Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

Die Kreisverwaltung wird ermächtigt, das Projekt Pflegeportal durch die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle fortzuführen.

 

 


Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt stetig und lag zuletzt in der Region Weser-Ems mit ca. 2,4 Millionen Menschen bei rund 118.000. In diesem Zusammenhang kommt es zunehmend dazu, dass pflegebedürftige Bürgerinnen und Bürger auf fremde Hilfe angewiesen sind. Damit eingehergehend steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Friesland. Für die Pflegebedürftigen Menschen oder den Angehörigen kann die Suche nach freien Kurz-/ und Langzeitpflegeplätzen oder einem ambulanten Pflegedienst sehr mühsam und kräftezerrend sein

Unterstützend bei der Suche und Vermittlung freier Kapazitäten kann das Projekt des Pflegeportals Weser-Ems wirken. Das Pflegeportal Weser-Ems hat als Ziel, dem Senioren- und Pflegestützpunkt ein Arbeitsinstrument an die Hand zu geben, mit dem sie bei Beratungsanfragen gezielt und schnell einen Überblick über freie Kapazitäten in den Pflegeheimen in ganz Weser-Ems bekommen können. 

Das Pflegeportal Weser-Ems bietet zudem unterschiedlichen Gruppen die Möglichkeit, einen stationären Pflegeplatz zu suchen. Über einen Zugang für die Öffentlichkeit (also BürgerInnen und deren Angehörige, (niedergelassene) ÄrztInnen etc.) können Betroffene spontan nach einem freien Kurz- oder Langzeitpflegeplatz suchen, um für eine einsetzende Pflegebedürftigkeit der suchenden Person Abhilfe zu schaffen

Das Pflegeportal Weser-Ems wird von einer Gruppe kommunaler Ansprechpartner aus der Weser-Ems Region begleitet. So haben ebenso wie die Vertreter der Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Zugriffsberechtigung in die Fachanwendernutzung.

Das Projekt soll mithilfe der Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle noch erweitert werden. Die zentrale Koordinierungsstelle des Pflegeportals Weser-Ems hat zum Ziel, die Kommunikation, Vernetzung und Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure zu steuern, um im Rahmen der Digitalisierung eine Gesamtlösung für die pflegerische Nachversorgung in der Region Weser-Ems voranzubringen. Sie soll Hauptansprechpartner und Vermittler zwischen den Beteiligten sein. Dazu soll ein stabiles Netzwerk aufgebaut und nachhaltig gefördert werden. Die stetige Weiterentwicklung und Optimierung des Portals und die inhaltliche und organisatorische Steuerung des Projektes sowie die Konzeption von projektbezogenen Veranstaltungen gehören zur Aufgabe der Koordinierungsstelle.

Das Projekt soll durch alle 17 Kommunen im Bereich Weser-Ems getragen werden, sodass von den Gesamtkosten in Höhe von ca. 215.000 Euro jede Kommune einen Anteil von 1/17 verteilt über drei Jahre übernimmt. Eine Teilnahmeerklärung jeder Kommune liegt bereits vor. Dadurch, dass alle 17 Kommunen im Bereich Weser-Ems dieses Projekt tragen wollen, ist der Beitrag für jede einzelne Kommune als äußerst wirtschaftlich zu werten, da die Gesamtkosten geteilt werden.

Der Ausschussvorsitzende Herr Janßen bittet Herrn Tetz um Ausführung der Vorlage.

 

Herr Tetz führt die Vorlage aus.

 

KTA Bruns stellt die Frage, ob geplant sei, das Projekt DiCaSa und die zentrale Koordinierungsstelle zusammenzuführen.

 

Herr Tetz antwortet, dass das Pflegeportal bisher nur auf die stationären Einrichtungen beschränkt sei und das Projekt DiCaSa nur auf ambulante Dienste. Inzwischen schlage das Pflegeportal auch eine andere Richtung ein und möchte auf die ambulanten Pflegedienste zugehen.  Man wisse allerdings derzeit nicht, wie sich die weitere Entwicklung zeigen werde.

 

KTA Ramke teilt mit, dass die Kliniken ebenfalls in dem Projekt involviert seien. Man stelle allerdings fest, dass andere Anbieter in ihren Prozessen bereits viel weiter seien.

 

Herr Tetz bringt ein, dass das Pflegeportal WeserEms gänzlich unabhängig vom Landkreis Friesland sei. Es handele sich um eine eigene Kooperation, welche durch die Kommunen unterstützt und durch das Land initiiert worden sei. Man könne daher nicht im Detail beantworten, wie die Konkurrenzsituation sei.

 

KTA Ratzel fordert die Verwaltung auf, mit Nachdruck darauf hinzuwirken, dass das Projekt DiCaSa ebenfalls durch das Pflegeportal profitiere.

 

Landrat Ambrosy erklärt, dass man das im Blick habe und gemeinschaftlich denke. Man erkenne aber auch den Nutzen eines regionalen Portals für stationäre Pflege und ergänzt, dass es eines von den Leuchtturmprojekten der innovativen Daseinsvorsorge sei.

 

KTA Ramke stellt die Frage, warum die Entwicklung so lange dauere und ob man den Fortgang nicht beschleunigen könne, wenn andere Anbieter schon viel weiter seien.

 

Landrat Ambrosy antwortet, dass die öffentlich-rechtliche Lösung in der Regel nicht flexibel sei. Private Anbieter seien frei in ihren Entscheidungen und könnten somit unter ganz anderen Voraussetzungen agieren.

 

KTA Wilken stellt die Frage, ob das Portal schon für die Bürgerinnen und Bürger nutzbar sei.

 

Landrat Ambrosy antwortet, dass dem so sei.

 

Der Ausschussvorsitzende lässt über den Beschlussvorschlag abstimmen.

 

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Dem Beschlussvorschlag wird einstimmig zugestimmt.

 

Ja:

11

Nein:

 

Enthaltung: