Sitzung: 16.11.2023 Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Der Ausschussvorsitzende Herr Janßen bittet Herrn Neumann um seinen Bericht.
Zu Beginn seines Berichtes bezieht sich Herr Neumann auf die von ihm
getätigten Ausführungen in der Ausschusssitzung vom 23.11.2022 und beschreibt
noch einmal die wesentlichen Inhalte zur Einführung des digitalen
Gesundheitsamtes.
Herr Neumann berichtet detailliert zum aktuellen Fortschritt des in
sechs Teilprojekten gegliederten Konzeptes.
Zum Teilprojekt „Erweiterung der Serverinfrastruktur im
Gesundheitswesen“ teilt Herr Neumann mit, dass dieses abgeschlossen sei.
Zum zweiten Teilprojekt teilt Herr Neumann mit, dass man von 50
auszustattenden Shared-Desk-Arbeitsplätzen bereits 22 komplett ausgestattet
habe. Die Ausstattung weiterer 28 Arbeitsplätze würde mutmaßlich Mitte Januar
2024 erfolgen. Somit sei auch dieses Teilprojekt im vorgegebenen Zeitraum abgeschlossen.
Beim dritten Teilprojekt, der Robot-Prozess-Automation, befinde man sich
ebenfalls im vorgegebenen Zeitplan.
Weiter teilt Herr Neumann mit, dass man in der kommenden Woche mit der
Einführung zum vierten Teilprojekt, der Einführung einer DMS-Schnittstelle für
das Fachverfahren und Anschluss an das kreisweite Dokumentenmanagementsystem
beginne. Man treffe sich zu einer Auftaktveranstaltung mit dem Anbieter und
auch hier liege man im vorgegebenen Zeitrahmen.
Ebenso im Zeitplan liege das fünfte Teilprojekt, die Einführung einer
speziellen Firewall zur Abwehr von IT-Sicherheitsrisiken. Hier sei man bereits
in der Beschaffung und Implementierung.
Herr Neumann erläutert, dass man sich beim sechsten Teilprojekt, dem
Aufbau eines Dashboards „Gesundheitsmonitor“, noch im Anfangsstadium befinde,
aber auch dieses im vorgegeben Zeitrahmen sei. Man werde rechtzeitig alle
erforderlichen Schritte ausgeführt haben.
KTA Suldholz erkundigt sich, ob die anderen Fachbereiche im Landkreis
von der Vorarbeit des Gesundheitsamtes in der Digitalisierung profitieren
könnten und ob vorgesehen sei, diese ebenso auszustatten.
Erste Kreisrätin Vogelbusch antwortet, dass dieses ein Plan für die
gesamte Verwaltung sei, allerdings sei man in den einzelnen Fachbereichen unterschiedlich
weit und arbeite mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das Gesundheitsamt sei
vorrangig ausgestattet worden, weil man für die Einführung des digitalen
Gesundheitsamtes Fördergelder erhalte. Weiter berichtet sie, dass das Jobcenter
ebenfalls bereits weit digitalisiert sei und man dort schon lange mit der
digitalen Akte arbeite. Sie sagt zu, dass die Verwaltung im ersten Ausschuss
für Finanzen und Digitalisierung im neuen Jahr ausführlich hierüber berichten
werde.
Herr Bruns fügt ergänzend hinzu, dass auch das Jobcenter von den
Prozessen im Gesundheitssamt profitieren werde. Insbesondere nennt er hier die
Robot-Prozess-Automation, in welcher Verwaltungsvorgänge vollständig
automatisiert erledigt würden.
KTA Ratzel erkundigt sich, ob die eingeführten Systeme landes- oder
bundesweit kompatibel seien.
Herr Neumann antwortet, dass es landesweit vier Softwares in
Niedersachsen gäbe. Er teilt mit, dass
45 Prozent der Hauptanwender die Software ISKA nutzen würden, welche auch der
Landkreis Friesland nutze. Damit sei man kompatibel gut aufgestellt. Eine
komplette Kompatibilität werde man landes- und bundesweit nicht erreichen
können. Hier sei nicht die Software der entscheidende Faktor, sondern die
IT-Struktur vor Ort.
Herr Niebuhr bedankt sich bei Herrn Neumann und seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und nennt hier insbesondere die
Schaffung neuer Strukturen sowie die weitere Entwicklung der Digitalisierung.
Das Gremium spricht Herrn Neumann und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
ebenso seinen Dank aus.
KTA Ratzel erkundigt sich unabhängig von den von Herrn Neumann
vorangegangenen Ausführungen zum digitalen Gesundheitsamt bei der Verwaltung
über die von der Kassenärztlichen Vereinigung gestrichene Kinderarzt-Stelle im
Krankenhaus in Varel.
Herr Neumann antwortet, dass die Kassenärztliche Vereinigung bei der
Berechnung der Bedarfe einen veralteten Berechnungsschlüssel zugrunde lege und
leider fänden die Veränderungen der Bevölkerungsstrukturen darin keine
Berücksichtigung. Als Landkreis könne
man hierauf leider keinerlei Einfluss nehmen.
Erste Kreisrätin Vogelbusch fügt ergänzend hinzu, dass Landrat Ambrosy
sich auch hier um Lösungen bemühe, aber man wisse nicht, ob man mit Erfolg
rechnen solle.
KTA Busch regt an, die Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung zu
kontaktieren, um den politischen Unwillen gegenüber solchen Entscheidungen zu
äußern.
KTA Sudholz erwidert, dass die Kassenärztliche Vereinigung sich
ausschließlich an ihre gesetzlichen Vorgaben vom Land halte und man dort der
Ansicht sei, dass die Krankenhäuser sich in solchen Fällen selbst um
nachzubesetzende Arztstellen kümmern müssten. Das bedauerliche sei in diesem
Fall, dass dieser Sitz unwiderruflich verloren sei.