Nachtrag: 21.11.2023
Sitzung: 29.11.2023 Ausschuss für Bauen und Mobilität, Katastrophen- und Feuerschutz
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 0686/2023
Beschluss:
Der Empfehlung der Verwaltung zur Umsetzung der Variante 3 wird
zugestimmt.
Der Kreistag hatte mit der Vorlage 0185/2012 dem
umfangreichen Sanierungs- und Umbaukonzept an der BBS Jever vorbehaltlich der
Finanzierung zugestimmt. Nach den Sanierungen des 4-geschossigen gewerblichen
Gebäudeteils, des 2-geschossigen kaufmännischen Gebäudeteils und der
aufwendigen Sanierung der Bauhalle sowie KFZ- und Metallwerkstatt, steht nun
einer der letzten Bauabschnitte des ehemaligen Hauswirtschaftsgebäudes an. Das
ehemalige Hauswirtschafts-gebäude bzw. das „D-Gebäude“ befindet sich im südwestlichen
Teil des Schulgeländes und wurde Ende der Fünfziger bzw. Anfang der sechziger
Jahre erbaut.
Bestandsanalyse
Die Gebäude an der BBS Jever sind alphabetisch nach
Buchstaben bezeichnet. Das gesamte „D–Gebäude“ besteht aus zwei länglichen
Gebäuden und ist durch eine eingeschossige kleine Pausenhalle verbunden. Der
Gebäudeteil im Norden schließt direkt an das „C–Gebäude“ an und ist nicht
unterkellert. Der südliche Gebäudeteil ist voll unterkellert. Hier befinden
sich Lagerräume und die Heizungsanlage. Die Gebäude weisen jeweils zwei
Vollgeschosse auf und schließen mit einem steil geneigten Satteldach ab.
Das Gebäude wird derzeit vorwiegend als allgemeine
Unterrichtsräume für verschiedene Fachrichtungen genutzt. Im Erdgeschoss des
südlichen Gebäudes befinden sich zudem eine Kindertagesstätte und eine
professionelle Großküche mit einem Umkleideraum, sowie ein WC Raum. Im
Obergeschoss des südlichen Gebäudeteils sind weitere Nebenräume und ein
EDV–Raum untergebracht. Im Erd- und Obergeschoss des nördlichen Gebäudes
befinden sich neben den allgemeinen Unterrichtsräumen jeweils ein Büro und
Hausmeisterraum. Im südlichen Gebäudeteil fehlt ein baulich zweites
unabhängiges Treppenhaus sowie auch die barrierefreie Erschließung dieses
Bereichs. Die Gebäudehülle des
„D-Gebäudes“ basiert auf dem energetischen Standard aus dem Jahre 1958, d.h.
keinem.
Entsprechend dem Gebäudealter besteht ein erheblicher
Sanierungs- und Modernisierungstau aus energetischer-, brandschutztechnischer-
und bautechnischer Sicht. Teilweise sind noch Decken-, Wand und Bodenbeläge aus
der Errichtungsphase vorhanden.
Die Elektro-, Heizung- und Sanitäranlagen entsprechen
nicht mehr den heutigen baulichen, energetischen und sicherheitstechnischen
Anforderungen. Zudem sind der Schallschutz sowie die Raumakustik in vielen
Bereichen der Gebäude als mangelhaft zu bewerten. Ferner ist eine barrierefreie
Nutzung aller Gebäudeteile derzeit nicht möglich. Durch diese baulichen Mängel
wird die Unterrichtsqualität eingeschränkt und darüber hinaus verursacht das
Gebäude vergleichsweise hohe Betriebskosten (Reparaturen, Energieverbräuche).
Der sanierungsbedürftige Zustand hat Anlass gegeben
eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Mit dieser Studie oder auch „Phase“ 0
hat die Verwaltung eigenständig die Machbarkeit zur Bestimmung der
wirtschaftlichsten Lösung erarbeitet. Unter Beachtung des Raumbedarfskonzeptes
der Schule hat die Verwaltung verschiedene Untersuchungsvarianten mit
Flächennachweisen, Planunterlagen und Kostenschätzungen gegenübergestellt.
