Sitzung: 23.11.2022 Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 0361/2022
Beschluss:
Die Kreisverwaltung wird ermächtigt, das Projekt Pflegeportal durch die
Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle fortzuführen.
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt stetig und lag zuletzt in der Region
Weser-Ems mit ca. 2,4 Millionen Menschen bei rund 118.000. In diesem
Zusammenhang kommt es zunehmend dazu, dass pflegebedürftige Bürgerinnen und
Bürger auf fremde Hilfe angewiesen sind. Damit eingehergehend steigt auch die
Zahl der Pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Friesland. Für die
Pflegebedürftigen Menschen oder den Angehörigen kann die Suche nach freien
Kurz-/ und Langzeitpflegeplätzen oder einem ambulanten Pflegedienst sehr mühsam
und kräftezerrend sein
Unterstützend bei der Suche und Vermittlung freier Kapazitäten kann das
Projekt des Pflegeportals Weser-Ems wirken. Das Pflegeportal Weser-Ems hat als
Ziel, dem Senioren- und Pflegestützpunkt ein Arbeitsinstrument an die Hand zu
geben, mit dem sie bei Beratungsanfragen gezielt und schnell einen Überblick
über freie Kapazitäten in den Pflegeheimen in ganz Weser-Ems bekommen
können.
Das Pflegeportal Weser-Ems bietet zudem unterschiedlichen Gruppen die
Möglichkeit, einen stationären Pflegeplatz zu suchen. Über einen Zugang für die
Öffentlichkeit (also BürgerInnen und deren Angehörige, (niedergelassene)
ÄrztInnen etc.) können Betroffene spontan nach einem freien Kurz- oder
Langzeitpflegeplatz suchen, um für eine einsetzende Pflegebedürftigkeit der
suchenden Person Abhilfe zu schaffen
Das Pflegeportal Weser-Ems wird von einer Gruppe kommunaler Ansprechpartner
aus der Weser-Ems Region begleitet. So haben ebenso wie die Vertreter der
Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Zugriffsberechtigung in die
Fachanwendernutzung.
Das Projekt soll mithilfe der Einrichtung einer zentralen
Koordinierungsstelle noch erweitert werden. Die zentrale Koordinierungsstelle
des Pflegeportals Weser-Ems hat zum Ziel, die Kommunikation, Vernetzung und
Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure zu steuern, um im Rahmen der
Digitalisierung eine Gesamtlösung für die pflegerische Nachversorgung in der
Region Weser-Ems voranzubringen. Sie soll Hauptansprechpartner und Vermittler
zwischen den Beteiligten sein. Dazu soll ein stabiles Netzwerk aufgebaut und
nachhaltig gefördert werden. Die stetige Weiterentwicklung und Optimierung des
Portals und die inhaltliche und organisatorische Steuerung des Projektes sowie
die Konzeption von projektbezogenen Veranstaltungen gehören zur Aufgabe der
Koordinierungsstelle.
Das Projekt soll durch alle 17 Kommunen im
Bereich Weser-Ems getragen werden, sodass von den Gesamtkosten in Höhe von ca.
215.000 Euro jede Kommune einen Anteil von 1/17 verteilt über drei Jahre
übernimmt. Eine Teilnahmeerklärung jeder Kommune liegt bereits vor. Dadurch,
dass alle 17 Kommunen im Bereich Weser-Ems dieses Projekt tragen wollen, ist
der Beitrag für jede einzelne Kommune als äußerst wirtschaftlich zu werten, da
die Gesamtkosten geteilt werden.
Der Ausschussvorsitzende Herr Janßen bittet Herrn Tetz um
Ausführung der Vorlage.
Herr Tetz führt die Vorlage aus.
KTA Bruns stellt die Frage, ob geplant sei, das
Projekt DiCaSa und die zentrale Koordinierungsstelle zusammenzuführen.
Herr Tetz antwortet, dass das Pflegeportal bisher nur
auf die stationären Einrichtungen beschränkt sei und das Projekt DiCaSa nur auf
ambulante Dienste. Inzwischen schlage das Pflegeportal auch eine andere
Richtung ein und möchte auf die ambulanten Pflegedienste zugehen. Man wisse allerdings derzeit nicht, wie sich
die weitere Entwicklung zeigen werde.
KTA Ramke teilt mit, dass die Kliniken ebenfalls in
dem Projekt involviert seien. Man stelle allerdings fest, dass andere Anbieter
in ihren Prozessen bereits viel weiter seien.
Herr Tetz bringt ein, dass das Pflegeportal WeserEms
gänzlich unabhängig vom Landkreis Friesland sei. Es handele sich um eine eigene
Kooperation, welche durch die Kommunen unterstützt und durch das Land initiiert
worden sei. Man könne daher nicht im Detail beantworten, wie die
Konkurrenzsituation sei.
KTA Ratzel fordert die Verwaltung auf, mit Nachdruck
darauf hinzuwirken, dass das Projekt DiCaSa ebenfalls durch das Pflegeportal
profitiere.
Landrat Ambrosy erklärt, dass man das im Blick habe
und gemeinschaftlich denke. Man erkenne aber auch den Nutzen eines regionalen
Portals für stationäre Pflege und ergänzt, dass es eines von den
Leuchtturmprojekten der innovativen Daseinsvorsorge sei.
KTA Ramke stellt die Frage, warum die Entwicklung so
lange dauere und ob man den Fortgang nicht beschleunigen könne, wenn andere
Anbieter schon viel weiter seien.
Landrat Ambrosy antwortet, dass die
öffentlich-rechtliche Lösung in der Regel nicht flexibel sei. Private Anbieter
seien frei in ihren Entscheidungen und könnten somit unter ganz anderen
Voraussetzungen agieren.
KTA Wilken stellt die Frage, ob das Portal schon für
die Bürgerinnen und Bürger nutzbar sei.
Landrat Ambrosy antwortet, dass dem so sei.
Der Ausschussvorsitzende lässt über den
Beschlussvorschlag abstimmen.
Abstimmungsergebnis:
Dem Beschlussvorschlag wird einstimmig zugestimmt.
Ja: |
11 |
Nein: |
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Enthaltung: |
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