Sitzung: 04.09.2023 Ausschuss für Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Planung und Kreisentwicklung
Frau
Tammen führt den aktuellen
Stand und die Neuplanungen zur Trassenplanung in Form eines Vortrags aus.
Frau
KTAe Esser merkt an, dass Sie
bei dem Vortrag die Trasse Richtung Sande für die Elektrolyse Windstrom zu
nutzen vermisst habe und möchte wissen, ob es dort noch weitere Planungen gebe
oder ob es doch nicht angedacht sei diese Richtung Sande zu schicken.
Zusätzlich weist sie auf die Notwendigkeit eines solchen Anschlusses hin.
Herr
Neuhaus wirft ein, dass der
B-Korridor relativ nahe an Sande entlangführe und dass die Elektrolyse auf
Wechselstrom ausgelegt werde. Er erklärt, dass man von den zwei bestehenden
380-KV-Leitungen ausgehen müsse und dass der Netzentwicklungsplan in der
letzten Fassung bereits ein neues Umspannwerk umfasse.
Frau
KTAe Esser fragt, ob dies nur
für die Lern-Elektrolyse oder auch für die große Planung gelte.
Herr
Neuhaus erläutert, dass sich
die Lern-Elektrolyse aus der PV-Anlage speise, somit internes Netz sei und dass
dies für den Elektrolyseur geplant sei.
Frau
Tammen weist daraufhin, dass
dieser auf den vorhandenen Karten schon farblich (grün) hinterlegt sei und
wolle versuchen ob auch noch mal Detailkarten ausgespielt werden können (siehe
Anhang Detailkarten Trassenplanung).
Herr
KTA Ratzel sehe hierbei die
größten Probleme in Bockhorn, da die ganzen Trassen durch diesen Bereich
durchgehen und dadurch nur wenig Spielraum zum Ausweichen vorhanden sei.
Er sei davon überzeugt, dass weitere Planungen
nach 2035 folgen werden und dass man dafür alternative Trassen eruieren müsse,
wie z.B. die Querung der Jade, um somit auch die Kommunen zu entlasten. Des
Weiteren sei er der Meinung, dass die betroffenen Kommunen durch die
Konzessionsabgaben für Stromleitungen gestärkt sowie politisch unterstützen
werden sollten.
Herr
KTA Bergfeld möchte wissen, ob
der neue Sachstand auch Auswirkungen auf die Trasse Conneforde-Wilhelmshaven II
habe und eine Erdverkabelung möglich sei.
Frau
Tammen verneint dies mit der
Begründung, dass das Vorhaben nicht mit einer Erdkabeloption (F-Kennzeichnung)
im Bundesbedarfsplan oder im Netzentwicklungsplan gesetzt sei und der
Übertragungsnetzbetreiber weiterhin mit einer Freileitung planen müsse. Andere,
danach folgende Vorhaben, müssen daher in einer anderen Trassierung gehen.
Herr
KTA Eilers erkundigt sich, ob
man mittlerweile über GIS die gesamten Strom- und Gasleitungen, die durch die
Kommunen gehen, einsehen könne.
Frau
Tammen bestätigt dies und
versichert, dass die Kreisverwaltung im Nachgang zur Sitzung Detailkarten aus
der Präsentation für alle Städte und Gemeinden zur Verfügung stelle (siehe
Anhang Detailkarten Trassenplanung).
Der Vorsitzende Herr Homfeldt fragt nach, ob die neuen Trassen und
Ausgleichsflächen schon im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) 2020 bedacht
seien und ob diese neu aufgeführt werden müssen.
Herr
Neuhaus bestreitet dies, da im
RROP 2020 ein Trassenkonzept enthalten sei, welches diese Thematik ganzheitlich
regle und Korridore als mögliche Trassierungsräume als Ziel der Raumordnung
festschreibe. Besondere Bedeutung hätten die Flächen im Voslapper Groden,
welche landesweit bedeutend seien. Hier sei das Land Niedersachsen in der
Pflicht und habe die Federführung.
Der Vorsitzende Herr Homfeldt stellt klar, dass Ausgleichsflächen sowie
Trassennutzungen Überhand nehmen und kommunale Entwicklungsmöglichkeiten, wie
z.B. Tourismus im Wangerland, beeinträchtigt seien.
Der Landrat Herr Ambrosy weist darauf hin, dass eine Konzessionsabgabe für
Leitungsbau und eine Akzeptanzabgabe für Windkraft und Photovoltaik benötigt
werde, um die Gemeinden in Form von Einnahmen zu entlasten. Dies sei nicht
gleichzusetzen mit Kohärenzflächen. Das Stichwort Alternativtrassenfindung
müsse vorangetrieben werden, damit die Akzeptanz von solchen Vorhaben bei der
Bevölkerung aufrechterhalten werden könne. Daneben sei die Handlungswirksamkeit
durch die Naturschutzstiftung hinsichtlich der Kompensation gegeben.
Der Vorsitzende Herr Homfeldt führt die Entwicklung und Selbstverwaltung als
wichtigen Aspekt an.
Herr
KTA Schürgers möchte wissen,
ob die finanzielle Kompensation durch die Netzbetreiber geleistet werde.
Der Landrat Herr Ambrosy klärt über die neuen Ausbauvorhaben sowie damit
verbundene, erhöhte Konzessionsabgaben für die Region und Bevölkerung sowie die
Vorteile durch die Umschichtung der Netzentgelte auf überregionale Nutzer auf.
Herr
KTA Eilers weist darauf hin,
dass der Flächenverbrauch durch technische Bauwerke wie Umspannwerke und
Trassen Auswirkungen auf den Bodenmarkt habe und Rohstoffe wie z.B. Sand sehr
stark für die Baumaßnahmen nachgefragt sei.
Da es keine weiteren Fragen oder Anmerkungen
gibt, geht der Vorsitzende Herr Homfeldt
zum nächsten TOP über.