Sitzung: 04.09.2023 Ausschuss für Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Planung und Kreisentwicklung
Herr
von Dzwonkowski und Herr Oellrich stellen die Präsentation
zur Netzstabilität vor.
Frau
KTAe Esser möchte wissen, ob
nur auf Wärmepumpen gesetzt werde oder ob auch an der Entwicklung anderer
Wärmekonzepte gearbeitet werde und von welchem Konzept man für den Landkreis
Friesland ausgehen könne.
Herr
von Dzwonkowski erklärt, dass
die EWE auf die kommunale Wärmeplanung setze, weil diese die regionalen
Potentiale besser aufzeige. Er vermutet, dass es geeignete Bereiche für den Bau
eines solchen Wärmenetzes geben werde und dass es Bereiche geben werde, bei
denen man auf die klassische Stromversorgung setzen müsse. Für den Landkreis
Friesland müsse man die entsprechenden Bereiche dann identifizieren.
Herr
Oellrich fährt mit der
Präsentation fort.
Herr
KTA Eilers fragt nach, ob sich
die zweieinhalb Milliarden Netzausbaukosten auf das Niederspannungsnetz beziehen.
Herr
von Dzwonkowski beantwortet
dies damit, dass sich die Kosten auf das gesamte Stromnetz beziehe, da die EWE
sowohl ein Niederspannungs- als auch ein Mittelspannungsnetz besitze.
Herr
KTA Eilers merkt an, dass
Landwirte mit bspw. großen Dachflächen den Anschluss bis zum Einspeisepunkt
selbst finanzieren müssen und dies vielfach die Rentabilität der Vorhaben in
Frage stelle.
Herr
von Dzwonkowski bestätigt dies
und weist zusätzlich darauf hin, dass auch die Umspannwerke teilw. keine
Kapazitäten mehr frei haben und auf die 110-KV-Ebene hochgegangen werden müsse.
Dies treffe auch bereits bekannte Projekte.
Der Vorsitzende Herr Homfeldt erkundigt sich, wie man die Bürgerinnen und Bürger
davon überzeugen wolle. Schließlich könne ein Stromengpass auch eine
einschneidende Wirkung auf den Alltag der Menschen haben. Hierfür nennt er das
Beispiel private Ladestrukturen und die Verlässlichkeit der Stromversorgung für
Wallboxen.
Herr
Oellrich stimmt dem zu, macht
aber deutlich, dass dies nur im Notfall so sei und dass es dafür auch keine
Alternativlösung gebe. Die Problematik mit den Bürgerinnen und Bürgern werde
über die Gesetzgebung gelöst. Da werde §14 a EnWG so angepasst, dass dies dann
in der Tat hinzunehmen sei, da die Gesamtnetzstabilität Priorität habe.
Der Vorsitzende Herr Homfeldt sieht damit seine Frage beantwortet und wirft ein,
dass man die Menschen auch von der Notwendigkeit überzeugen müsse.
Herr
Oellrich meint, dass sich dies
nur über Aufklärungsarbeit und Transparenz erreichen lässt.
Herr
von Dzwonkowski ergänzt und
weist erneut darauf hin, dass das Stromnetz sich insgesamt wandle und Konsumer
und Prosumer oft an einem Punkt liegen. Speichermedien werden künftig mehr zur
Netzstabilität beitragen müssen.
Frau
KTAe Sudholz erkundigt sich, ob
es einen anvisierten Zeitraum für die Fertigstellung des notwendigen
Netzausbaus gebe. Ihrer Meinung nach stehe man hier sehr unter Druck und man
müsse den Netzausbau zeitlich so umsetzen können, dass die Netzstabilität
weiterhin gewährleistet werden könne.
Herr
von Dzwonkowski sieht dies
anders und verweist darauf, dass man realistisch bleiben müsse. Veränderung
passiere nicht von heute auf morgen, sondern nur Schritt für Schritt und man
werde sicherlich noch eine Generation lang Erdgas nutzen. Auf die Notwendigkeit
werde schon mit verschiedenen Maßnahmen sowie Investitionen in die Stromnetze
reagiert, aber er könne zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob man 2035
mit dem Ausbau fertig sei.
Zusätzlich ergänzt Herr Oellrich, dass die EWE eine gute Übersicht über ihre Netze habe
und es einen stetigen Ausbau bedürfe.
Herr
KTA Schürgers beschwert sich
über die hohen Investitionskosten für den Netzausbau und äußert die
Befürchtung, dass man diese zur Refinanzierung über den Strompreis auf die
Bürgerinnen und Bürger umwälze. Er möchte wissen, ob seine Befürchtung sich
bewahrheiten werde.
Herr
von Dzwonkowski erläutert,
dass der Kunde in allen wirtschaftlichen Bereichen für Leistungen zahlen müsse
und dass ihm kein Bereich bekannt sei, bei dem das anders sei. Er wisse auch
keine alternative Lösung dafür.
Der Vorsitzende Herr Homfeldt fügt hinzu, dass sich diese Frage nicht im Ausschuss
beantworten lasse, da die Zuständigkeit woanders liege. Man nehme die
Befürchtung von Herrn KTA Schürgers zur Kenntnis.
Herr
KTA Tammen ergänzt, dass man
die Netzausbaukosten nicht zusätzlich zahlen müsse, sondern dass diese Kosten
laufender Unterhalt seien, da auch aktuell Leitungen und Netze ausgebaut
werden.
Herr
KTA Theemann fragt nach, in
welchem Rahmen und welchen Netzebenen die intelligente Netzsteuerung
stattfinde, da die Netze insgesamt ja sehr weitläufig und über Friesland und
Niedersachsen hinaus verknüpft seien. Es stelle sich auch die Frage nach dem
Monitoring.
Herr
Oellrich weist auf die sich
entwickelnden Smart-Grids hin und hält künftig die Ortsnetze, Straßenzüge und
bei ausreichend intelligenten Messsystemen auch einzelne Kunden als
Steuerungsebene für möglich. Hierfür werden seitens EWE aktuell entsprechende
Projekte auf Ortsnetzebene durchgeführt, da hier das größte Steuerungspotenzial
liege. Da dies ein Thema sei, das alle Netzbetreiber betreffe, arbeiten diese
hier eng zusammen.
Da es keine weiteren Fragen oder Anmerkungen
mehr gibt, verabschiedet der Vorsitzende Herr
Homfeldt Herrn von Dzwonkowski und Herrn Oellrich.