Im Rahmen der
Bestandsanalyse ist der Gebäudeteil „D“ in Bezug auf mögliche Schadstoffe und
die Tragfähigkeit der Baukonstruktion untersucht worden. Die Ergebnisse der
Gutachten sind wie folgt:
Schadstoffuntersuchung
Das Ingenieurbüro T.
Wackermann aus Hamburg wurde zur Klärung des Bestandes auf mögliche Schadstoffe
beauftragt. Folgende Schadstoffe wurden in der Bestandsanalyse ermittelt:
- festgebundene Asbestzementfensterbänke
- Schwach gebundene Asbestprodukte:
Brandschutztüren, Brandschutzklappen, alte Armaturen, NH-Sicherungen Wand-
und Deckenbekleidung, Gipshartschalen der Rohrisolierungen
- Künstliche Mineralfasern:
Dämmmaterialien in Wänden, Trittschalldämmung, Vorsatzschalen, Abhangdecken
und technische Isolierung
Eine
Sanierungsdringlichkeit ist für die oben festgestellten Schadstoffe, laut
Gutachten, nicht gegeben. Solange die
vorgefundenen Schadstoffe nicht bearbeitet und keiner mechanischen
Beanspruchung ausgesetzt werden, besteht zunächst kein unmittelbarer
Handlungsbedarf. Festzuhalten ist, dass sich verhältnismäßig wenige Schadstoffe in dem
Altbau befinden. Die Sanierungskosten für die Schadstoffe sind in den u.a.
Kostenaufstellung berücksichtigt.
Untersuchung
der Standsicherheit von dem Gebäudetragwerk
Im Zuge der statischen Nachrechnung der Traglasten für
eine mögliche Photovoltaikanlage, ist der marode
Zustand der Verblendfassade sowie der Fensterstürze festgestellt worden.
Für die Beurteilung der Tragfähigkeit
Steildaches und der Standsicherheit des Gebäudes wurde das Ingenieurbüro
Eriksen und Partner GmbH aus Oldenburg beauftragt.
Bei der Untersuchung des
Gebäudezustandes, sind nachfolgende Mängel diagnostiziert worden:
Das „D-Gebäude“ der BBS
Jever befindet sich allgemein in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Im
Innenbereich des Dachraumes fehlen Laschen und Windrispen bzw. wurden einige
durchtrennt. Eine Nachrechnung der Dachkonstruktion hat gezeigt, dass die
Konstruktion im Ist-Zustand stand- und verkehrssicher ist, jedoch für die
Mehraufnahme von Lasten z.B. für eine PV-Anlage keine Lastreserven vorhanden
sind.
Es liegen mehrere Schäden bzw. Unregelmäßigkeiten im
Bereich der Verblendfassaden vor, welche die Standsicherheit der
Verblendfassade beeinträchtigen. Nach aktuellem Kenntnisstand müssten die
Mörtelfugen sowie die Mauerwerksverankerung im Rahmen einer Sanierung
vollständig erneuert werden, um die Standsicherheit wiederherzustellen. Es
bestehen jedoch Bedenken hinsichtlich der Ausführbarkeit einer nachträglichen
Mauerwerksverankerung in Kombination mit einer Erneuerung der Mörtelfugen. Eine
Sanierung der Fassade wird jedoch in Summe als unwirtschaftlich betrachtet.
Aufgrund der Standsicherheitsbeeinträchtigung
empfiehlt das Ingenieurbüro die Verblendfassade kurzfristig abzutragen und neu
zu errichten oder durch ein regelmäßiges Monitoring (alle 3 Monate) in Form
einer Vermessung bis zur Neuerrichtung zu überwachen.
Untersuchung
der Umsetzbarkeit des aktuellen Raumbedarfs, vor dem Hintergrund der
anstehenden Sanierung des „D-Gebäude“ an der BBS Jever.
