Herr von Dzwonkowski und Herr Oellrich stellen die Präsentation zur Netzstabilität vor.

 

Frau KTAe Esser möchte wissen, ob nur auf Wärmepumpen gesetzt werde oder ob auch an der Entwicklung anderer Wärmekonzepte gearbeitet werde und von welchem Konzept man für den Landkreis Friesland ausgehen könne.

 

Herr von Dzwonkowski erklärt, dass die EWE auf die kommunale Wärmeplanung setze, weil diese die regionalen Potentiale besser aufzeige. Er vermutet, dass es geeignete Bereiche für den Bau eines solchen Wärmenetzes geben werde und dass es Bereiche geben werde, bei denen man auf die klassische Stromversorgung setzen müsse. Für den Landkreis Friesland müsse man die entsprechenden Bereiche dann identifizieren.

 

Herr Oellrich fährt mit der Präsentation fort.

 

Herr KTA Eilers fragt nach, ob sich die zweieinhalb Milliarden Netzausbaukosten auf das Niederspannungsnetz beziehen.

 

Herr von Dzwonkowski beantwortet dies damit, dass sich die Kosten auf das gesamte Stromnetz beziehe, da die EWE sowohl ein Niederspannungs- als auch ein Mittelspannungsnetz besitze.

 

Herr KTA Eilers merkt an, dass Landwirte mit bspw. großen Dachflächen den Anschluss bis zum Einspeisepunkt selbst finanzieren müssen und dies vielfach die Rentabilität der Vorhaben in Frage stelle.

 

Herr von Dzwonkowski bestätigt dies und weist zusätzlich darauf hin, dass auch die Umspannwerke teilw. keine Kapazitäten mehr frei haben und auf die 110-KV-Ebene hochgegangen werden müsse. Dies treffe auch bereits bekannte Projekte.

 

Der Vorsitzende Herr Homfeldt erkundigt sich, wie man die Bürgerinnen und Bürger davon überzeugen wolle. Schließlich könne ein Stromengpass auch eine einschneidende Wirkung auf den Alltag der Menschen haben. Hierfür nennt er das Beispiel private Ladestrukturen und die Verlässlichkeit der Stromversorgung für Wallboxen.

 

Herr Oellrich stimmt dem zu, macht aber deutlich, dass dies nur im Notfall so sei und dass es dafür auch keine Alternativlösung gebe. Die Problematik mit den Bürgerinnen und Bürgern werde über die Gesetzgebung gelöst. Da werde §14 a EnWG so angepasst, dass dies dann in der Tat hinzunehmen sei, da die Gesamtnetzstabilität Priorität habe.

 

Der Vorsitzende Herr Homfeldt sieht damit seine Frage beantwortet und wirft ein, dass man die Menschen auch von der Notwendigkeit überzeugen müsse.

 

Herr Oellrich meint, dass sich dies nur über Aufklärungsarbeit und Transparenz erreichen lässt.

 

Herr von Dzwonkowski ergänzt und weist erneut darauf hin, dass das Stromnetz sich insgesamt wandle und Konsumer und Prosumer oft an einem Punkt liegen. Speichermedien werden künftig mehr zur Netzstabilität beitragen müssen.

 

Frau KTAe Sudholz erkundigt sich, ob es einen anvisierten Zeitraum für die Fertigstellung des notwendigen Netzausbaus gebe. Ihrer Meinung nach stehe man hier sehr unter Druck und man müsse den Netzausbau zeitlich so umsetzen können, dass die Netzstabilität weiterhin gewährleistet werden könne.

 

Herr von Dzwonkowski sieht dies anders und verweist darauf, dass man realistisch bleiben müsse. Veränderung passiere nicht von heute auf morgen, sondern nur Schritt für Schritt und man werde sicherlich noch eine Generation lang Erdgas nutzen. Auf die Notwendigkeit werde schon mit verschiedenen Maßnahmen sowie Investitionen in die Stromnetze reagiert, aber er könne zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob man 2035 mit dem Ausbau fertig sei.

 

Zusätzlich ergänzt Herr Oellrich, dass die EWE eine gute Übersicht über ihre Netze habe und es einen stetigen Ausbau bedürfe.

 

Herr KTA Schürgers beschwert sich über die hohen Investitionskosten für den Netzausbau und äußert die Befürchtung, dass man diese zur Refinanzierung über den Strompreis auf die Bürgerinnen und Bürger umwälze. Er möchte wissen, ob seine Befürchtung sich bewahrheiten werde.

 

Herr von Dzwonkowski erläutert, dass der Kunde in allen wirtschaftlichen Bereichen für Leistungen zahlen müsse und dass ihm kein Bereich bekannt sei, bei dem das anders sei. Er wisse auch keine alternative Lösung dafür.

 

Der Vorsitzende Herr Homfeldt fügt hinzu, dass sich diese Frage nicht im Ausschuss beantworten lasse, da die Zuständigkeit woanders liege. Man nehme die Befürchtung von Herrn KTA Schürgers zur Kenntnis.

 

Herr KTA Tammen ergänzt, dass man die Netzausbaukosten nicht zusätzlich zahlen müsse, sondern dass diese Kosten laufender Unterhalt seien, da auch aktuell Leitungen und Netze ausgebaut werden.

 

Herr KTA Theemann fragt nach, in welchem Rahmen und welchen Netzebenen die intelligente Netzsteuerung stattfinde, da die Netze insgesamt ja sehr weitläufig und über Friesland und Niedersachsen hinaus verknüpft seien. Es stelle sich auch die Frage nach dem Monitoring.

 

Herr Oellrich weist auf die sich entwickelnden Smart-Grids hin und hält künftig die Ortsnetze, Straßenzüge und bei ausreichend intelligenten Messsystemen auch einzelne Kunden als Steuerungsebene für möglich. Hierfür werden seitens EWE aktuell entsprechende Projekte auf Ortsnetzebene durchgeführt, da hier das größte Steuerungspotenzial liege. Da dies ein Thema sei, das alle Netzbetreiber betreffe, arbeiten diese hier eng zusammen.

 

Da es keine weiteren Fragen oder Anmerkungen mehr gibt, verabschiedet der Vorsitzende Herr Homfeldt Herrn von Dzwonkowski und Herrn Oellrich.