Der Ausschuss nahm die Ausführungen zur Kenntnis.

Der Kreisausschuss wird ebenfalls um Kenntnisnahme gebeten.

Der Kreistagsabgeordnete Janto Just hat mit E-Mail vom 31.03.2012 folgende Anfrage gestellt:

Anfrage zu Stacheldraht und Sägezahnbewehrung bei „Schafzäunen“ und Toren.

Sehr geehrter Herr Ambrosy,

im Schreiben der Wangerland-Touristik an die Kreisverwaltung vom 14.02.2012 zur Beantwortung der Fragen zum freien Strandeintritt hieß es zum Thema Zäune,

„dass die Zäune in erster Linie dem III. Oldenburgischen Deichband in Verbindung mit der Schafbeweidung der Deiche gehören und somit auf jeden Fall bestehen bleiben“.

Bitte bringen Sie für uns in Erfahrung:

1.Warum führen die Zäune, die angeblich in erster Linie mit der Schafbeweidung zusammenhängen, kilometerweit (so auf der ganzen Länge von 2 km auf dem Deich am Hooksieler Strand – siehe Foto -) oben Stacheldraht? Stacheldraht ist, wie man im Internet nachlesen kann, bei Schafzäunen nicht nur unüblich, es wird fachlich auch davon abgeraten, weil Schafe wegen der Dicke ihres Felles einerseits gegen die Stacheln unempfindlich sind, Stacheldraht also sinnlos ist, sie sich mit ihren Zotteln darin aber andererseits umso leichter verheddern und verfangen, Stacheldraht für sie also zur gefährlichen Falle werden kann.

2.Es wird auch deshalb davon abgeraten, auf Schafzäunen oben Stacheldraht zu führen, weil die Zäune ab 1,00 m Höhe von normal großen Menschen dann nur noch schlecht überstiegen werden können, was für Schafhaltungszwecke natürlich unpraktisch ist. Dienen die stacheldrahtgeführten Zäune womöglich gar nicht vorwiegend der Schafbeweidung, sondern der Abwehr von Menschen?

3.Auf dem Deich zwischen Campingplatz und Außenhafen Hooksiel befindet sich kurz hinter dem Deichschart ein offenbar für viel Geld angelegtes martialisch sägezahnbewehrtes Tor, das den Treppenabgang zum Strand versperrt (sh. Foto). Da die Zaunanlage angeblich vorwiegend der Schafbeweidung dient: Richtet sich das sägezahnbewehrte Tor gegen Kampfschafe?

Bitte informieren Sie die Kreistagsabgeordenten bitte zeitnah und mit den eingefügten Farbfotos von unserer Anfrage, damit sich die Fraktionen ein anschauliches Bild von der Verhältnismäßigkeit unserer „Schafzäune“ machen können.

Freundliche Grüße

Janto Just

BfB-Fraktion

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Hauptdeiche im Bereich des Landkreises Friesland befinden sich ohne Ausnahme im Eigentum der für die Deicherhaltung und Deichunterhaltung zuständigen Deichbände. Die von Herrn Just angesprochenen Deichstrecken werden vom III. Oldenburgischen Deichband erhalten und unterhalten.

Die Schafbeweidung dient der Deicherhaltung und der Deichunterhaltung; aus diesem Grunde hat die Verwaltung den III. Oldenburgischen Deichband gebeten, zu den Fragen des Kreistagsabgeordneten Just Stellung zu nehmen.

Die Antwort des III. Oldenburgischen Deichbandes vom 10.04.2012 wird nachstehend wiedergegeben:

Zu den Fragen 1 und 2:

Zum Einsatz des Stacheldrahtes bei der Schafbeweidung hat Herr Just recht. Für die Einfriedung von Schafweiden wird grundsätzlich kein Stacheldraht benötigt. Dennoch wird der Schafzaun in einigen Deichabschnitten mit einem zusätzlichen Stacheldraht ausgestattet. Dies hat folgende Gründe:

Zum einen soll der Stacheldraht verhindern, dass Menschen über den Zaun steigen und dabei den Zaun durch Herunterdrücken des Zaunes und/oder Hineintreten in die Zaunmaschen den Zaun beschädigen.

Weiterhin soll der Stacheldraht verhindern, dass Hunde über den Zaun springen und die weidenden Schafe angreifen (was leider dennoch öfter passiert).

Deshalb hat der III. Oldenburgische Deichband in den Bereichen, in denen sich viele Menschen (und leider häufig auch viele Hunde) am Deich bewegen, einen zusätzlichen Stacheldraht eingebaut.

Der Zugang zu den Deichen bzw. zu den Beweidungsflächen ist unabhängig von der Einzäunung der Deiche weiterhin möglich. Hierfür sind entsprechende Tore bzw. Übertritte eingerichtet worden, die den Zugang für Fußgänger bzw. Fahrradfahrer ermöglichen.

Da dennoch leider viele Menschen die Abkürzung über die Zäune bevorzugen, sind diese mit einem Stacheldraht versehen.

Zu 3.

Das von Herrn Just erwähnte sogenannte Sägezahntor hat nicht der Deichband errichtet. Das im Foto abgebildete Tor wurde durch die Wangerland-Touristik GmbH im Zusammenhang mit der Absperrung des Strandbereiches errichtet.“

Anlage: Foto