhe der Sachkosten. Sie legt dar, man liege 5.000 € über
der Fördersumme und es stelle sich daher die Frage, ob sich dieses aus einer
Notwendigkeit heraus ergebe oder ob möglicherweise die Spitzenverbände der
Ansicht seien, dass die Fördersumme zu gering angesetzt sei.
Herr
Duin antwortet, dass man eine Pauschale für Sachkosten angesetzt habe, weil das
Personal in einem der Landkreisgebäude untergebracht würde und man hierfür
finanzielle Sicherheit für eine mögliche Ausstattung wie beispielsweise PC,
Schreibkosten, Energiekostenanteil sowie gegebenenfalls Mietkostenanteil
gewährleisten wolle.
KTA
Sudholz erkundigt sich, ob die angegebenen 3.500 € jährlich festgesetzt seien
und ob man jährlich evaluieren werde.
Herr
Duin antwortet, dass man hier sowohl im Rahmen der Antragstellung als auch im
Verwendungsnachweis angehalten sei, die Kosten zu trennen und darzustellen,
wofür sie anfallen. Es würden sich Kosten ergeben, welche sowohl in der
unterjährigen Budgetplanung als auch in der Haushaltsplanung für das nächste
Jahr angepasst werden könnten. Weiter führt Herr Duin aus, dass für die Nutzung
von Büroräumen auch zukünftig beispielsweise Energiekosten anfallen würden.
Allerdings sei richtig, dass die Erstausstattung nur einmal anfalle. Man werde
natürlich auch eine Korrektur nach unten vornehmen, wenn im Budget
eingeplante Kosten nicht mehr anfallen würden.
Der
Ausschussvorsitzende Herr Janßen lässt über den Beschlussvorschlag abstimmen.
Abstimmungsergebnis:
Dem Antrag wird einstimmig zugestimmt.
Ja: |
9 |
Nein: |
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Enthaltung: |
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