Begründung:
Mit
Zuwendungsbescheid vom 21.04.2015 ist der Wangerland Touristik GmbH ein
Zuschuss in Höhe von 138.000,00 Euro für den Neubau einer Steganlage in der
Marina Hooksiel gewährt worden. Im Rahmen dieser Fördermaßnahme wurden die
alten vorhandenen Steganlagen 2, 3, und 4/5 in den Jahren 2015/2016 umfassend
modernisiert und durch moderne Schwimmsteganlagen erneuert. Der Zuschuss ist
komplett ausgezahlt worden.
Die Wangerland
Touristik GmbH hat nunmehr mit Schreiben vom 21.09.2018 und einer inhaltlichen
Konkretisierung vom 20.11.2018 einen Antrag auf Gewährung eines Kreiszuschusses
für den Neubau der Steganlagen 1 und 1a in der Marina Hooksiel gestellt.
Das Freizeitgelände
„Hooksmeer“ in der Gemeinde Wangerland ist im Zuge der Aufspülung von
Landflächen nördlich von Wilhelmshaven Ende der 1960er / Anfang 1970er Jahre
entstanden. Das „Hooksmeer“ in Hooksiel stellt in seiner Gesamtheit die wohl
größte Wassersportanlage an der niedersächsischen Küste dar. Neben einigen
anderen Anlagen bietet die „Marina“ der Wangerland Touristik GmbH die einzige
Möglichkeit im Hooksmeer und gleichzeitig eine der wenigen Möglichkeiten an der
gesamten Küste für Bootseigner, Dauerliegeplätze (Saisonliegeplätze) unabhängig
von einer Vereinsmitgliedschaft zu mieten. Die zwingende Mitgliedschaft in
einem Verein mit meist geforderten Aufnahmegebühren und den in Vereinen
üblichen Arbeitseinsätzen der Mitglieder für den Verein ist der Hauptgrund,
warum Bootseigner z.B. aus Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Hessen ihre
Schiffe eher im benachbarten Ausland, vor allem den Niederlanden, unterbringen.
Die Marina Hooksiel bietet hier eine der wenigen Alternativen und unterstreicht
damit die wassersporttouristische Ausrichtung der Gemeinde Wangerland.
Bei den im Projekt genannten Steganlagen 1 und 1a handelt es sich um die
einzigen, noch feststehenden Stege in diesem Bereich der Marina. Die Maßnahme
stellt also quasi eine „Vollendung“ der im Jahr 2015 begonnenen Umstellung auf
Schwimmsteganlagen mit deren nachhaltigen Vorteilen dar. Dabei kommt dem Steg 1
wie schon in der Vergangenheit eine besondere Bedeutung zu, denn hier besteht
aufgrund der Wassertiefen und der zur Verfügung stehenden Wasserflächen für An-
und Ablegemanöver die einzige Möglichkeit innerhalb der Marina, mit größeren
Sportbooten festzumachen. Hier spielt die demografische Entwicklung der
Wassersportler eine wesentliche Rolle. Die größeren Schiffe mit entsprechendem
Komfort an Bord gehören meist älteren Eignern, die in der Marina Hooksiel in
Verbindung mit dem nahezu tidefreien Hooksmeer einen der wenigen geeigneten
Liegeplätze an der niedersächsischen Küste finden können.
Neben den o. g. Angeboten für Dauerlieger/Saisonlieger bietet die Marina
im Hooksmeer hervorragende Bedingungen für Freizeit-Skipper im Bereich der
Deutschen Bucht. Viele Segler und Motorbootfahrer nutzen die Marina für einen
befristeten Aufenthalt im Rahmen größerer Törns in der Deutschen Bucht oder auf
ihren Fahrten von und zur Ostsee. Mit weitgehender Tidefreiheit und der
geografischen Lage etwa zwischen Emden und Cuxhaven bietet sich die Marina
Hooksiel für Pausentage oder auch zum „Abwettern“ an. Bootseigner verfügen zumeist
über langjährige Erfahrungen mit dem Angebot an Häfen und Steganlagen in der
Nord- und Ostsee. Diesen Erwartungen kann die abgängige Steganlage in der
Marina Hooksiel vor allen Dingen in qualitativer Hinsicht nicht mehr genügen.
Entsprechend soll die projektierte Neuanlage in Hooksiel quantitativ nicht die
bisherigen Liegeplatzangebote übersteigen aber eine wesentliche qualitative
Verbesserung des Angebotes sicherstellen. Dabei wird insbesondere der
demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft, die sich auch im Bereich der
Wassersportler widerspiegelt, Rechnung getragen.
Die neue Steganlage soll nicht mehr als fester „Stelzenbau“, sondern als
Schwimmsteganlage konzipiert werden. Dabei wird eine stabile Wasserlage durch
schwere und breite Betonschwimmkörper erreicht. Im Gegensatz zu der Altanlage
werden sogenannte „Fingerstege“ eingebaut, mit denen zukünftig die einzelnen
Liegeplätze entsprechend der Schiffsgröße individuell eingerichtet werden
können und die einen seitlichen Einstieg an der meist tiefsten Stelle der
Schiffe ermöglichen. Die Breite der Fingerstege wird so gewählt, dass sich auch
nicht mehr so gangsichere Skipper darauf durchaus begegnen können. Diese Lösung
bietet deutlich mehr Komfort für die Bootseigner und Gäste. Damit wird die neue
Steganlage nachhaltig auch für die Zukunft ausgelegt sein. Zusammengefasst
handelt es hier nicht um eine Ersatzanschaffung, sondern um den Neubau einer
Steganlage, die zu einer deutlichen qualitativen Aufwertung des Angebotes in
der Marina Hooksiel führt.
Die Gesamtinvestitionskosten für den
Neubau der Steganlage in der Marina Hooksiel belaufen sich nach dem
Ausschreibungsergebnis auf 409.000,00 Euro netto. Die Wangerland Touristik GmbH
hat beim Landkreis Friesland einen Zuschuss zur Teilfinanzierung der Maßnahme
beantragt. Das Vorhaben soll kurzfristig begonnen werden und bis zum Beginn der
Wassersportsaison im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.
Die Finanzierung für die Steganlage
ist wie folgt vorgesehen:
Kreiszuschuss
des Landkreises Friesland 81.800,00
Euro
Eigenmittel
der Wangerland Touristik GmbH 327.200,00
Euro
Gesamtsumme: 409.000,00
Euro
Die Verwaltung schlägt vor, der
Wangerland Touristik GmbH für den Neubau der Steganlage in der Marina Hooksiel,
auf der Grundlage der Leitlinien des Kreistages des Landkreises Friesland in
der Fassung vom 25.06.2001 für die Gewährung von Zuschüssen für die Errichtung
und Erweiterung von Fremdenverkehrseinrichtungen, zur Teilfinanzierung der
Maßnahme einen Kreiszuschuss in Höhe von 20 % der förderfähigen Kosten, maximal
jedoch 81.800,00 Euro, zu bewilligen. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach
Baufortschritt unter Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises
Friesland.
Beschlussvorschlag:
Der Neubau
der Steganlagen 1 und 1a in der Marina Hooksiel wird als grundsätzlich förderfähig
anerkannt. Der Wangerland Touristik GmbH wird zur Teilfinanzierung der Maßnahme
ein Kreiszuschuss in Höhe von 20 % der förderfähigen Kosten, maximal jedoch
81.800 Euro, bewilligt. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach Baufortschritt
unter Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises Friesland.
Anlage(n):
keine