Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:


Dem anliegenden Konzept zur Informationstechnik in den Schulen des Landkreises Friesland wird zugestimmt.


Begründung:

Mehr als 1860 Computer und 760 Notebooks und Tablets stellt der Landkreis Friesland den Schülerinnen und Schülern in seinen Schulen derzeit zur Verfügung. Damit sind Ihre Schulen im bundesweiten Vergleich sehr gut mit Informationstechnologie ausgestattet: Eine Umfrage des Lehrerverbandes VBE hatte Ende 2014 ermittelt, dass in nur 11 % aller deutschen Schulen überhaupt Klassensätze mobiler Endgeräte (z. B. Tablet/Computer) vorhanden sind. In Friesland beträgt diese Quote praktisch 100 Prozent, jede Schule ist mit diesen Geräten ausgestattet. Darüberhinaus sind an den weiterführenden Schulen im Landkreis u. a. mehr als 130 interaktive Tafeln (so genannte Activboards) und rund 240 Beamer im Einsatz.

In dem Zeitraum von 2005 bis 2014 wurden für den Erwerb von Hard- und Software für die IT in den kreiseigenen Schulen ca. 1.419.000,00 Euro investiert, jährlich werden den kreiseigenen Schulen ca. 320.000,00 Euro für Computer, Laptops, Beamer, Activboards etc. zur Verfügung gestellt.

Gleichzeitig gilt es, das „pädagogische Netz“ und das „Verwaltungsnetz“ in den kreiseigenen Schulen ordnungsgemäß und zuverlässig zu betreuen.

Der Landkreis Friesland kommt dieser Aufgabe als Schulträger gerne nach, weiß er doch um die Bedeutsamkeit, die sich aus der Bereitstellung dieser notwendigen Ausstattung für die Didaktik und Pädagogik ergibt.

Gleichzeitig ist aber auch festzuhalten, dass der Erwerb und die Betreuung dieser Informationstechnologie mit einem hohen Finanzierungsaufwand verbunden ist, ein Aufwand, der nach Schulrecht nicht ausschließlich zu den Aufgaben der Schulträger zählt.

Das Land Niedersachsen hat sich dieser Erkenntnis nicht in Gänze verschlossen, gemäß § 5 des Niedersächsischen Finanzverteilungsgesetzes erhalten die Schulträger vom Land für die Wartung und Pflege der Computersysteme und- netzwerke im BBS-Bereich jährlich einen Betrag, der indes die Kosten für die Ausstattung und Betreuung der IT an den berufsbildenden Schulen nicht abdeckt.

Ausgehend von dieser Darstellung der Sach- und Rechtslage hat die IT-Abteilung der Kreisverwaltung des Landkreises Friesland ein Konzept zur Betreuung des Verwaltungsnetzes und des pädagogischen Netzes in den kreiseigenen Schulen entwickelt, es liegt als Entwurf diesem Schreiben an.

Diesem Konzeptentwurf können Sie entnehmen, dass eine Veränderung des IST-Bestandes des Verwaltungsnetzes derzeit nicht geplant ist, da alle Aufgaben/Prozesse gleich bleiben und wie bislang wahrgenommen werden.

Den Ausführungen zu dem pädagogischen Netz können Sie indes entnehmen, dass an allen kreiseigenen Schulen das dezentrale System „IServ“ eingesetzt werden soll. Das bislang verwendete zentrale UCS-System soll durch das dezentrale System „IServ“ abgelöst werden.

Wegen der Begründung wird auf die Ausführungen zu Ziffer 3.2 des Konzeptes verwiesen.

Ferner können Sie diesem Konzeptentwurf die Aufgaben der kreiseigenen Schule (Ziffer 3.3), des Landkreises (Ziffer 3.4) sowie des Herstellers/Produktpartners (Ziffer 3.5) entnehmen.

Die Anlage 1 zu diesem Konzeptentwurf benennt die zu Verfügung stehenden IT-Stundenanteile in den Schulen für die Betreuung des pädagogischen Netzes und der Schulverwaltung.

Die IT-Stundenanteile beziehen sich nur auf die allgemeinbildenden Schulen, nicht auf die berufsbildenden Schulen in Jever und Varel. An den berufsbildenden Schulen Jever und Varel werden wegen der komplexen EDV Ausstattungen und wegen der gesonderten finanziellen Beteiligung des Landes Niedersachsen an den Kosten (siehe o. a. Ausführungen) gesonderte IT-Stundenanteile berücksichtigt.

Es ist beabsichtigt, die Installation von „IServ“ sukzessive durch die IT-Abteilung des Landkreises Friesland in Abstimmung mit der jeweiligen Schulleitung ab 2016 vorzunehmen.


Das Konzept zur Informationstechnik wurde mit den Schulen abgestimmt, gemeldete Ergänzungen/Anregungen werden soweit wie möglich berücksichtigt.


