Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschlussvorschlag:

Dem Bildungsbericht in der vorliegenden Fassung wird zugestimmt.

 

 

 


Begründung:

Inhaltlich wird auf die Vorlage 0288/2017 und die Zustimmung des SSK und KT Bezug genommen, der Projektmitarbeiter, Herr Alex Korotun hat seine Arbeit zum 1.3.2019 aufgenommen. Mit "Bildung integriert" sollten Kommunen in ganz Deutschland angesprochen und in die Lage versetzt werden, ein datenbasiertes Bildungsmanagement inklusive Bildungsberichterstattung aufzubauen. Ziel für den Landkreis dabei war es, zunächst eine kommunale Bildungsberichterstattung, die zukünftig in regelmäßige Bildungsberichte münden könnte, aufzubauen, um Analysen zu bildungsrelevanten Themen liefern und damit die Bildungsakteure auf allen Ebenen sinnvoll und zielorientiert einbinden zu können. Die Umsetzung des Projekts fand in Begleitung der Transferagentur Niedersachsen statt, die Finanzierung über 3 Jahre erfolgt 50% aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie jeweils 25 % durch die Bildungsregion und den Landkreis Friesland.

 

Der vorliegende Entwurf des 1. Bildungsberichts des Landkreises Friesland ist das Ergebnis dieses bislang zweieinhalbjährigen Projekts und wird durch Herrn Korotun vorgestellt.

 

Aufgrund des umfangreichen Berichtes wird dieser eingebracht und im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur am 02.12.2021 beschlossen. Bis dahin können Fragen geklärt und Anregungen eingearbeitet werden.

 

Frau Vogelbusch begründet die Vorgehensweise der Einbringung und ersten Vorstellung mit den umfangreichen Daten des Bildungsberichts. Die endgültige Beschlussfassung sei deshalb in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur am 02.12.2021

vorgesehen, ergänzt Herr Gburreck. Frau Vogelbusch bittet das Gremium um Anregungen und Vorschläge, gerne rechtzeitig zur Einarbeitung. Zur Präsentation übergibt Herr Gburreck Herrn Korotun das Wort.

 

Herr Korotun stellt sich als Bildungsmanager/Bildungsmonitorer des Fachbereiches Jugend, Familie, Schule und Kultur vor und erläutert den Bildungsbericht anhand einer PowerPoint-Präsentation in zwei Teilen. Im ersten Teil geht es um die Hintergründe, den Ablauf und die Ziele des Projektes. Der zweite Teil erläutert den Ablauf an drei Beispielen.

 

In Kooperation mit der Transferagentur Niedersachsen wurde 2016 der Ist-Stand der Bildungslandschaft analysiert sowie der Fördermittelantrag gestellt. Durch die Verortung der Stelle konnte das Projekt in 2019 starten und Herr Korotun seine Arbeit aufnehmen. Der Bildungsbericht beinhaltet:

 

  • Rahmenbedingungen (z.B. Bevölkerungsentwicklung, Arbeitslosenzahlen)
  • Frühkindliche Bildung (z.B. Anzahl der Kinder in den Kindertagesstätten)
  • Formale Bildung (z.B. Schülerzahlen, Abschlüsse an allgemein- und berufsbildenden Schulen)
  • Non-Formal & Informelle Bildungsformen sind nicht enthalten (z.B. Volkshochschuldaten, außerschulische Lernorte, Museen)

 

Die Unterschiede der Besuchsquote in den KiTas sei zwischen den verschiedenen Altersgruppen groß, hingegen stellen sich in der Betreuungsdauer keine großen Unterschiede dar. Auf Landesebene ist eine höhere ganztägige Betreuung erkennbar (Beispiel A). Bei der Darstellung der Entwicklung der Schülerzahlen sei seit 2014/2015 eine annähernd gleiche Anzahl im Bereich der Grundschulen erkennbar. Auf Landesebene stelle sich ein geringerer Rückgang als in Friesland dar. Der Vergleich hinsichtlich der geschlechterspezifischen Abweichungen in den einzelnen Schulformen zeige bis auf die Angaben zu den Förderschulen wenige Abweichungen (Beispiel B).

Die Ausbildungsbetriebsquote gebe einen Hinweis auf die Beteiligung einzelner Betriebe am Ausbildungsplatzangebot im Landkreis Friesland. Bei der Betrachtung der absoluten Zahlen der einzelnen Wirtschaftszweige würde folgendes deutlich:

 

  • im WZ F: Baugewerbe  - zu dem z.B. Betriebe im Hoch- bzw. Tiefbau zählen - insgesamt 9 Ausbildungsbetriebe weniger

 

  • im WZ G:Handel; Instandhaltung; Rep v. KfZ - zu dem u. A. Betriebe des Einzel- und Großhandels zählen -  insgesamt 21 Ausbildungsbetriebe weniger

 

  • im WZ C: Verarbeitendes Gewerbe -  u. A. Herstellung von Nahrung, Maschinenbau - insgesamt 9 Ausbildungsbetriebe weniger

 

Eine erfreuliche Entwicklung sei im WZ Q Gesundheits- und Sozialwesen erkennbar. Hier seien insgesamt 8 Ausbildungsbetriebe hinzugekommen.

 

Aufgrund dieser Kennzahlen ließen sich die stärksten ausbildenden Wirtschaftszweige in Friesland identifizieren.

 

Im Kontext der Fachkräftesicherung könnten Erkenntnisse über den Rückgang in den einzelnen W-Zweigen dazu genutzt werden die Handlungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu eruieren um die Anzahl der ausbildenden Betriebe zu erhöhen (Beispiel C).

 

Abschließend verweist Herr Korotun auf einen wesentlich größeren Pool an Daten, die im Bildungsbericht verfügbar seien. Der Bildungsbericht könne als Analysewerkzeug zur

Identifizierung und Priorisierung bestimmter Themenbereiche innerhalb der Bildungslandschaft in Friesland dienen und diese nachhaltig stärken.

 

Auf Nachfrage erklärt Frau Vogelbusch, dass für das Konzept der Datenerhebung die Bereiche ausgewählt wurden, die seitens des Landkreises beinflussbar seien. Die Lehrerversorgung an den Schulen sei Aufgabe des Landes und somit nicht im Bildungsbericht dargestellt.

 

Frau Vogelbusch berichtet darüber hinaus von Erkenntnissen der Agentur für Arbeit die besagen, dass einige Betriebe möglicherweise den Fokus auf Effizienz legen, als dass sie den Aufwand, der durch Ausbildung entsteht, tragen wollen. Auch einige Verwaltungsbehörden bilden aktuell nicht aus, merkt sie an.

 

Zur weiteren Vorgehensweise erklärt Frau Vogelbusch, dass in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, sowie unter Beteiligung der IHK oder Handwerkskammer, erfolgversprechende Schwerpunkte eruiert werden sollen. Die vorliegenden Zahlen und Daten gäben hierzu Hilfestellung. Hierzu würde eine Arbeitsgruppe gebildet und der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur beteiligt.

 

Frau Renken weist auf die Veröffentlichung des Bildungsberichts hin und lobt an dieser Stelle die aufwändige Arbeit von Herrn Korotun.

 

Herr Gburreck bedankt sich für die Präsentation des Bildungsberichts und bittet um Abstimmung hinsichtlich der Einbringung und ersten Vorstellung.

 

  


Abstimmungsergebnis:

einstimmig