Beschluss: in Abänderung des Beschlussvorschlages beschlossen

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 2

Beschluss:


Dem beigefügten Vorschlag der Verwaltung zur Neukonzeption der Jugendpflege wird zugestimmt.


In etwa einem Jahr soll dem Ausschuss über die Tätigkeiten berichtet werden.


Ausgangslage

Nach dem Ausscheiden der Kreisjugendpflegerin sollte man sich bei der Neuaufstellung der Kreisjugendpflege den neuen Anforderungen an ein modernes Jugendamt stellen und die Aspekte der Effizienz und Effektivität von Leistungen in der Jugendpflege/ Jugendschutz stärker befolgen. Unter der Berücksichtigung der in der Vergangenheit geleisteten Arbeit und unter Berücksichtigung der gesetzlichen und öffentlichen Anforderungen möchte der Fachbereich 22 einer anderen Leistungsanforderung gerecht werden, entsprechend der Definition der Jugendämter, dargestellt und bearbeitet auf der großen Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft der Jugendämter des Landes Niedersachsen AGJÄ in Hildesheim. Zur Umsetzung unterschiedlicher Möglichkeiten und den damit verbundenen Leistungsstandards möchte der Fachbereich 22 folgenden Vorschlag machen:



Konzeptionelle Umsetzung

Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz ist eine Querschnittsaufgabe und so wollen wir sachgebietsübergreifend das fachliche Know - How der unterschiedlichen Fachakteure im gesamten Jugendamt nutzen. In allen Feldern der Jugendhilfe (Kindertagesbetreuung, Jugendarbeit, Familienbildung, Hilfen zur Erziehung) gehört es zum sozialpädagogischen Selbstverständnis der Fachkräfte mit Kindern, Jugendlichen, Müttern und Vätern konkrete Risiko- und Gefährdungssituationen zu thematisieren, sie zu informieren, aufzuklären und die Auseinandersetzung mit den Ursachen zu fördern. Dort, wo spezialisierte Jugendschutzfachkräfte tätig sind oder Fachkräfte (auch) mit dem erzieherischen Kinder- und Jugendschutz beauftragt sind, besteht deren Aufgabe darin, mit den Fachkräften der unterschiedlichen Träger der Jugendhilfe, pädagogischen und therapeutischen Einrichtungen und mit den Schulen zusammen zu arbeiten, sie für Aufgaben des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes zu sensibilisieren und zu qualifizieren (Fort- und Weiterbildung).


Wie im SGB VIII bekräftigt auch das AGKJHG die präventive Funktion des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes. Für diesen Teilbereich des Kinder- und Jugendschutzes hat der öffentliche Träger der Jugendhilfe die Planungsverantwortung und die Gewährleistungsverpflichtung. Ziele, zu fördernde Maßnahmen und Fördervolumen sind dementsprechend für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz im Rahmen der Kinder- und Jugendförderpläne auszuweisen. Zu welchen Themenstellungen, mit welchen Adressaten gearbeitet wird, sollte den jährlichen Planungen vorbehalten bleiben. Gerade im erzieherischen Kinder- und Jugendschutz gilt es auf aktuelle Risiko- und Gefährdungssituationen zu reagieren.


Die inhaltliche Neuausrichtung des Jugendamtes gilt nicht nur für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz sondern auch für die Jugendpflege.



Um diesen vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, wird vorgeschlagen, die Jugendpflege/ den Jugendschutz als Baustein der Bildungs,- Betreuungs,- und Präventionsoffensive HAnd in HaND im Landkreis Friesland zu implementieren (sh. Anlage 1) und in Form eines Projektes für zwei Jahre wie folgt zu gestalten.



Die fachspezifischen Aufgaben könnten auf mehrere Fachleute ohne eine nicht unmittelbare Bestellung einer Jugendpflegerin /eines Jugendpflegers übertragen werden. Das hätte zur Folge, dass durch Synergieeffekte eine qualitative sowie quantitative Leistungssteigerung erreicht werden könnte. Die damit verbundenen Aufgaben könnten von der Regiestelle des Konzeptes HAnd in HaND im Landkreis Friesland koordiniert werden. Die Vernetzungskooperation mit allen beteiligten fachlichen Akteuren sollte durch den pädagogischen Leiter, als designiertes Mitglied im Jugendhilfeausschuss erfolgen. Die fachliche Evaluation und Fortschreibung des Konzeptes erfolgt durch die Konzeptleitung.



Herr Tischer stellte dar, dass aus seiner Sicht der Landkreis für die Jugendpflege federführend zuständig wäre. Ihm sei wichtig, dass es nicht nur Ansprechpartner gebe, sondern dass es auch Impulse in der Jugendpflege gebe.



Herr Wehnemann erläuterte, der Landkreis sei eine bürgernahe wie auch agierende Behörde. Das neue Konzept der Jugendpflege stelle eine aktive Jugendarbeit sicher. Quantitativ und qualitativ gebe es eine Verbesserung.


Herr Tischer bat um Informationen zum Ergebnis der Organisationsuntersuchung, damit im späteren nicht öffentlichen Teil das Ergebnis der Organisationsuntersuchung nicht im Gegensatz zum jetzt zu fassenden Beschluss bezüglich der Jugendpflege stehen würde.



Herr Wehnemann berichtete, dass es keinen Widerspruch gebe. Ansonsten wäre der Vorschlag seitens der Verwaltung zurückgezogen worden.



Herr Waldemar Janssen erklärte, dass aus seiner Sicht die Vorlage ausführlich diskutiert und erläutert wurde. Für ihn wäre entscheidend, dass jetzt eine Lösung bezüglich der halben unbesetzten Stelle der Kreisjugendpflege gefunden werde.



Herr Wehnemann stellte klar, dass die halbe Stelle der Kreisjugendpflege nicht weg rationalisiert wurde, die Arbeiten würden nach dem Beschluss der Neukonzeption lediglich auf mehrere Schultern verteilt werden. Er ging in diesem Zusammenhang darauf ein, dass der Landkreis ausgewählt wurde am Modellprojekt „Aus Fehlern lernen. Qualitätsmanagement im Kinderschutz“ teilzunehmen. Auch die Neukonzeption der Jugendpflege könnte zu einem Vorreitermodell im Land Niedersachsen werden.



Von der Verwaltung wurde der Vorschlag unterbreitet, dass dem Ausschuss in etwa einem Jahr von den Tätigkeiten berichtet wird.



In Abänderung des Beschlussvorschlages der Verwaltung ergeht folgender Beschluss.



Abstimmungsergebnis:


7 Ja-Stimmen

2 Nein-Stimmen