Lernkonzepte
Beim Schulbau geht es nicht nur um die Bereitstellung
von Klassenräumen, sondern auch um einen bildungsförderlichen Rahmen für neue
pädagogische Konzepte.
Schule und Unterricht haben sich in den letzten Jahren
als Antwort auf neue gesellschaftliche Herausforderungen wesentlich verändert.
Das Resultat ist eine Individualisierung des Lernens, mehr informelles und
soziales Lernen.
Dafür werden Schulgebäude benötigt, die einen Wechsel
der Unterrichtsformen ermöglichen.
Die Schularchitektur des letzten Jahrhunderts prägten
sogenannte Flurschulen. So auch bei dem, 1958 erbauten, ehemaligen
Hauswirtschaftsgebäude an der BBS Jever.
Hier reihen sich Klassenräume entlang von Fluren
aneinander, die lediglich als Verkehrswege gedacht waren. Ideal für die damals
vorherrschende Unterrichtsform, dem Frontalunterricht.
Die „alten Schulen“ passen nicht mehr zu den neuen
Ansätzen und Methoden.
Wo immer es Räumlichkeiten erlauben, drängt der Lernraum aus den Klassenzimmern
hinaus. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sind immer häufiger auf den
Fluren und anderen Freibereichen sowie den Außenflächen zu finden.
Auch die alten räumlichen Strukturen in den Gebäuden
entsprechen nicht dem pädagogischen Konzept einer berufsbildenden Schule.
Moderne Schulen müssen so gestaltet sein, dass sie unterschiedliche
Unterrichtsformen unterstützen können. Flexible Möbel ermöglichen es den
Schülerinnen und Schülern, ihre Arbeitsumgebung den jeweiligen Bedürfnissen
anzupassen. Systemtrennwände oder leichte Trennwände schaffen eine hohe
Flexibilität.
Neue Raumanforderungen
Die Sanierung des
Gebäudeteils ist vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltsplanung im
Masterplan für das Jahr 2025 bis 2027 eingeplant. Zur Vorbereitung auf die
anstehenden Baumaßnahmen wurden dem Gebäudemanagement in Absprache mit dem
Schulamt seitens der Schule, die unten aufgeführte, Anforderungen an die
zukünftige Raumnutzung übermittelt. Die Sanierung des Gebäudeteils wurde auch
zum Anlass genommen worden, die Nutzungseinheiten neu zu strukturieren.
Zurzeit sind die
vorhandenen Klassenräume nicht für Inklusionsgruppen, sowie Schülerinnen und
Schüler mit körperlichen Beeinträchtigungen geeignet. Für die Sprachförderung (Deutsch als Zweitsprache)
wird ein Klassenraum mit räumlicher Nähe zu einem Vorbereitungsraum â 70 m²
benötigt. Die Berufsorientierung für den Bereich Hauswirtschaft werden
zukünftig in das Gebäude A verlegt. Zusätzlich soll eine Berufsorientierung im
Bereich Verkauf/Marketing für den Wirtschaftszweig im neuen Gebäude integriert
werden. Diese Gruppe braucht dann Zugriff auf einen Klassenraum und ein
Video-/Tonstudio.
Die Großküche im bestehenden Gebäude soll ebenfalls,
als Zugewinn zu den jetzigen hauswirtschaftlichen Küchen in den 3.Stock des
A-Gebäudes verlegt werden. Die Räume A301 / A302 (allgemeine Unterrichtsräume)
im gewerblichen Gebäudetrakt werden in Zukunft hauswirtschaftlich genutzt,
dafür werden Ersatzräume im Neubau eingeplant. Die vorhandene Tageseinrichtung
für die Krippenplätze wird im „D-Gebäude“ intergiert.
