Betreff
Antrag der Wangerland Touristik GmbH auf Gewährung eines Kreiszuschusses für den Neubau einer Steganlage in der Marina Hooksiel
Vorlage
0596/2018
Art
Beschlussvorlage

Begründung:

Mit Zuwendungsbescheid vom 21.04.2015 ist der Wangerland Touristik GmbH ein Zuschuss in Höhe von 138.000,00 Euro für den Neubau einer Steganlage in der Marina Hooksiel gewährt worden. Im Rahmen dieser Fördermaßnahme wurden die alten vorhandenen Steganlagen 2, 3, und 4/5 in den Jahren 2015/2016 umfassend modernisiert und durch moderne Schwimmsteganlagen erneuert. Der Zuschuss ist komplett ausgezahlt worden.

 

Die Wangerland Touristik GmbH hat nunmehr mit Schreiben vom 21.09.2018 und einer inhaltlichen Konkretisierung vom 20.11.2018 einen Antrag auf Gewährung eines Kreiszuschusses für den Neubau der Steganlagen 1 und 1a in der Marina Hooksiel gestellt.

 

Das Freizeitgelände „Hooksmeer“ in der Gemeinde Wangerland ist im Zuge der Aufspülung von Landflächen nördlich von Wilhelmshaven Ende der 1960er / Anfang 1970er Jahre entstanden. Das „Hooksmeer“ in Hooksiel stellt in seiner Gesamtheit die wohl größte Wassersportanlage an der niedersächsischen Küste dar. Neben einigen anderen Anlagen bietet die „Marina“ der Wangerland Touristik GmbH die einzige Möglichkeit im Hooksmeer und gleichzeitig eine der wenigen Möglichkeiten an der gesamten Küste für Bootseigner, Dauerliegeplätze (Saisonliegeplätze) unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft zu mieten. Die zwingende Mitgliedschaft in einem Verein mit meist geforderten Aufnahmegebühren und den in Vereinen üblichen Arbeitseinsätzen der Mitglieder für den Verein ist der Hauptgrund, warum Bootseigner z.B. aus Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Hessen ihre Schiffe eher im benachbarten Ausland, vor allem den Niederlanden, unterbringen. Die Marina Hooksiel bietet hier eine der wenigen Alternativen und unterstreicht damit die wassersporttouristische Ausrichtung der Gemeinde Wangerland.

 

Bei den im Projekt genannten Steganlagen 1 und 1a handelt es sich um die einzigen, noch feststehenden Stege in diesem Bereich der Marina. Die Maßnahme stellt also quasi eine „Vollendung“ der im Jahr 2015 begonnenen Umstellung auf Schwimmsteganlagen mit deren nachhaltigen Vorteilen dar. Dabei kommt dem Steg 1 wie schon in der Vergangenheit eine besondere Bedeutung zu, denn hier besteht aufgrund der Wassertiefen und der zur Verfügung stehenden Wasserflächen für An- und Ablegemanöver die einzige Möglichkeit innerhalb der Marina, mit größeren Sportbooten festzumachen. Hier spielt die demografische Entwicklung der Wassersportler eine wesentliche Rolle. Die größeren Schiffe mit entsprechendem Komfort an Bord gehören meist älteren Eignern, die in der Marina Hooksiel in Verbindung mit dem nahezu tidefreien Hooksmeer einen der wenigen geeigneten Liegeplätze an der niedersächsischen Küste finden können.

 

Neben den o. g. Angeboten für Dauerlieger/Saisonlieger bietet die Marina im Hooksmeer hervorragende Bedingungen für Freizeit-Skipper im Bereich der Deutschen Bucht. Viele Segler und Motorbootfahrer nutzen die Marina für einen befristeten Aufenthalt im Rahmen größerer Törns in der Deutschen Bucht oder auf ihren Fahrten von und zur Ostsee. Mit weitgehender Tidefreiheit und der geografischen Lage etwa zwischen Emden und Cuxhaven bietet sich die Marina Hooksiel für Pausentage oder auch zum „Abwettern“ an. Bootseigner verfügen zumeist über langjährige Erfahrungen mit dem Angebot an Häfen und Steganlagen in der Nord- und Ostsee. Diesen Erwartungen kann die abgängige Steganlage in der Marina Hooksiel vor allen Dingen in qualitativer Hinsicht nicht mehr genügen. Entsprechend soll die projektierte Neuanlage in Hooksiel quantitativ nicht die bisherigen Liegeplatzangebote übersteigen aber eine wesentliche qualitative Verbesserung des Angebotes sicherstellen. Dabei wird insbesondere der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft, die sich auch im Bereich der Wassersportler widerspiegelt, Rechnung getragen.

