Sitzung: 16.02.2016 Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Kreisentwicklung und Finanzen
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 0886/2016
Beschluss:
Der Leistung der geschilderten überplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen im Bereich der Schülerberförderung in Höhe von 614.000,00 € wird zugestimmt.
Im Fachbereich 61, Sachgebiet Schülerbeförderung wurde am 30.12.2015 festgestellt, dass das vorhandene Budget (PSP: P10224241000.010, Sachkonto 442900) für Aufwendungen für die Inanspruchnahme von Rechten und Dienstleistungen in Höhe von 4.000.000,00 € bereits aufgebraucht wurde. Die entstandenen Mehrkosten setzen sich wie folgt zusammen:
Schule |
Betrag |
Begründung |
GS Büppel u. Langendamm |
6.000 € |
Auflösung Grundschule Borgstede (Taxi) |
GS am Schloßplatz u. GS Büppel |
18.000 € |
Sprachförderklassen, besonders für Flüchtlinge (Taxi) |
GS Neustadtgödens u. Sande |
5.000 € |
Insg. 20 Schüler mehr |
Hafenschule u. GS Osterstraße |
32.000 € |
19 Schüler mehr im Schulkindergarten seit Schuljahr 14/15 (Taxi) |
Heinz-Neukäter-Schule |
40.000 € |
20 Schüler mehr, Umzug nach Varel fällt nicht ins Gewicht (Taxi) |
BBS Jever u. Varel |
34.000 € |
130 mehr zu befördernde Schüler an den Berufsschulen, teilw. Flüchtlinge ohne Abschluss |
KGS Wittmund |
11.000 € |
Mehr Schüler im Schuljahr 14/15, dafür Anstieg zum aktuellen Schuljahr nur gering |
Von-Aldenburg-Schule |
80.000 € |
Neu seit SJ 14/15 in der ehem. GS Borgstede mit 4 Schülern, im SJ 15/16 ca. 26 Schüler (Taxi) statt Standort Waisenstift in Varel |
Landesbildungs-zentrum f. Hörschädigte |
64.000 € |
Seit SJ 14/15 Taxibeförderung, Kosten in 15/16 nur gering gestiegen |
Mariengymnasium |
44.000 € |
Auflösung Außenstelle Schortens |
IGS-Friesland-Nord |
21.000 € |
70 Schüler mehr (aus Jever, Sande, Schortens und Wangerland) |
ÖPNV |
80.000 € |
Jahresausgleichszahlungen für Verkehrsunternehmen wg. Schuljahreslänge (11. Monatskarte) |
Fahrtkosten- erstattungen |
23.000 € |
Mehr Erstattungen, Jadegymnasium, Cäcilienschule WHV und Waldorfschule OL (Nachmittagsunterricht) |
Allgemein |
38.000 € |
64 Ausnahmegenehmigungen mehr (nicht zuständige Schule) insbesondere im Grundschulbereich, nicht absehbar, Entscheidung liegt bei den Schulen; der Träger der Schülerbeförderung wird nur angehört; Anzahl 2014: 149, Anzahl 2015: 223 |
Gesamt |
496.000 € |
Tatsächliche Mehrkosten |
Umbuchung |
77.000 € |
Zahlungen, die noch 2014 zahlungswirksam waren und noch nicht umgebucht wurden |
Erstattung |
36.000 € |
Noch zu erwartende Erstattung vom LK WTM |
Erstattung |
5.000 € |
Noch zu erstattende Beträge von Verschiedenen |
Gesamtbetrag |
614.000 € |
|
Demnach ergibt sich eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 614.000 €.
Gegenüber dem ersten Entwurf zum HH-Plan 2015 in Höhe von 4.200.000 EUR ergibt sich ein Mehraufwand von 296.000 €, der auch zum damaligen Zeitpunkt nicht abgesehen werden konnte. Ein Teil der Entwicklung, z.B. bei der Von-Aldenburg-Schule oder beim Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte war zum Ende des Jahres 2014 bereits angedeutet, wobei gerade hier die Schülerzahlen keine sichere Prognose zulassen.
