Nachtrag: 29.05.2013 Nummer 1

Beschluss: zur Kenntnis genommen

Mehr Gäste und Übernachtungen in Friesland – der Urlaub in Deutschland und insbesondere an der Nordseeküste liegt im Trend.“ So lässt sich das Ergebnis der Tourismussaison 2012 im Landkreis Friesland auf den Punkt bringen.


Die Tourismusstatistik der einzelnen Städte und Gemeinden bzw. Tourismusorganisationen weist für das Jahr 2012 insgesamt 594.493 Gäste und 3.738.494 Übernachtungen aus. Die Gesamtzahl der Gäste ist gegenüber dem Jahr 2011 um 33.754 (+ 6,02 %) gestiegen. Bei den Übernachtungen ist gegenüber 2011 ebenfalls eine deutliche Steigerung um 109.887 (+ 3,03 %) zu verzeichnen.


Damit hat sich das gute Ergebnis aus dem Vorjahr weiter verbessert. Allerdings erklärt sich die Steigerung auch zum Teil durch die erstmalige Erfassung der Daten für die Gemeinde Sande mit 15.709 Gästen und 44.654 Übernachtungen. Am Beispiel von Sande bestätigt sich, dass der Tourismus neben den Schwerpunkten auf der Insel Wangerooge und in den Küstenbädern im Wangerland und in Dangast auch im Binnenland eine immer stärkere Bedeutung und eine wichtige Ergänzungsfunktion hat.


Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat sich von 6,47 Tage auf 6,29 Tage reduziert. Gegenüber dem Jahr 2011 hat sich die Zahl der Gästebetten um 83 leicht erhöht. Diese Steigerung resultiert aus der erstmaligen Erfassung der Gästebetten in Sande und andererseits aus insgesamt leichten Rückgängen in den übrigen Orten.


Für die Tourismussaison 2013 hofft der Landkreis Friesland wieder auf ein positives Ergebnis. Durch den kalten und sehr langen Winter bzw. das nach wie vor zu kalte Frühjahr sowie das in diesem Jahr wieder sehr frühe Osterfest ist die bisherige Saison nicht zufriedenstellend gelaufen. Die Tourismusorganisationen hoffen deshalb jetzt auf einen schönen Sommer, um vor allem Spontanurlauber für einen Urlaub in Friesland zu gewinnen. Die Gäste- und Übernachtungszahlen zeigen gleichwohl einmal mehr sehr eindrucksvoll die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus für den Landkreis Friesland. Es bestehen aber auch zukünftig noch Ausbaumöglichkeiten für spezielle Nischen wie z.B. in den Segmenten Radwandertourismus, Tourismus für Alle, Gesundheitstourismus.


Herr D. Janßen fragte nach einer weiteren Aufschlüsselung der Zahlen (z. B. für Bustourismus). Herr Graalfs führte dazu aus, dass der Landkreis auf die erfassten und gemeldeten Daten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden angewiesen ist. Nicht alle Gemeinden erfassen die Daten derartig detailliert und kleinteilig. Herr Neugebauer fragte nach, ob die gewerblichen Übernachtungen mit erfasst wurden. Darunter verstand Herr Neugebauer die Übernachtung von Handwerkern und Monteuren vor Ort. Herr Graalfs entgegnete, dass sich dies nicht nachvollziehen lässt. Es werden aber auch Beherbergungsbetriebe erfasst, die weniger als 9 Betten anbieten.


Laut Herrn Ambrosy liegt die Steigerung der Übernachtungszahlen von 3,3 % deutlich über dem Landesdurchschnitt. Auch wenn dabei zu beachten ist, dass für 2012 erstmalig die Gemeinde Sande die Zahlen erhoben hat.


Zum Thema „Entzerrung der Sommerferienzeiten in den Bundesländern“ führte der Landrat aus, dass bis 2017 die Ferienregelung fest vereinbart ist. Im Laufe der nächsten Monate wird für den Ferienkorridor ab 2018 eine neue Absprache zwischen den einzelnen Bundesländern getroffen. Der Tourismusverband Nordsee setzt sich verstärkt dafür ein, die Ferienzeiten auf einen Zeitkorridor von 90 Tagen zu entzerren. Bisher liegt das Zeitfenster bei ca. 72 Tagen. Dies ist um so wichtiger für Niedersachsen, da etwa 60 % der Urlaubsgäste aus Nordrhein-Westfalen anreisen. Bisher sind die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg der gemeinsamen Ferienvereinbarung nicht beigetreten. Herr Ambrosy hofft, dass sich dies für den neuen Festlegungszeitraum ab 2018 noch verändert.


Herr Just ging auf das Thema „freien Strandzugang“ ein und erinnerte den Landrat an seine Aussage, sich für den Abbau der Zäune am Strand einzusetzen. Er fragte nach, was die Kreisverwaltung zwischenzeitlich unternommen habe. Herr Ambrosy entgegnete, dass er zwischen freiem Strandzugang und kostenlosem Strandzugang einen Unterschied sieht. Die Zäune sollten dort weg, wo es Sinn macht. Allerdings müssen bewirtschaftete Strände auch finanziert werden. Die Klärung dieses Problems liegt im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Wangerland und kann nicht durch den Landkreis Friesland gelöst werden.


Herr Chmielewski fragte nach, ob das bisherige schlechte Wetter in 2013 Auswirkungen auf die Tourismuszahlen haben wird. Herr Graalfs entgegnete, dass nach seiner Einschätzung die Nordseeküste einen guten Sommer braucht, um den Vorjahreswert bei den Übernachtungszahlen wieder zu erreichen.


Die Tourismusstatistik 2012 des Landkreises Friesland wurde zur Kenntnis genommen.