Raumbedarf:
10 Unterrichtsräume, je 70 m² = 700,00 m²
1 Büro, ca. 20,00
m²
1 Toilettenanlage, ca. 27,00
m²
1 Materiallager / Medienraum, ca. 20,00
m²
1 Reinigungsraum, ca. 8,00
m²
1 Sanitätsraum, ca. 10,00
m²
1 Video- /Tonstudio, ca. 25,00
m²
1 Büro/Vorbereitung, ca. 25,00
m²
Großtagespflege, ca. 150,00
m²
Nutzfläche gesamt, ca. 985,00
m²
Räume im Bestand:
Es sind neun allgemeine
Unterrichtsräume (AUR) und eine Lern- bzw. Großküche inkl. Umkleide in den
bestehenden Gebäuden vorhanden. Aufgrund einer Raumtiefe von nur knapp 6,40m
entsprechen die AUR nicht dem Normmaß für einen Standardklassenraum (7,20 –
8,40m). Zudem befinden sich weitere
Büro-, WC-, Reinigungs- und Lagerräume in diesem Gebäudeteil. Die ehemalige
Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss des südlichen Gebäudes wird derzeit als
Großtagespflege genutzt.
Das Dachgeschoss wird nicht genutzt und ist nur über
eine Bodeneinschubtreppe zu erreichen. Die Dachkonstruktion der Steildächer
besteht aus Dreieck-Streben-Bindern. Im südlichen Gebäude ist die oberste
Geschossdecke als Holzbalkenlage ausgeführt. Dagegen ist die oberste
Geschossdecke im nördlichen Gebäude in massiver Betonkonstruktion ausgeführt.
Die Dachkonstruktion des Zwischenbaus ist als punktgestützte Stahlbetondecke
mit Rundstützen ausgeführt. Alle Dachflächen sind nicht gedämmt.
Machbarkeitsstudie
zu möglichen Sanierungsvarianten
Vorhandene Gebäudestruktur
Das bestehende „D-Gebäude“ besteht aus zwei 2-geschossigen
Satteldachgebäuden, die durch eine 1-geschossige Pausenhalle verbunden
sind. Das „C-Gebäude“ schließt im Norden direkt das „D-Gebäude“ an. Die
Fassaden sind mit einem Klinker verkleidet. Das südliche Gebäude ist
unterkellert. Nutzung: vorwiegend für allgemeine Unterrichtsräume sowie
Hauswirtschaft. Raumbestand: 10 Klassen, 1
Großküche, Umkleidebereich, 2 Büros, 1 HM-Büro, Toiletten, 3
Putzmittelräume, div. Lagerräume, 1 Groß-tagespflege Vorhandene
Bruttogrundfläche: 1.572 m²
Neubau-
und Anbauvarianten
Unter Berücksichtigung der zu erreichbaren
energetischen Standards wurden 3 verschiedene Varianten zur Umsetzung das von
der Schule definierten Raumprogramm untersucht.
Variante 1: Komplettsanierung
„D-Gebäude“ und Erweiterung durch einen Fluranbau
Variante
2: Teilabriss
„D-Gebäude“ und Erweiterung um zweigeschossigen Klassentrakt
Variante 3: Komplettabriss
„D-Gebäude“ und Neubau von einem Flachdachgebäude
Die nachfolgenden Varianten sind unter Einbeziehung
von energetischen-, und Klimaschutzaspekten sowie dem aktuellen
Gebäudeenergiegesetz aufgestellt worden. Die Umsetzung der
Treibhausgasneutralität laut Kreistagsbeschluss ist entsprechend in der Untersuchung
berücksichtigt worden.
Variante 1
Komplettsanierung
„D-Gebäude“ und Erweiterung durch einen Fluranbau
Die bestehenden Gebäude bleiben erhalten und werden
kernsaniert. Der Raumbedarf der Klassenräume wird durch Auflösung der
innenliegenden Flurwand erweitert. Zur Erschließung der Klassenräume und der
Ebenen wird ein 2-geschossiges Gebäude angebaut. Zudem wird ein neuer Pausen-
und Aufenthaltsraum zwischen den beiden Gebäuden geschaffen.
