Begründung:
Der Landkreis Friesland plant gemeinsam mit der Stadt Jever den
barrierefreien Ausbau des ZOB Jever und Neubau eines zusätzlichen
Park+Ride-Parkplatzes. Wie bereits zuletzt in der Gemeinde Sande erfolgreich
praktiziert, soll hiermit einer der wichtigsten ÖPNV- und SPNV-Knotenpunkte im
Landkreis nachhaltig gestärkt und auf die Umsetzung des Nahverkehrsplans und
der Barrierefreiheit vorbereitet werden.
Im Mai 2019 wurde hierfür in Abstimmung mit der Stadt Jever der Antrag
auf Förderung bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachen mbH (LNVG)
gestellt. Der Antrag ist zunächst für die Umsetzung in 2020 gestellt. Es
besteht die Möglichkeit, eine Förderung von 75 % der Kosten für die Bau- und
Planungsleistungen von der LNVG zu erhalten. Die Kofinanzierung der Maßnahme
kann zudem aus Regionalisierungsmitteln erfolgen, so dass kein barer
Eigenanteil beim Landkreis und der Stadt Jever bleibt. Nach dem heutigen Stand
der Planungen wird zunächst eine Projektkostensumme von rund 700.000 EUR
angenommen.
Die Busverkehrsanlage (siehe Anlage 1a) sieht 8 Haltepunkte vor und der
Parkplatz (siehe Anlage 1b) wird ca. 30 zusätzliche Parkplätze für die
Fahrgäste vorhalten. Diese Parkplätze werden als einfache Parkplätze
realisiert.
Damit werden folgende Verbesserungen erreicht: Bisher ist die
Haltestelle nicht barrierefrei. Allein das vorhandene Natursteinpflaster macht
ein barrierefreies Erreichen der Busse und des Bahnsteiges fast unmöglich. Die
Gehwege haben teilweise Breiten von unter 2 Metern, was den Begegnungsverkehr
z. B. von Rollator und Rollstuhl / Kinder deutlich erschwert, und die
Beleuchtung ist nicht ausreichend. Das lärmintensive und nicht barrierefreie
Natursteinpflaster wird einer Asphaltfahrbahn weichen und die Bereiche für die
Bushaltepunkte werden durch helleres Pflaster optisch abgesetzt. Aktuell ist
der Bordstein kaum höher als 10 cm, dieser wird durch einen Betonbusbord mit
einer Höhe von 18 cm ersetzt, um die die Barrierefreiheit beim Ein- und
Ausstieg sicherzustellen.
Die Gehwege werden auf mindestens 2,50 Meter verbreitert und durch rote
Klinker deutlich farblich abgesetzt. Auf den Gehwegen und Wartebereichen des
ZOBs werden taktile Leitelemente und Aufmerksamkeitsfelder eingerichtet. Auf
Seiten des Bahnsteiges reichen diese bis an das Bahnhofsgebäude heran. Momentan
ist ein barrierefreies Erreichen der Busse ohne Leitelemente und
Aufmerksamkeitsfelder nicht möglich.
Im jetzigen Zustand sind keinerlei Querungshilfen für Fußgänger und
Rollstuhlfahrer vorhanden, wodurch ein sicheres und barrierefreies Überqueren
der Fahrbahn ebenfalls nicht möglich ist. Diese Situation wird durch deutlich
gekennzeichnete Querungshilfen im Bereich der Busse und im Übergang zum
Bahnhofsbereich enorm verbessert und sicherer gestaltet. Die Einrichtung von 13
neuen LED-Laternen wird in Zukunft für eine ausreichende Beleuchtung sorgen.
Im Bereich vor dem vorhandenen überdachten Fahrradstand werden
zusätzliche Fahrradabstellbügel geschaffen und zwei Behindertenparkplätze
eingerichtet. Die zwei Taxistellplätze
werden dafür geringfügig verlagert. Die Stadt Jever wird für die wegfallenden
Kurzzeitparkplätze entsprechende Plätze vor dem Bahnhofsgebäude ausweisen.
Als Ausgleich für die wegfallenden Grünflächen werden neue Grünflächen
geschaffen und Bäume gepflanzt.
Da die Stadt Jever Eigentümer der umzubauenden Fläche ist, muss eine
entsprechende Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Landkreis geschlossen
werden. Die Vereinbarung regelt die Gestattungen und Erlaubnisse, Durchführung
und Abschluss der Maßnahme und Übergang der Anlagen (siehe Anlage 2).
Beschlussvorschlag:
Die geplante Maßnahme wird zustimmend zur Kenntnis genommen und die Verwaltung wird mit dem Abschluss der Vereinbarung mit der Stadt Jever beauftragt.
Anlage(n):
1. Gestaltungspläne
2. Entwurf der Vereinbarung
mit der Stadt Jever