Begründung:
Der Eigenbetrieb „Kurverwaltung
Nordseebad Dangast“ der Stadt Varel hat mit Schreiben vom 12.01.2017 einen
Antrag auf Gewährung eines Kreiszuschusses für die Errichtung eines Seekurparks in
Dangast gestellt.
Das Nordseebad Dangast als Ort für Kunst,
Kultur und Natur hat aufgrund seiner besonderen geografischen Lage mit dem
einmaligen Übergang vom Geestrücken direkt ins Wattenmeer einen besonderen
Status als Tor zum Weltnaturerbe Wattenmeer. Dieser Status wird durch das
Nationalparkhaus Dangast bereits intensiv gelebt und mit speziellen Angeboten
dem Gästepublikum (ca. 82.000 touristische Übernachtungsgäste mit 600.000 Übernachtungen)
wie auch einheimischen und regionalen Besuchern (ca. 250.000 Tagesgäste)
bekannt gemacht. Durch die günstige Lage mit einem Autobahnanschluss in 7
Kilometer Entfernung und einem Bahnanschluss in der Stadt Varel (6 Kilometer)
ist Dangast zugleich das „erste Tor zum Weltnaturerbe“ für alle aus dem Süden
anreisenden Besucher. Mit der Schaffung der Weltnaturerbepromenade, der Öffnung
der Strandzäune und der Installation des Weltnaturerbeportals direkt am
Wattenmeer sind für die Gäste des Nordseebades Dangast auf bestehenden Flächen
und Schwerpunkten völlig neue Erlebnisräume und Freiräume geschaffen worden.
Dies hat zu einer außerordentlich positiven Resonanz der Besucher geführt.
Neben dem bundesweit bekannten traditionellen Angeboten wie dem alten Kurhaus
mit dem Rhabarberkuchen und dem Radziwillhaus hat sich ein neues Zentrum
gebildet, das Publikum aus dem direkten Umfeld ebenso anzieht, wie Gäste aus
dem ganzen Bundesgebiet.
Der vorhandene Kurpark wurde bisher nur von
wenigen Gästen frequentiert und hatte in seiner Aussage und seinem Angebot
keine sich dem Gast erschließende Angebots- bzw. Themenstruktur. Durch den im
Jahr 2014 gestarteten Prozess zur grundsätzlichen Qualifizierung und
nachhaltigen Sicherung des Tourismus im Nordseebad Dangast verbunden mit der
Neuausrichtung werden die Flächen des ehemaligen Kurparks mit einer Appartement
Ferienwohnungsanlage bebaut und dadurch rund 700 zusätzliche Betten geschaffen.
Damit stehen die bisherigen Flächen nicht mehr als Kurpark zur Verfügung. Ein
Kurpark ist allerdings ein verpflichtender Bestandteil für die Prädikatisierung
als staatlich anerkanntes Nordseebad. Ohne den Kurpark droht die Aberkennung
der Prädikatisierung als Nordseebad.
Nach Inbetriebnahme der bereits geschaffenen
Angebote komplettiert das Konzept des neuen Seekurparks diesen Ansatz. Der neue
Kurpark soll einen direkten Bezug zur Nordsee erhalten. Mit dem Standort direkt
und parallel zum Nordseedeich wird der grundsätzliche Bezug hergestellt. Mit
der Ausgestaltung von drei Themenflächen innerhalb des Kurparks „Land – Watt –
Meer“ werden die „Seethemen“ weiter untermauert, so dass der Gast schon durch
die Gestaltung des Geländes spürt, er ist unverwechselbar an der Nordsee. Durch
eine direkte Wegeverbindung zur Weltnaturerbepromenade auf dem Nordseedeich,
dem Weltnaturerbespielplatz „Wattbuttjer“, dem Weltnaturerbeportal und dem
Nordseestrand wird der Seekurpark optimal in das Angebotsnetzwerk des
Nordseebades eingebunden, ohne dass der Gast die vorsätzliche Entscheidung
getroffen hat, einen Kurpark zu besuchen. Damit wird auch der Seekurpark einem
sehr breiten Publikum erschlossen und dient mit seiner Angebotsskala der
weiteren Sicherung und Qualifizierung des Übernachtungs- und Tagestourismus im
Nordseebad Dangast.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen
nach der Kostenschätzung der Kurverwaltung Nordseebad Dangast bzw. des
beauftragten Planungsbüros 550.000 Euro netto. Eine erste Projektskizze ist den
Vertretern der NBANK und des Nds. Wirtschaftsministeriums in Hannover Anfang
November 2016 vorgestellt und von dort befürwortet worden. Die Kurverwaltung
hat daraufhin für das Projekt bei der NBANK einen Antrag zur Förderung der
touristischen Infrastruktur gestellt. Die Förderquote beträgt 50 %. Eine
endgültige Entscheidung von NBANK und Nds. Wirtschaftsministerium liegt noch
nicht vor und wird im Februar/März 2017 erwartet. Ohne die Förderung durch das
Land Niedersachsen und ergänzend aus Mitteln des Landkreises Friesland kann das
Projekt auf Grund der angespannten finanziellen Situation der Stadt Varel nicht
realisiert werden. Der Beginn der Maßnahme ist umgehend mit Zusage der
Zuschussfinanzierung geplant. Mit den zuständigen Deichbehörden und
Naturschutzbehörden wird abgestimmt, ob die Maßnahme auch innerhalb der
„Sturmflutsaison“ durchgeführt werden kann. Die Fertigstellung der intensiven
Bauarbeiten ist bis Dezember 2017 geplant.
Die Finanzierung des Seekurparks
Dangast ist wie folgt vorgesehen:
Land Niedersachsen – Förderung der
touristischen Infrastruktur
(50% der förderfähigen Nettokosten) 275.000,00 Euro
Kreiszuschuss Landkreis Friesland 30% 82.500,00 Euro
Eigenmittel Stadt Varel 192.500,00 Euro
Gesamtkosten: 550.000,00 Euro
Die Errichtung des Seekurparks im
Nordseebad Dangast wird auf der Grundlage der Leitlinien des Kreistages des
Landkreises Friesland in der Fassung vom 25.06.2001 für die Gewährung von
Zuschüssen für die Errichtung und Erweiterung von Fremdenverkehrseinrichtungen
als förderfähig anerkannt.
Die Verwaltung schlägt vor, dem
Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast zur Teilfinanzierung der Maßnahme
einen Kreiszuschuss in Höhe von 30 % der nicht durch Zuschüsse Dritter
gedeckten Kosten = 82.500 Euro, maximal jedoch 20 % der Gesamtkosten = 110.000
Euro zu bewilligen. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach Baufortschritt unter
Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises Friesland.
Beschlussvorschlag:
Die Errichtung
des Seekurparks im Nordseebad Dangast wird als grundsätzlich förderfähig anerkannt.
Dem Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast wird zur Teilfinanzierung der
Maßnahme ein Kreiszuschuss in Höhe von 30 % der nicht durch Zuschüsse Dritter
gedeckten Kosten = 82.500 Euro, maximal jedoch 20 % der Gesamtkosten = 110.000
Euro bewilligt. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach Baufortschritt unter
Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises Friesland.
Anlage(n):
keine