Auf den Dachflächen kann eine Photovoltaikanlage
aufgebaut werden. Im Bestandsgebäude wird die Raumaufteilung den Bedürfnissen
der Schule angepasst. Zum Teil müssen tragenden Wände versetzt werden. Die
vorhandene Vormauerung (Klinkerfassade) muss abgetragen und durch eine
vorgehängte Fassade ersetzt werden. Die Fenster und die Türen sowie die
Dachflächen werden den energetischen sowie teilweise den statischen
Anforderungen angepasst. Die komplette Elektro-, Strom-, Heizung-, Lüftung- und
Sanitärtechnik wird im Bestand ersetzt. Es wird angestrebt den Wärmebedarf des
„D-Gebäudes“ komplett über eine Wärmeluftpumpe abzudecken.
1: notwendiger Anbau (Neubau), II Vollgeschosse
Erdgeschoss 383 m² + Obergeschoss 383 m²
Neubau gesamt: 766 m², Holzrahmenbauweise, Flachdach +
PV
2: Sanierung Bestandgebäude, II Vollgeschosse
inkl. dem Verbindungsgang zum Gebäudeteil C, neues
Satteldach + PV,
ggf. neue leichte vorgehängte Fassade
Südgebäude Erdgeschoss 342 m² + Obergeschoss 342 m² =
684 m²
Nordgebäude Erdgeschoss 444 m² + Obergeschoss 444 m² =
888 m²
Bestand gesamt: 1.572 m²
Gesamt- BGF: Altbau 1.572 m² +
Neubau 766 m² = 2.338 m²
Kostenschätzung zur Variante
1:
Gesamtbaukosten
ca.: 5.411.000 Mio.
Variante 2
Teilabriss
„D-Gebäude“ und Erweiterung um zweigeschossigen Klassentrakt
Abbruch von dem südlichen unterkellerten Gebäudeteil D
inklusive dem Verbindungsgebäude
Das südliche Gebäude sowie der Verbindungsbau werden
abgerissen und das vorhandene nördliche Gebäude wird saniert. Zusätzlich wird
ein Klassentrakt westlich am Bestand angebaut.
Ähnlich wie in der Variante 1 wird im Bestandgebäude
der Flurbereich mit den Klassenräumen vereint, um größere Klassenräume zu
erzielen. Hierzu soll die Wand zwischen Flur und Klassenraumbereich abgerissen
werden. Die Lasten der Decken müssen statisch abgefangen werden. Die Fenster,
die Türen, das Satteldach und die Fassade werden den energetischen
Anforderungen angepasst An die neu strukturierten Klassenräume wird ein
2-geschossiges Gebäude mit einem Flur und weiteren notwendigen Klassenräumen
angebaut. Auf den Dachflächen kann eine flächendeckende Photovoltaikanlage
aufgebaut werden. Die komplette Elektro-, Strom-, Heizung-, Lüftung- und
Sanitärtechnik wird im Bestand ersetzt. Es wird angestrebt den Wärmebedarf des
„D-Gebäudes“ komplett über eine Wärmeluftpumpe abzudecken.
1: Anbau / Neubau, II Vollgeschosse
Bruttogrundflächen:
Erdgeschoss 498,5 m² + Obergeschoss 498,5 m² = 997 m²
Holzrahmenbauweise, Flachdach + PV
2: Sanierung Bestandgebäude, II Vollgeschosse
inkl. dem Verbindungsgang zum Gebäudeteil C, neues
Satteldach + PV,
ggf. neue leichte vorgehängte Fassade,
Bruttogrundflächen:
Erdgeschoss 448 m² + Obergeschoss 448 m² = 896 m²
Gesamt- BGF: Anbau 997 m² + Bestand 896 m² = 1.893 m²
Kostenschätzung
zur Variante 2:
Gesamtbaukosten
ca.: 4.343.226 Mio.
Variante 3
Komplettabriss
„D-Gebäude“, Neubau von einem Flachdachgebäude
Abbruch der kompletten Bestandsgebäude inkl. dem
Verbindungsgebäude zum „C-Gebäude“.
