Begründung:
Der
Ausländeranteil an der Bevölkerung im Landkreis Friesland ist in den letzten fünf Jahren von 2,5 % auf fast 5 % angestiegen. Insbesondere die
große Zahl geflüchteter Menschen in den Jahren 2015 und 2016 war für den
Landkreis Friesland eine große Herausforderung. Allein in diesen beiden Jahren
sind fast 2.000 Migranten in Friesland zugezogen. Die Hauptherkunftsländer
waren insbesondere Syrien, Irak und Afghanistan. Über 71 % der
Asylantragsteller sind jünger als 30 Jahre, gut 30 % sogar jünger als 18
Jahre.
Nach der
ersten „Akutphase“, in der es vorrangig um schnelle und pragmatische Lösungen ging,
will der Landkreis Friesland sich nun verstärkt und zielgerichtet um die
Integration der neuzugewanderten Menschen kümmern.
Damit dies
langfristig gesichert gelingen kann, will der Landkreis Friesland ein
Handlungskonzept zur Integration erarbeiten lassen, dass die strategischen
Handlungsfelder aufzeigt, aber auch Ziele und konkrete Handlungsempfehlungen
benennt.
Dieses Konzept soll langfristig
als Leitlinie dienen, für alle, die an der Aufgabe Integration mitarbeiten.
Bereits im “Grobkonzept zur Integration
von Flüchtlingen im Landkreis Friesland“ der Stabstelle Flüchtlingskoordination
aus dem August 2016 wird deutlich dargestellt, dass ein solches
Integrationskonzept für die zukünftige Arbeit des Landkreises Friesland zu
empfehlen ist.
Als vorbereitende Maßnahmen wurden
bereits verschiedene Anbieter um Abgabe eines Angebotes zur Herstellung eines
Integrationskonzeptes für den Landkreis Friesland gebeten, unter
Berücksichtigung nachfolgender Aspekte.
Wichtig erscheint die Ermittlung
der konkreten Bedarfe der Flüchtlinge und Asylbewerber und ein Abgleich, mit
den vielfältigen bereits vorhandenen Angeboten der unterschiedlichen Akteure.
Als mögliche Schwerpunkte könnten
dabei die Themen Sprache und Bildung, Arbeit, und interkulturelle Öffnung
(Alltag, Freizeit) bearbeitet werden.
Neben der erforderlichen
Beteiligung aller internen Bereiche der Kreisverwaltung, die mit
Integrationsarbeit berührt sind, sollen auch Vertreter der Integrationsarbeit
außerhalb der Kreisverwaltung beteiligt werden, z.B. Integrationslotsen,
Wohlfahrtsverbände, Städte und Gemeinden im Landkreis, Schulen,
Erwachsenenbildung, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer,
Glaubensgemeinschaften, Kirchen.
Da sich das Konzept im
Wesentlichen auf die Handlungsbereiche des Landkreises Friesland beziehen soll,
wird von einer umfangreichen Bürgerbeteiligung abgesehen.
Als zeitliche Vorgabe
wird die Fertigstellung des Konzeptes im Herbst 2018 angestrebt.
Die gemeinsam
erarbeiteten Ergebnisse sollen möglichst so konkret formuliert sein, dass eine
abschließende Beschlussfassung zur Umsetzung der einzelnen Möglichkeiten durch
die politischen Gremien erfolgen kann.
Da Integration ein
fortlaufender Prozess ist, der immer
wieder aufs neue überprüft, nachgesteuert und weiterentwickelt werden muss,
sollten geeignete Steuerungsmodule hierzu implementiert werden.
Die Wirtschaftlichkeit der
abgegebenen Angebote wurde dabei nach der Umsetzung der Kriterien und nach
finanziellen Gesichtspunkten vorgenommen.
Beschlussvorschlag:
Der Landkreis Friesland erstellt
zur langfristigen Verbesserung der Partizipation und Teilhabe von Menschen
Migrationshintergrund und zur Stärkung der interkulturellen Öffnung des
Landkreises Friesland ein Integrationskonzept.
Die Kreisverwaltung wird ermächtigt,
mit dem günstigsten Anbieter auf der Basis des eingereichten Angebots
Vertragsverhandlungen zur Erstellung des Integrationskonzeptes zu führen, um
anschließend den Auftrag zu erteilen.
Anlage(n):