Sitzung: 21.09.2009 Ausschuss für Schule, Sport und Kultur
Bildungsregion Friesland
Erster Kreisrat Wehnemann führt aus, die Angelegenheit sei im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur am 25.02.2009 besprochen worden. Die Verwaltung sei seinerzeit beauftragt worden, die Voraussetzung für den Aufbau einer lokalen Bildungslandschaft zu ermitteln und die Angelegenheit dem Ausschuss wieder vorzulegen. In diesem Zusammenhang sei vorgeschlagen worden, den Abschlussbericht des Modellprojektes Emsland abzuwarten.
Inzwischen
liege der erste Bildungsbericht des Landkreises Emsland vor. Es sei
ein sehr umfangreiches Werk, das mit erheblicher externer
Unterstützung, z. B. der Bertelsmann Stiftung im Rahmen eines
Modellprojektes erstellt worden sei. Mit Hausmitteln sei dies kaum
möglich. Die Verwaltung habe für die Ausschussmitglieder
entsprechende Exemplare bestellt. Leider seien sie noch nicht
eingetroffen. Auch insofern könne man erst in der nächsten
Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur weiterhin
inhaltlich beraten. Zu dieser Sitzung werde die Verwaltung auch einen
Vertreter des Landkreises Emsland einladen.
Anmerkung des
Protokollführers:
Inzwischen sind die Exemplare
eingetroffen. Den Mitgliedern des Ausschusses für Schule, Sport
und Kultur wird jeweils ein Exemplar mit gesonderter Post
übersandt.
Im Rahmen des Bildungsberichtes gehe es im
Wesentlichen darum, einen ganzheitlichen Ansatz zu finden zwischen
Bildung, Erziehung und Betreuung, also eine integrierte
Gesamtverantwortung zu entwickeln, weg von den Zuständigkeiten.
Es gehe darum, Übergänge zwischen
a) zu den
Kindergärten und Grundschulen,
b) zu den Grundschulen und dem
Sekundarbereich und
c) zwischen Schule und Beruf
zu
definieren und zu gestalten.
Insgesamt sei man beim Landkreis
Friesland inzwischen auch einen erheblichen Schritt weitergekommen.
Im Einzelnen könne man dazu folgendes darstellen:
Zu a)
Übergang Kindergärten – Grundschulen
Der
Landkreis Friesland hat vor rd. 2 Jahren eine Bildungs- und
Präventionsoffensive „Hand in Hand“ gestartet. Ein
wesentlicher Baustein sei dabei „das Brückenjahr“.
Mit Mitteln des Landes entwickeln in diesem Projekt Grundschulen und
Kindertagesstätten gemeinsam und unter Beteiligung der
Elternförderangebote für die Kinder im letzten Jahr vor der
Schule. In Friesland kommt das in den Jahren 2009 – 2011 dem
Kindergarten Pusteblume in Tettens in Zusammenarbeit mit der
Grundschule Tettens sowie der ev. und kath. Kindertagesstätte
Roffhausen in Zusammenarbeit mit der Grundschule Roffhausen zugute.
Wünschenswert sei, dass das Land im Landkreis weitere
Modellprojekte fördere. Darüber hinaus hätte der
Landkreis, die Gemeinden als Träger der
Kindertagesstätteneinrichtungen und die Leiterin der
Kindertagesstätten vereinbart, ein flächendeckendes
Qualitätsmanagement in den Kindergärten zu entwickeln. Die
Auftaktsitzung hierzu solle noch im Oktober 2009 stattfinden.
Übergang
Grundschule – weiterführende Schule
Die
Zusammenarbeit zwischen Schulen und Jugendhilfe ist in § 25
NSchG geregelt. Wünschenswert seien feste Vereinbarungen. Die
Verwaltung werde daher den weiterführenden Schulen einen Entwurf
einer Kooperationsvereinbarung übersenden mit der Bitte,
entsprechende Vereinbarungen vor Ort abzuschließen, soweit die
noch nicht existieren. Es gehe darin um die Abstimmung der
Lerninhalte, Lernstände und Empfehlungen sowie die
Zusammenarbeit der Lehrkräfte und der Schulleitungen. Ein
Entwurf liegt als Anlage 1 an.
Wie bereits
dargelegt, sei der Weg Jugendlicher von der Schule ins Arbeitsleben –
insbesondere der Weg von Jugendlichen, die die allgemein bildenden
Schulen am Ende der Sekundarstufe 1 entlassen und anschließend
eine Berufsausbildung aufnehmen wollen – durch zahlreiche
Hindernisse erschwert. Je ungünstiger die
Bildungsvoraussetzungen von Jugendlichen sind, desto komplizierter
sind die Wege, die sie gehen müssen, bis sie eine
Berufsausbildung beginnen können. Dabei bestehe die paradoxe
Situation, dass eigentlich kein Mangel an Förder- und
Unterstützungsangeboten herrsche, sondern, dass es in den
Schulen und zwischen Schulen und Berufsausbildung vielfältige
Förderangebote gibt, um auf Seiten der Jugendlichen bestehende
Defizite auszugleichen und ihre Voraussetzung für die Aufnahme
einer Berufsausbildung zu verbessern. Das Paradoxe bestehe darin,
dass diese Vielfalt von Angebote selbst zum Problem werde. Dies werde
deutlich durch eine Analyse des Ist-Standes. Das Übergangsmanagement
habe dazu einen Katalog der regionalen Übergangsmaßnahmen
erstellt. Ein entsprechendes Exemplar wird den Mitgliedern des
Ausschusses für Schule, Sport und Kultur mit gesonderter Post
übersandt.
Ein
besonderes Problem sei, vor Ort Wissen über die Einmündungswege
Jugendlicher und junger Erwachsener in den Beruf zu sammeln und
aufzuarbeiten. Die vorhandenen Daten seien oftmals nicht belastbar
und fortschreibungsfähig. Hier müsse ein
Übergangsmonitoring entwickelt werden. Es gebe hierzu
verschiedene Ansätze auch bundesweit. Man prüfe zurzeit,
was vor Ort umsetzbar sei.
Zum Thema Berufsorientierung finde
ebenfalls im Oktober noch eine Dienstbesprechung mit den
Schulleitungen und den dort zuständigen Fachkoordinatoren statt,
um mit ihnen zu besprechen, inwieweit die Berufsorientierung in den
Schulen noch intensiviert werden könne.
Insgesamt könne man feststellen, dass vor Ort bereits eine Reihe von Aktivitäten gestartet sei, die Anhaltspunkte für eine zukünftige Gestaltung der Bildungslandschaft definieren und Handlungsempfehlungen für regionale Entwicklungsstrategien bilden, so dass zunächst keine weiteren eigenen Strukturen aufgebaut werden müssen. Im Rahmen des Übergangsmanagements ist auch daran gedacht, als Zielsetzung ein eigenes Ausbildungsplatzbüro/Bildungsbüro zu schaffen, so dass hier kein Vorgriff vorgenommen werden sollte.