Beschluss: zur Kenntnis genommen

Kenntnisnahme/Empfehlung:

Der Ausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.


Darstellung des Sachverhaltes:
Für die Wasserstoffwirtschaft in der Region Friesland/Wilhelmshaven sind erste Wasserbedarfe ermittelt worden. Angesichts der bereits hohen Auslastung der hiesigen Grundwasserkörper müssen Alternativen gefunden werden, um den Wasserbedarf für Produktion und Kühlung decken zu können. Daneben soll die Einleitung von Kühl- und Prozessabwasser umweltgerecht erfolgen. Die im Energiehub Wilhelmshaven zusammengeschlossenen Akteure haben den OOWV damit beauftragt eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Dies erfolgt derzeit in enger Abstimmung zwischen der Projektgruppe des OOWV um Herrn Dr. Frank Ahlhorn, der Wasserwirtschaft sowie den Wasserbehörden der beteiligten Gebietskörperschaften.
Herr Uwe Sütering vom OOWV (Leiter der Grundwasserabteilung) gibt einen kurzen Sachstand  und berichtet auch über ein Projekt der Friesoyther Wasseracht in dem es um die Rückhaltung von Wasser geht.

Herr Uwe Sütering OOWV führt zur Machbarkeitsstudie des OOWV aus. In der Studie geht es um Wasserbedarf der Wasserstoffindustrie und die zugehörige Abwasserentsorgung. Zudem berichtet Herr Sütering über das Wassermanagementprojekt der Friesoyther Wasseracht. In dem Projekt geht es um die Speicherung von Oberflächenwasser in das Grundwasser durch gezielten Einbau von Querbauwerken.

Auf Nachfrage der Ausschussmitglieder antworten Herr Süterung und die Verwaltung wie folgt:

a)    Ist die Nutzung von Meerwasser eine sinnvolle Alternative?

Dies ist nicht primärer Gegenstand der Machbarkeitsstudie, die sich auf die Verfügbarkeit und Verteilung von Wasser im Binnenland konzentriert. Die Nutzung von Meerwasser kann dennoch eine Alternative sein, wenn genügend Überschussenergie zur Verfügung steht, die für die energieintensive Entsalzung verwendet werden kann.

b)    Was sind die Umweltfolgen der Entnahme von Wasser und der Einleitung von Abwasser?

Diese Fragen können derzeit noch nicht klar beantwortet werden. Hierzu müssten die tatsächlich eingesetzten Technologien bekannt sein. Der OOWV befasst sich dennoch mit dieser Frage und möchte in der Studie erste Aussagen aus den verfügbaren Informationen treffen. Wie belastbar diese Aussagen sein können, hängt wesentlich von den vorliegenden Informationen ab.

c)    Ist es möglich, den gesamten Oberflächenwasserabfluss zu speichern und zu nutzen?

In der Praxis dürfte das utopisch sein. Zur Speicherung müssten riesige Rückhaltesystem gebaut und später unterhalten werden. Viel wichtiger wird es sein, dass die Abflüsse gezielt und in der erforderlichen Menge zurückgehalten werden. Selbst dieses Ziel lässt sich in der Praxis nur schwer umsetzen, da Nutzungskonkurrenzen das Wassermanagement beeinflussen.

d)    Wird Grundwasser für die Elektrolyse eingesetzt werden?

                Möglich ist der Einsatz von Grundwasser prinzipiell. Allerdings erfolgt    die Trinkwasserversorgung in der Region ausschließlich aus der     Aufbereitung von Grundwasser. Zudem sind die               Grundwasserressourcen sehr begrenzt. Deswegen hat das Land            Niedersachsen vor knapp 2 Wochen seinen überarbeiteten                 Grundwasserbewirtschaftungserlass veröffentlicht. Danach stehen im   Landkreis Friesland nur noch ca. 3,5 Mio cbm/a Grundwasser zur      weiteren Verteilung zur Verfügung. Der OOWV wird für die        Sicherstellung der Wasserversorgung alsbald einen Antrag auf        Erhöhung seines Wasserrechts in Sandelermöns von 10 Mio cbm/a auf                 13 Mio cbm/a stellen. Insgesamt sind damit die nach Erlasslage                verfügbaren Grundwasserressourcen verteilt. Die aktuelle Verteilung                der wesentlichen Wasserrechte in Friesland findet sich in der Anlage 2.                 Sollten darüber hinaus noch weitere Wasserrechte beantragt werden, unterliegen sie der jeweiligen Einzelfallbetrachtung. Deswegen sind für             die Elektrolyse andere Wasserressourcen zu nutzen.