Frau Tammen führt den aktuellen Stand und die Neuplanungen zur Trassenplanung in Form eines Vortrags aus.

 

Frau KTAe Esser merkt an, dass Sie bei dem Vortrag die Trasse Richtung Sande für die Elektrolyse Windstrom zu nutzen vermisst habe und möchte wissen, ob es dort noch weitere Planungen gebe oder ob es doch nicht angedacht sei diese Richtung Sande zu schicken. Zusätzlich weist sie auf die Notwendigkeit eines solchen Anschlusses hin.

 

Herr Neuhaus wirft ein, dass der B-Korridor relativ nahe an Sande entlangführe und dass die Elektrolyse auf Wechselstrom ausgelegt werde. Er erklärt, dass man von den zwei bestehenden 380-KV-Leitungen ausgehen müsse und dass der Netzentwicklungsplan in der letzten Fassung bereits ein neues Umspannwerk umfasse.

 

Frau KTAe Esser fragt, ob dies nur für die Lern-Elektrolyse oder auch für die große Planung gelte.

 

Herr Neuhaus erläutert, dass sich die Lern-Elektrolyse aus der PV-Anlage speise, somit internes Netz sei und dass dies für den Elektrolyseur geplant sei.

 

Frau Tammen weist daraufhin, dass dieser auf den vorhandenen Karten schon farblich (grün) hinterlegt sei und wolle versuchen ob auch noch mal Detailkarten ausgespielt werden können (siehe Anhang Detailkarten Trassenplanung).

 

Herr KTA Ratzel sehe hierbei die größten Probleme in Bockhorn, da die ganzen Trassen durch diesen Bereich durchgehen und dadurch nur wenig Spielraum zum Ausweichen vorhanden sei.

Er sei davon überzeugt, dass weitere Planungen nach 2035 folgen werden und dass man dafür alternative Trassen eruieren müsse, wie z.B. die Querung der Jade, um somit auch die Kommunen zu entlasten. Des Weiteren sei er der Meinung, dass die betroffenen Kommunen durch die Konzessionsabgaben für Stromleitungen gestärkt sowie politisch unterstützen werden sollten.

 

Herr KTA Bergfeld möchte wissen, ob der neue Sachstand auch Auswirkungen auf die Trasse Conneforde-Wilhelmshaven II habe und eine Erdverkabelung möglich sei.

 

Frau Tammen verneint dies mit der Begründung, dass das Vorhaben nicht mit einer Erdkabeloption (F-Kennzeichnung) im Bundesbedarfsplan oder im Netzentwicklungsplan gesetzt sei und der Übertragungsnetzbetreiber weiterhin mit einer Freileitung planen müsse. Andere, danach folgende Vorhaben, müssen daher in einer anderen Trassierung gehen.

 

Herr KTA Eilers erkundigt sich, ob man mittlerweile über GIS die gesamten Strom- und Gasleitungen, die durch die Kommunen gehen, einsehen könne.

 

Frau Tammen bestätigt dies und versichert, dass die Kreisverwaltung im Nachgang zur Sitzung Detailkarten aus der Präsentation für alle Städte und Gemeinden zur Verfügung stelle (siehe Anhang Detailkarten Trassenplanung).

 

Der Vorsitzende Herr Homfeldt fragt nach, ob die neuen Trassen und Ausgleichsflächen schon im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) 2020 bedacht seien und ob diese neu aufgeführt werden müssen.

 

Herr Neuhaus bestreitet dies, da im RROP 2020 ein Trassenkonzept enthalten sei, welches diese Thematik ganzheitlich regle und Korridore als mögliche Trassierungsräume als Ziel der Raumordnung festschreibe. Besondere Bedeutung hätten die Flächen im Voslapper Groden, welche landesweit bedeutend seien. Hier sei das Land Niedersachsen in der Pflicht und habe die Federführung.

 

Der Vorsitzende Herr Homfeldt stellt klar, dass Ausgleichsflächen sowie Trassennutzungen Überhand nehmen und kommunale Entwicklungsmöglichkeiten, wie z.B. Tourismus im Wangerland, beeinträchtigt seien.

 

Der Landrat Herr Ambrosy weist darauf hin, dass eine Konzessionsabgabe für Leitungsbau und eine Akzeptanzabgabe für Windkraft und Photovoltaik benötigt werde, um die Gemeinden in Form von Einnahmen zu entlasten. Dies sei nicht gleichzusetzen mit Kohärenzflächen. Das Stichwort Alternativtrassenfindung müsse vorangetrieben werden, damit die Akzeptanz von solchen Vorhaben bei der Bevölkerung aufrechterhalten werden könne. Daneben sei die Handlungswirksamkeit durch die Naturschutzstiftung hinsichtlich der Kompensation gegeben.

 

Der Vorsitzende Herr Homfeldt führt die Entwicklung und Selbstverwaltung als wichtigen Aspekt an.

 

Herr KTA Schürgers möchte wissen, ob die finanzielle Kompensation durch die Netzbetreiber geleistet werde.

 

Der Landrat Herr Ambrosy klärt über die neuen Ausbauvorhaben sowie damit verbundene, erhöhte Konzessionsabgaben für die Region und Bevölkerung sowie die Vorteile durch die Umschichtung der Netzentgelte auf überregionale Nutzer auf.

 

Herr KTA Eilers weist darauf hin, dass der Flächenverbrauch durch technische Bauwerke wie Umspannwerke und Trassen Auswirkungen auf den Bodenmarkt habe und Rohstoffe wie z.B. Sand sehr stark für die Baumaßnahmen nachgefragt sei.

 

Da es keine weiteren Fragen oder Anmerkungen gibt, geht der Vorsitzende Herr Homfeldt zum nächsten TOP über.