Das südliche und das nördliche Gebäude werden
abgerissen und ein kompletter Neubau wird am C-Gebäude angebaut. Der Raumbedarf
der Schule kann ohne Einschränkungen und Kompromisse im vollen Umfang
realisiert werden. Für die Umsetzung der Klassenraumanpassungen müssen keine
aufwendigen statischen Maßnahmen durchgeführt werden.
Die energetischen Anforderungen zur Erreichung der
gesetzlichen Vorgaben sowie die vom Kreistag verabschiedeten Ziele zur
Treibhausgasneutralität können für das D-Gebäude verwirklicht werden. Der für
die Wärmepumpe benötigte Strom kann über eine auf dem Dach zu installierende
PV-Anlage erreicht werden.
Neubau, II Vollgeschosse
Holzrahmenbauweise, Flachdach + PV, leichte
vorgehängte Fassade
Erdgeschoss 740 m² + Obergeschoss 740 m²
Gesamt-BGF: ca.
1.480 m²
Kostenschätzung
zur Variante 3:
Gesamtbaukosten
ca.: 4.372.681 Mio.
Wirtschaftlichkeitsberechnung
Bevor Investitionen von erheblicher und finanzieller
Bedeutung (>= 1,5 Mio. €) beim Landkreis Friesland entschieden werden, ist
durch einen Wirtschaftlichkeitsvergleich unter mehreren in Betracht kommenden
Varianten die wirtschaftlichste Lösung zu ermitteln. Eine solche Untersuchung
ist nach dem NKomVG sowie die KomHKVO vorgeschrieben.
Es
wurde bei der Durchführung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung nach den
Erfordernissen des Einzelfalls die einfachste und wirtschaftlichste Methode
angewendet. Dies bedeutet, dass nicht jedwede denkbare Variante betrachtet
wurde, sondern die Ermittlung nur so tief erfolgte, dass eine sichere
Entscheidung für oder gegen eine Variante ermöglicht ist. Hierzu wurden primär
die Baukosten gegenübergestellt.
Fazit:
Die Machbarkeitsstudie dient der Auswahl der
umzusetzenden Variante. Daher sind die angegebenen Kosten als Richtwerte zur
Bestimmung der Lösungsvariante anzusehen.
Die Variante 1 ist mit einer zu sanierender
Bruttogrundfläche von ca. 2.338 m² mit Abstand die Lösung mit den höchsten zu
erwartenden Baukosten, da hier das gesamte vorhandene Gebäudevolumen nicht nur
energetisch kernsaniert werden muss. Hier würde zur Erzielung der energetischen
Vorgaben als auch zur Umsetzung des Raumbedarfs das Tragwerk mit großem Aufwand
ertüchtigt werden müssen. Weiterhin würden teilweise nicht benötigte Flächen
mit saniert werden.
Bei der Variante 2 hingegen sind die geringsten
Baukosten zu erwarten und es ist wohl auch anzunehmen, dass bei einer Sanierung
die vorhandene „graue Energie“ in Form von erhaltenswerter Baukonstruktion zur
Reduzierung der CO2-Emission beitragen wird, allerdings ist bei dieser Variante
nicht auszuschließen, dass doch höhere Kosten zu erwarten sind, weil auch hier
weiterhin ein Anteil des Bauwerks hinsichtlich der Tragkonstruktion stark
ertüchtigt werden muss (vorhandene Dachkonstruktion + Mauerwerksabfangungen).
Es ist auch nicht auszuschließen, dass bei den statisch notwendigen
Rückbauarbeiten des Vormauerwerkes zum Einsturz der Hintermauerung kommen kann.
Aufgrund des hohen Sanierungsaufwand bei der Varianten
1 + 2 wird ein erheblicher Rückbau und Neueinsatz von neuem Material notwendig
sein, ohne jedoch die Qualitäten eines Neubaus erreichen zu können. Von daher
kann, da keine spezifischen Vorteile zu erkennen sind, eine Vertiefte
Betrachtung zur Nutzung „grauer Energie“ entfallen.