Der überwiegende Teil der Kosten ist zudem erst seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 angefallen, der auch erst jetzt zum Jahresende abgerechnet wurde. Bei der Budgetprognose zum dritten Quartal war noch nicht abzusehen, dass das Budget nicht ausreichen würde, da am 01.10.2015 noch 1.006.000 € im Budget vorhanden waren und zusätzlich noch Aufwendungen in Höhe von ca. 152.000,00 €, die Anfang 2015 gebucht wurden, aber noch in 2014 zahlungswirksam waren, umgebucht werden sollten. Diese Umbuchung wurde dann am 10.12.2015 durchgeführt. Um solche Umbuchungen in Zukunft gänzlich zu vermeiden, soll nun sofort alles in dem Jahr gebucht werden, in dem es zahlungswirksam ist. Dies wurde augenscheinlich in den Vorjahren nicht so gemacht. Auch aus diesem Grund war es für die Mitarbeiterinnen der Schülerbeförderung schwer vorauszusehen, dass das Budget nicht ausreichen würde.
Die einzelnen Gründe dafür sind oben genannt. Auch aus diesem Grund war der Mehraufwand nicht vorhersehbar. Der Mehraufwand ist außerdem unabweisbar, da es sich bei der Schülerbeförderung um eine Pflichtaufgabe handelt, die nicht eingestellt werden kann.
Um die Kosten zukünftig wieder zu reduzieren, wird bei der kommenden europaweiten Ausschreibung der Taxibeförderungen (zum nächsten Schuljahr) vermehrt darauf geachtet werden, die Taxibeförderung noch mehr zusammen zu fassen, möglichst durch neue Busverbindungen zu ersetzen und insbesondere bei der Abwicklung von neuen Fahrten direkt wieder in eine Ausschreibung zu gehen bzw. Mehrungsgrenzen zu bestimmen.
Aus den vorgenannten Gründen ist die nachträgliche Beantragung von überplanmäßigen Aufwendungen gem. § 117 NKomVG notwendig. Der Mehraufwand war für die Mitarbeiter der Schülerbeförderung nicht vorhersehbar und ist unabweisbar. Deckungsmöglichkeiten innerhalb des Budgets „Planung“ sind nicht vorhanden.
Herr Neuhaus berichtet, dass sich die hohe überplanmäßige Summe bei der Schülerbeförderung aus mehreren Einzelpositionen zusammensetzt. Darunter fallen auch Aufwendungen, die der Landkreis noch nachträglich erstattet bekommt (105.000 €).
Es gibt zwei große Ausgabenbereiche, die der Landkreis in diesem Bereich nicht beeinflussen kann. Zum einen betrifft dies die Taxibeförderung, insbesondere wenn Schüler aus pädagogischen Gründen bspw. zu weiter entfernt liegenden Schulen befördert werden müssen. Zum anderen verschulden längere Fahrzeiten zu den Schulen höhere Kosten.
Eine neue Ausschreibung der Taxibeförderung für die nächsten zwei Schuljahre erfolgt diesen Sommer.
Herr KTA Ratzel erkundigt sich, ob nach dem ersten Entwurf zum Haushaltsplan 2015 eine Kürzung stattgefunden hat. Herr Ambrosy bejaht, dass die Summe gekürzt wurde um den Haushalt auszugleichen.
Herr KTA Kühne erkundigt sich, wie hoch der Ansatz für die Schülerbeförderung für das Haushaltsjahr 2016 ist, woraufhin Herr Janßen berichtet, dass 4,4 Millionen Euro für 2016 angesetzt sind.
Herr KTA Ratzel fragt nach, wie sich der Mehraufwand bei der Schülerbeförderung auf das Jahresergebnis 2015 ausschlägt. Herr Ambrosy äußert, dass man diese Frage noch nicht beantworten kann, da noch kein Rechnungsergebnis für 2015 vorliegt. Der Kernhaushalt für das Jahr 2015 wird jedoch im Rahmen bleiben.
Da es keine Fragen mehr gibt, beschließt der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Kreisentwicklung und Finanzen wie folgt:
Abstimmungsergebnis:
einstimmig