Frau Bödecker weist vorab auf die hervorragende IT-Ausstattung an den Schulen im Landkreis Friesland hin und bedankt sich bei der Kreisverwaltung dafür.

Herr Thöle weist ebenfalls auf die hohen Investitionssummen des Landkreises Friesland in die IT-Ausstattung der Schulen hin.

Das Personal für die Betreuung der IT ist aber endlich, so dass auch vor dem Hintergrund der Einführung von IServ ein EDV-Konzept entwickelt wurde, womit sowohl der Schulträger als auch die Schulen eine verlässliche Basis haben, mit der sie planen können.

Dieses Konzept stellt transparent dar, welche Schule welches Stundenkontingent für die EDV-Betreuung grundsätzlich zur Verfügung hat.

Parallel wird ab 2016 dann flächendeckend nach und nach IServ an den Schulen eingeführt.

Um dies umsetzen zu können, müssen die Schulen grundsätzlich beim First-Level-Support ihre Aufgaben wahrnehmen.

Dieses Verfahren wird bereits jetzt an den kreiseigenen Schulen praktiziert Lehrkräfte und Schulassistenten gewährleisten in Zusammenarbeit mit der EDV-Abteilung des Landkreises Friesland diese Aufgabe, durch das nunmehr vorliegende Konzept ist für beide Seiten eine verlässliche, stringente Struktur gegeben.

Der Vertrag liegt den Schulen und der Nds. Landesschulbehörde zur Stellungnahme vor.

Zudem wurde er bereits mit den Schulen im Rahmen der Schulleiterbesprechung in der letzten Woche besprochen.

Herr Vehoff fragt, ob die Hardware dafür an den Schulen vorhanden ist.

Herr Thöle bejaht dies.

Herr Bruns erklärt, dass am Mariengymnasium Jever nicht ausreichend EDV vorhanden ist und das WLAN-Netz nicht genug Kapazitäten hat.

Herr Thöle erläutert, dass die grundsätzlich notwendige Ausstattung an allen Schulen vorhanden ist. Im speziellen Fall des Mariengymnasiums Jever verweist er auf das beschlossene Sanierungs- und Umbaukonzept, welches nach Abschluss eine gute EDV-Infrastruktur bieten wird.

Herr Müller begrüßt die Einführung von IServ ausdrücklich und bestätigt auch die gute Hardware-Ausstattung an den Schulen.

Allerdings ist die Unterstützung aus der EDV-Abteilung des Landkreises Friesland nicht ausreichend. Zudem können die Lehrer aus seiner Sicht nicht den First-Level-Support übernehmen, da dies nicht ihre Aufgabe ist und einfach zu viel Arbeit bedeutet.

Frau Esser fragt, ob denn das Konzept mit den Schulen abgestimmt wurde.

Herr Thöle erklärt, dass die Schulen die Unterlagen erhalten haben und eine Abstimmung im Rahmen der Schulleiterbesprechung stattgefunden hat. Insgesamt haben 4 Schulen schriftliche Stellungnahmen dazu abgegeben, die im Einzelfall noch mit der jeweiligen Schule besprochen wird, da es meistens um Klärungsbedarf geht, der nur die jeweilige Schule betrifft.

Weiterhin verweist Herr Thöle darauf, dass an den Schulen auch die Schulassistenten prädestiniert für diese Aufgabe wären und eigentlich an jeder Schule auch Lehrer sind, die sich die Betreuung der EDV gar nicht aus der Hand nehmen lassen wollen.

Zudem muss sich das Land auch bewegen und endlich seine Zuständigkeit anerkennen.

Herr Verhoff hinterfragt, ob die Schulen dies so schaffen.

Herr Ambrosy erklärt, dass mit diesem Konzept Gerechtigkeit geschaffen wird und es nicht um zusätzliche Aufgaben für die Schulen geht.

Bisher wurde mehr auf Zuruf gearbeitet. Hiermit wird definiert, wer welche Aufgaben hat und welche Ressourcen dafür zur Verfügung stehen.

Es werden Standards gesetzt, so dass für alle ein einheitliches System gilt. Eine Evaluation soll dann nach ca. einem Jahr stattfinden.

Frau Vogelbusch betont nochmals, dass die Schulen IServ wollen und der Landkreis Friesland dies ermöglicht.

Dennoch stehen für die EDV-Betreuung nur 2 Stellen zur Verfügung.

Die Kapazitäten sind damit klar, aber auch begrenzt, so dass mit dem Konzept eine klare Zuordnung der Aufgaben und Ressourcen erfolgt.

Es handelt sich also auch nicht um etwas Neues, sondern es wird einfach nur noch einmal schriftlich festgehalten.

Herr Müller betont die Wichtigkeit der Evaluation.

Herr Ambrosy erklärt, dass sie sich darin einig sind.





Abstimmungsergebnis:


Einstimmig