Eine Bürgerin bittet die Kreistagsabgeordneten in der heutigen Sitzung nicht über die Friesland-Kliniken zu entscheiden. Es brauche noch Zeit, um neue Ideen zu entwickeln. Es gehe insbesondere um einen Plan für die Akutversorgung; der Rettungsdienst sei am Limit. Sie bittet im Verlauf der Einwohnerfragestunde zudem um Information, warum nicht früh genug für die Innere Abteilung Personal gesucht worden sei, während für den Standort Sande mehrere Stellen ausgeschrieben worden seien.

 

Herr Landrat Ambrosy bedankt sich für den Wortbeitrag und verdeutlicht, auch die Akutversorgung werde ein elementares Thema in den bereits eingerichteten Arbeitsgruppen sein und in die Konzeption einfließen. Er betont, dass eine Schließung des Standortes Varel nicht zur Debatte stehe. Der Beschluss, egal wie er ausfalle, werde öffentlich gemacht; dieser bedeute eine Zielfeststellung, wie der Standort Varel im Rahmen neuer Finanzierungsmodelle (Abbildung von Leistungsgruppen) in Zukunft aufgestellt werden muss. Die Abbildung der Leistungsgruppen sei keine Zukunftsvision, sondern die Umsetzung des Krankenhausrechts; alle Kliniken in Niedersachsen werden sich entsprechend aufstellen müssen.

Die Schließung der Inneren Abteilung werde bedauert. Man habe dies zu verhindern versucht, aber es sei aus bekannten personellen Gründen nicht gelungen.

Die Aktuversorgung müsse selbstverständlich gesichert sein, dies bedeute aber nicht, dass zwingend ein Internist 24/7 vor Ort anwesend sein müsse: Nach den gesetzlichen und organisationsrechtlichen Vorgaben müsse ein Arzt vorgehalten werden, zudem werde ein internistischer Hintergrunddienst über den Standort Sande gewährleistet.

Die Versorgungssicherheit sei somit auch weiterhin gegeben.

Herr Landrat Ambrosy bittet, bei allem Verständnis für Emotionalität in der Sache, keine Ängste zu schüren. Die Leistelle und der Rettungsdienst seien gut aufgestellt, dies sei ihm heute noch in einem Gespräch bestätigt worden. Sollte es zu einem Mehraufkommen, das nicht aus dem Beschluss resultieren kann, kommen, werden die Leistelle und der Rettungsdienst entsprechend tätig. Sollte es notwendig sein, können z. B. auch Fahrzeuge aus dem Nordkreis in den Südkreis verlegt werden. Außerdem habe jeder Rettungsdienst einen Hintergrunddienst, der aktiviert werden könne.

Herr Landrat Ambrosy weist auf den Investitionsbeschluss zum Neubau einer Rettungswache am Standort Varel hin; auch dies sei ein deutliches Zeichen für den Standort.