Beschluss: vorberatend zur Kenntnis genommen / weiter an Kreisausschuss

Beschluss:


  1. Die Ausführungen zur Schulentwicklungsplanung werden zur Kenntnis genommen.


  1. Die Verwaltung wird unter Berücksichtigung der anstehenden Entwicklung der Schulstruktur ab dem Schuljahr 2011/2012 (siehe hierzu auch die Ausführungen zu TOP 3.2.2) Szenarien für die einzelnen Schulstandorte ausarbeiten. Der Antrag der BfB-Fraktion vom 11.09.2010 wird innerhalb dieser Szenarienentwicklung behandelt. Die Verwaltung wird zu gegebener Zeit erneut berichten



Begründung:

Obwohl die Verpflichtung zur Schulentwicklungsplanung durch das Land Niedersachsen aufgehoben wurde, ist bei gravierenden Änderungen der Schullandschaft eine (Teil-)Planung zu erstellen. Nach Errichtung der Integrierten Gesamtschule Friesland sowie den damit verbundenen schrittweisen Aufhebungen der Hauptschule und der Realschule Schortens sowie der teilweise erheblichen demografischen Entwicklungsah sich die Kreisverwaltung in der Pflicht, ergänzend zur durchgeführten umfangreichen Bedarfsfeststellung eine weitere Schulentwicklungsplanung zu betreiben. Darüber wurde auch schon mehrmals in den Sitzungen des Ausschusses für Schule Sport und Kultur, letztmalig am 26. August 2010, berichtet.


Bereits bei der Zusammenstellung aller Daten, welche für die Bedarfsfeststellung in 2008 erforderlich gewesen sind, war ersichtlich, dass die Schülerzahlen bis 2017 um durchschnittlich ca. 25 % sinken werden (siehe Anlage 1).


Um auf die sinkenden Schülerzahlen und die jetzt damit einhergehende anstehende Schulreform angemessen reagieren zu können, hat die Verwaltung des Landkreises Friesland in den letzten Monaten Prognosen zur Bevölkerungs- und Schülerzahlenentwicklung erstellt. Diese sind in eine Schulentwicklung eingeflossen, die den heutigen Stand und den bei unveränderter Infrastruktur in den Jahren 2017 sowie 2024 abbildet.


In der Sitzung wird die Entwicklung an den einzelnen Schulstandorten im Rahmen einer Powerpointpräsentation dargestellt.


Wie auch unter TOP 3.2.2 ausgeführt, befindet sich die Schullandschaft im Land Niedersachsen befindet erneut im Umbruch. Nach der Zulassung neuer Integrierter Gesamtschulen im Jahr 2008 ist eine weitere Schulreform in der Vorbereitung, die sog. Oberschulen in zwei Formen, mit und ohne gymnasialen Bereich.


Ferner hat die Fraktion BfB im Kreistag des Landkreises Friesland einen Antrag auf Errichtung einer 2. IGS im Südkreis des Landkreises Friesland gestellt (siehe Anlage 2).


Um einen vollständigen Schulentwicklungsplan erstellen und damit auf die anstehenden Entwicklungen und Veränderungen in der Schullandschaft des Landkreises Friesland angemessen reagieren zu können, ist es erforderlich, dass verschiedene Szenarien angenommen und berechnet werden. Die damit verbundenen Auswirkungen werden im Laufe des nächsten Jahres dargestellt und in den folgenden Sitzungen des Schulausschusses vorgestellt. Auch die mögliche Errichtung einer 2. IGS wird ein Szenario sein und mit ihren Auswirkungen auf die restliche Schulstruktur des Landkreises Friesland beleuchtet.


Nach den zur Zeit bestehenden gesetzlichen Vorgaben kann eine weitere IGS nur dann errichtet werden, wenn diese mindestens eine Fünfzügigkeit aufweist. Dies bedeutet eine Schülerzahl je Jahrgang von 150 Schülerinnen und Schülern, mindestens aber 130 Schülerinnen und Schüler.


Herr Thöle führt kurz in die Thematik „Schulentwicklungsplanung“ ein. Die Gesamtschülerzahlen werden von zur Zeit ca. 15.000 Schüler auf ca. 11.300 in 2017 absinken. Es steht ein Einschulungsrückgang im Primarbereich von heute 851 auf 718 im Jahr 2017 bevor, d.h. die Reduktion wird ca. 15 % betragen.


Die Städte und Gemeinden sind unterschiedlich vom Rückgang betroffen. Wangerooge hat einen Rückgang von 33 % und Sande von nur 4 % zu verzeichnen. Am Beispiel einer Schule wird nach derzeitigen Prognosestand das Mariengymnasium Jever einen Rückgang von heute 1465 auf 886 Schüler (ca. 40 %) erwarten. Dies schließt allerdings den Doppeljahrgang noch mit ein, so dass der eigentliche Rückgang geringer ausfällt. Auch die Haupt- und Realschule Hohenkirchen erwartet ein Schülerrückgang von ca. 30 % von heute 412 auf dann 283 Schüler.


Dennoch bleibt festzuhalten, dass auch unter Berücksichtigung des Schülerzahlenrückganges die notwendigen Investitionen des Landkreises Friesland in den letzten Jahren für Sanierung, Umbau sowie Erweiterungsbau sinnvoll und notwendig gewesen sind.


Auch für die zukünftige Schülerzahl diese Maßnahmen richtig und notwendig waren.

Auch im laufenden Schuljahr sind fast alle Schulgebäude in der Trägerschaft des Landkreises Friesland vollständig ausgelastet; die meisten Schulen leiden unter Raumengpässen (nicht genügend vorhandene Gruppen- und Fachunterrichtsräume).

Aus diesem Grunde kann eine reduzierte Schülerzahl dieses drückende Raumproblem reduzieren.

Wie bereits bei der Oberschule angekündigt, sollen auch im Regelschulsystem die Klassenteiler reduziert werden. Ein reduzierter Klassenteiler bedeutet weiterhin einen hohen Raumbedarf.

Vorbehaltlich der politischen Beschlussfassungen kann bereits jetzt als Ergebnis der vorliegenden Schulentwicklungsplanung gesagt werden, dass in jeder Gemeinde eine weiterführende Schule erforderlich sein wird.


Anhand der Präsentation wird durch Frau Lorenz die Schulentwicklungsplanung basierend auf den bisher geltenden Parameter vorgestellt. Auf Nachfrage wird festgehalten, dass über die Aufhebung der Außenstellen der Gymnasien keine Entscheidung getroffen wurde. Dieser Ansatz ist nicht in die SEP eingeflossen, sondern wird vielmehr eines des Szenarien sein, welche den politischen Gremien im nächsten Jahr vorgelegt werden.


Abteilungsleiter Wehnemann spricht dem FB 11, hier insbesondere Frau Lorenz, seinen Dank für die geleistete Arbeit aus.