Wie schon in der Beschreibung zur Variante 3
erwähnt, können bei Wahl dieser Lösung aller schulischen und gesetzlichen Ziele
ohne Kompromisse realisiert werden. Zumal der Kostenunterschied zur Variante 2
mit ca. 30.000 € marginal ausfällt.
Auch zur Erreichung der Klimaschutzziele, wie z.B. die
Nutzung regenerativer Energien (PV-Anlage, Luft-Wärme-Pumpe) zur Senkung der
Treibhausgasemissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz ist diese
Variante vorzuziehen. Im Hinblick auf die zu erwartenden Lebenszykluskosten ist
hier ein geringerer finanzieller Aufwand zu erwarten, dies gilt sowohl für die
höhere Gesamtnutzungsdauer als auch die niedrigen Kosten für Bauunterhalt und
Pflege sowie anfallender Sanierungen.
Empfehlung:
Die Verwaltung empfiehlt die Variante 3 für die
weitere Umsetzung zu berücksichtigen, da hier mit den wirtschaftlich geringeren
Variablen zu rechnen ist.
Auch lassen sich mit der Variante 3 die Anforderung
zur Umsetzung des von der Schule ausgearbeiteten pädagogischen Konzeptes sowie
die Ziele zur Erreichung der Treibhausgasneutralität sowie die Senkung der
Lebenszykluskosten konsequenter umsetzen.
Vergleich
der Wirtschaftlichkeit in Zahlen
Variante 1 - Komplettsanierung und Anbau 5.411.000
Mio.
Variante 2 - Teilabriss und Anbau 4.343.226
Mio.
Variante 3 - Komplettabriss und Neubau 4.372.681
Mio.
Der Baukostenstand ist aus dem BKI 2023, eine
seriösere Aussage zur Baukostensteigerung bis auf das Jahr 2025 ist derzeit
nicht möglich.
Herr
Alpaslan stellt mit einer
Präsentation die wesentlichen Aspekte des Sachverhaltes dar.
Herr
KTA Burgenger meldet sich
zu Wort und möchte von Herrn Hofmeister, Schulleiter der BBS Jever, wissen, ob
die Fläche der Variante 3 auskömmlich sei.
Herrn
Hofmeister wird das Wort
vom Vorsitzenden Herrn Buß erteilt und expliziert, dass die Schule bereits seit
3 Jahren dabei sei, neue Lernraumkonzepte auszuarbeiten. Flurschulen - ein Gang
von dem die einzelnen Unterrichtsräume abgehen – seien heute nicht mehr modern.
Die Entwicklung sei auf offene Foren ausgerichtet, von denen in kleinen Teams
und mit Tablets gearbeitet werde, die Schüler kommen anschließend in einem
Plenum zusammen. Ein Lernraumkonzept, welches im Neubau umzusetzen wäre.
Abzusehen sei, dass in den nächsten 3 – 4 Jahren weniger Raum gebraucht werde,
weil die Schülerzahlen weiter zurückgehen. Jedoch rechne man damit, aufgrund
der aktuellen Schülerzahlen in den Grundschulen und der Jahrgänge 5 + 6, dass
die Schülerzahlen in 5 – 6 Jahren auch wieder steigen. Auf Basis dieser
Prognose könne vorauskalkuliert werden, wie der Raumbedarf in 10 – 15 Jahren in
Verbindung mit Tabletklassen und digitalem Lernen aussehen werde. Aus Sicht von
heute sei demnach die Variante 3 die beste Variante. Die Schule sei bereits
sehr innovativ mit den Boards, den Tabletklassen – dies alles zusammen werde
die Schule als Berufsbildende Schule weit voranbringen, denn die
Ausbildungsbetriebe suchen Teamplayer und gut ausgebildete Schüler.
Lernkonzepte für den Neubau seien bereits vorhanden, jedoch diese auszuführen,
würde den Rahmen der Sitzung sprengen.
Es gibt keine weiteren Wortmeldungen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig beschlossen
Ja: |
10 |
Nein: |
0 |
Enthaltung: |
0 |