 

Die neue Steganlage soll nicht mehr als fester „Stelzenbau“, sondern als Schwimmsteganlage konzipiert werden. Dabei wird eine stabile Wasserlage durch schwere und breite Betonschwimmkörper erreicht. Im Gegensatz zu der Altanlage werden sogenannte „Fingerstege“ eingebaut, mit denen zukünftig die einzelnen Liegeplätze entsprechend der Schiffsgröße individuell eingerichtet werden können und die einen seitlichen Einstieg an der meist tiefsten Stelle der Schiffe ermöglichen. Die Breite der Fingerstege wird so gewählt, dass sich auch nicht mehr so gangsichere Skipper darauf durchaus begegnen können. Diese Lösung bietet deutlich mehr Komfort für die Bootseigner und Gäste. Damit wird die neue Steganlage nachhaltig auch für die Zukunft ausgelegt sein. Zusammengefasst handelt es hier nicht um eine Ersatzanschaffung, sondern um den Neubau einer Steganlage, die zu einer deutlichen qualitativen Aufwertung des Angebotes in der Marina Hooksiel führt.

 

Die Gesamtinvestitionskosten für den Neubau der Steganlage in der Marina Hooksiel belaufen sich nach dem Ausschreibungsergebnis auf 409.000,00 Euro netto. Die Wangerland Touristik GmbH hat beim Landkreis Friesland einen Zuschuss zur Teilfinanzierung der Maßnahme beantragt. Das Vorhaben soll kurzfristig begonnen werden und bis zum Beginn der Wassersportsaison im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.

 

Die Finanzierung für die Steganlage ist wie folgt vorgesehen:

Kreiszuschuss des Landkreises Friesland                                         81.800,00 Euro

Eigenmittel der Wangerland Touristik GmbH                                   327.200,00 Euro

Gesamtsumme:                                                                                    409.000,00 Euro

 

Die Verwaltung schlägt vor, der Wangerland Touristik GmbH für den Neubau der Steganlage in der Marina Hooksiel, auf der Grundlage der Leitlinien des Kreistages des Landkreises Friesland in der Fassung vom 25.06.2001 für die Gewährung von Zuschüssen für die Errichtung und Erweiterung von Fremdenverkehrseinrichtungen, zur Teilfinanzierung der Maßnahme einen Kreiszuschuss in Höhe von 20 % der förderfähigen Kosten, maximal jedoch 81.800,00 Euro, zu bewilligen. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach Baufortschritt unter Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises Friesland.

 

 


Beschlussvorschlag:

Der Neubau der Steganlagen 1 und 1a in der Marina Hooksiel wird als grundsätzlich förderfähig anerkannt. Der Wangerland Touristik GmbH wird zur Teilfinanzierung der Maßnahme ein Kreiszuschuss in Höhe von 20 % der förderfähigen Kosten, maximal jedoch 81.800 Euro, bewilligt. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach Baufortschritt unter Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises Friesland.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:       Ja       Nein

Gesamtkosten der Maßnahmen (ohne Folgekosten)

Direkte jährliche

Folgekosten

 Finanzierung:

  Eigenanteil                objektbezogene Einnahmen

Sonstige einmalige oder jährliche laufende Haushaltsauswirkungen

81.800,00

€ XXXX

€ XXXX

€ XXXX

€ XXXX

Erfolgte Veranschlagung:      Ja, mit 81.800,00            Nein

im   Ergebnishaushalt    Finanzhaushalt    Produkt- bzw. Investitionsobjekt: I1.080156.525.002 / Sachkonto 781700

Vorlage betrifft die demografische Entwicklung:            ja             nein

Falls ja, in welcher Art: Verbesserung der Barrierefreiheit der touristischen Infrastruktur

Vorlage bezieht sich auf

XXXX

MEZ     Nr. 3

Titel: Standortqualitäten ausbauen und sichern

HSP     Nr. 3.14

Titel: Förderung der Wirtschaft und des Tourismus im Landkreis Friesland durch “Begleitung” und ein eigenes Förderprogramm

 

 

R. Graalfs                           R. Janßen

 

Sachbearbeiter/in                Fachbereichsleiter/in

Sichtvermerke:

 

                                                                                                                      S. Ambrosy

 

Abteilungsleiter/in               Kämmerei                              Landrat

Abstimmungsergebnis:

Fachausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreisausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreistag

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

 


Anlage(n):

 

keine