Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis.


Auf Einladung der Kreisjugendpflegerin des Landkreises Friesland, Frau Beßler, fand am 13.08.2008 ein Gespräch mit dem Präventionsbeauftragten der Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland, Herrn Hartz, und der Fachstelle Sucht und Suchtprävention Friesland, Herrn Ahlrichs, statt, um erste Überlegungen für eine Koordinierung und Vernetzung präventiver Arbeit, insbesondere zur Alkoholproblematik bei jungen Menschen, landkreisweit zu konzeptionalisieren.


Ergebnis des Gespräches war der Entwurf einer Konzeption für einen landkreisweiten Arbeitskreis, in dem alle gesellschaftlich relevanten Gruppen mitarbeiten sollten.


In seiner Sitzung am 11.09.2008 hat der Jugendhilfeausschuss des Landkreises beschlossen, diesen Arbeitskreis Suchtprävention einzurichten.


Am 15. Januar dieses Jahres fand die konstituierende Sitzung des Arbeitskreises Suchtprävention unter Beteiligung von VertreterInnen unterschiedlichster Organisationen, Institutionen und der Kommunen statt. Vorbereitet und moderiert werden die Sitzungen des Arbeitskreises von Herrn Ahlrichs, Herrn Hartz sowie von Frau Beßler.


In dieser Sitzung wurden erste Ideen hinsichtlich zukünftiger Veranstaltungen und Maßnahmen erarbeitet, die bis in das Jahr 2010 durchgeführt werden könnten. Es kristallisierten sich vier Schwerpunktbereiche bzw. Ziele heraus: Informationsveranstaltungen und Projekte in Schulen, Jugendveranstaltungen, Sensibilisierung kommunaler VertreterInnen sowie Informationsveranstaltungen für Eltern, PädagogInnen etc..


Zu den Arbeitskreissitzungen werden derzeit 26 Personen eingeladen. Aufgrund der Größe des TeilnehmerInnenkreises ist momentan eine Fluktuation der Teilnehmenden, jedoch auch der einzelnen Organisationen etc. zu verzeichnen, was ein kontinuierliches Arbeiten zumindest erschwert und manche Prozesse mühsam gestaltet.


Weitere Sitzungstermine des Arbeitskreises haben am 10. März und 27. April 2009 stattgefunden. In diesen Sitzungen wurde u.a. die erste öffentlichkeitswirksame Veranstaltung, die im Kontext zur bundesweiten Aktionswoche Alkohol 2009 stand, diskutiert, beschlossen und organisiert. Sie fand am 10. Juni 2009 als gemeinsame, öffentliche und kostenfreie Veranstaltung im Rathaus der Gemeinde Sande in Form eines Vortrages statt. TeilnehmerInnen des Arbeitskreises sowie weitere Gruppen nutzten die Gelegenheit, im Vorfeld des Vortrages, mit verschiedenen Ständen rund um das Thema Sucht (-prävention), insbesondere Alkohol, BesucherInnen zu informieren.


Der Vortrag zu dem Thema „Gedanken zum Alkoholkonsum Jugendlicher und zu Ansätzen der Präventionsarbeit“ wurde von Herrn Dr. Volker Nüstedt aus Oldenburg gehalten. Herr Dr. Nüstedt gilt als erfahrener Suchtmediziner mit mehrjähriger Berufserfahrung in der Fachklinik für Alkoholkranke im Oldenburger Land und der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes in Oldenburg.


Aufgrund der sehr positiven Rückmeldungen des anwesenden Publikums als auch der Darstellung in der Presse kann die Veranstaltung mit ca. 70 BesucherInnen als erfolgreich angesehen werden.


Der von Dr. Nüstedt gehaltene, sehr lebendige und verständliche Vortrag hat offensichtlich nochmals neue Impulse für die zukünftigen Schwerpunkte des Arbeitskreises gegeben, die in der nächsten Sitzung am 25. August 2009 sicherlich in die Entscheidung hinsichtlich der weiteren Planungen einfließen werden.



Nach der Vorstellung der Vorlage durch Frau Beßler gab es einige Nachfragen.


Herr W. Janßen fragte, wieviele Fälle mit Alkoholkonsum bei unter 18-Jährigen bekannt wären. Frau Beßler erläuterte, es sei schwierig an konkrete Fallzahlen von alkoholisierten minderjährigen Kindern zu gelangen. Sie hätten diese Zahlen teilweise über einige Krankenhäuser erhalten, doch nicht alle führen darüber eine Statistik. Der Arbeitskreis wäre auch für die Erhebung solcher Fallzahlen, dies soll in Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern, Ärzten und Krankenkassen gelingen. Frau Beßler verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass Kinder von Eltern aller sozialen Schichten betroffen seien. Angetroffene minderjährige Kinder und Jugendliche würden keinesfalls nur aus sozial schwächeren Familien stammen.


Frau Andersen hinterfragte, wie die Kooperation insbesondere mit Vereinen funktioniere. Frau Beßler erklärte, die Vereine würden durch den Vertreter des Kreisjugendringes wie auch durch eine Vertreterin des Kreissportbundes im Arbeitskreis vertreten sein. Eine Teilnahme aller Vereine wäre nicht möglich.


Herr Harms gab zu Bedenken, man müsse an die Erzieher, Trainer etc. herankommen. Er sehe keine Möglichkeit, dass die Polizei das Problem alkoholisierter Minderjähriger alleine in den Griff bekäme. Frau Beßler bestätigte, dass gerade deshalb eine Zusammenarbeit aller Beteiligter wichtig wäre. Es ginge darum insbesondere die Eltern und Schulen zu überzeugen. Herr Beier von der Schulbehörde sei ebenfalls Teilnehmer des Arbeitskreises.


Von Herrn Osterloh und Herrn Wehnemann wurde zusammengefasst, dass gesamtgesellschaftlich Alkohol zu sehr akzeptiert würde. Insgesamt sei der Arbeitskreis auf einem guten Weg. Es komme jetzt darauf an, konkrete Projekte auf den Weg zu bringen.