Begründung:
Das Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit zielt darauf ab,
Kommunen beim Auf- und Ausbau gesundheitsförderlicher Steuerungsstrukturen zu
unterstützen.
Zwar sind im Landkreis einzelne Strukturen im Bereich
Gesundheitsförderung und Prävention vorhanden, jedoch sind diese noch nicht
unbedingt aufeinander abgestimmt. Zudem fehlt zum Teil der zielgruppenspezifische
Bezug, der Angebote effizienter gestaltet.
Das Förderprogramm bietet nun die Chance die gegebenen Strukturen zu
nutzen und sie mit besonderem Fokus auf verschiedene Lebenswelten und die
sogenannten vulnerablen Gruppen weiter auszubauen (alleinerziehende Menschen,
Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit
Behinderungen/Beeinträchtigungen, ältere Menschen, Kinder und Jugendliche aus
suchtbelasteten und/oder psychisch belasteten Familien).
So sollen vor allem die Menschen von dem Ausbau präventiver und
gesundheitsförderlicher Strukturen profitieren, die bisher nur wenig von
Angeboten dieser Art erreicht wurden.
Auf diese Weise leistet der Landkreis einen Beitrag zur gesundheitlichen
Chancengleichheit in der
Kommune.
(Für weitere Informationen zum kommunalen Förderprogramm liegt die
Förderbekanntmachung als Anlage bei).
Das Förderprogramm beinhaltet eine finanzielle Förderung im Sinne einer
zeitlich befristeten Anschubfinanzierung für einen Zeitraum von bis zu fünf
Jahren (für die Förderung im 4. und 5. Jahr muss die Kommune im dritten
Förderjahr darlegen, wie eine Verstetigung des Vorhabens und eine Etablierung
der kommunalen Prozesskoordination erfolgen sollen).
Die maximale Fördersumme beträgt 210.000 Euro, wobei der zu zahlende
Eigenanteil der Kommune mit Dauer der Förderung ansteigt.
Ziel soll sein, dass die durch die Förderung etablierten Strukturen nach
Ender des Förderzeitraums von der Kommune weitergetragen werden.
Neben der finanziellen Förderung umfasst das Förderprogramm außerdem
Unterstützungsangebote zu fachlich-inhaltlichen Fragen im Rahmen der
Entwicklung und Umsetzung sowie zu formalen Fragen der Antragstellung.
Die Frist der Antragsstellung ist der 30.06.2020.
Der Ausbau gesundheitsförderlicher und präventiver Strukturen im
Landkreis ist als eine Investition in die friesländische Bevölkerung zu sehen.
Durch Vermeidung oder zumindest Verzögerung von Krankheiten,
Behinderungen und Pflegebedarfen können Behandlungskosten im Gesundheits- und
Sozialsystem und krankheitsbedingte, kostenintensive Ausfälle am Arbeitsplatz
verringert werden.
Der Fachbereich 53 ist nach §4 NGöGD zuständig für die Themen Gesundheitsförderung
und Prävention. Hier bestünde die Möglichkeit mit Hilfe der Fördermittel eine
0,5AK-Stelle einzurichten, die die Koordination und Steuerung entsprechender
Angebote übernehmen könnte.
Der Finanzierungsplan würde hierfür wie folgt aussehen:
Jahr |
Personalkosten |
Sachkosten |
Fördersumme |
Anteil Landkreis |
1 (2021) |
30.000 |
5.000 |
70% =
24.500€ |
30% = 10.500€ |
2 (2022) |
30.750 |
5.000 |
50% = 17.875€ |
50% = 17.875€ |
3 (2023) |
31.600 |
5.000 |
30% = 10.980€ |
70% = 25.620€ |
4 (2024) |
32.400 |
5.000 |
30% = 11.220€ |
70% = 26.180€ |
5 (2025) |
33.300 |
5.000 |
30% = 11.490€ |
70% = 26.810€ |
Erste Aufgaben dieser Person wären sicherlich zunächst die Erfassung und
Darstellung vorhandener Strukturen sowie die Kontaktaufnahme zu den jeweiligen
Anbietern und Ansprechpartnern mit dem Ziel ein tragfähiges und innovatives
Netzwerk zu knüpfen.
Neben der strukturellen Förderung bietet das GKV-Programm auch die
Möglichkeit einer projektbezogenen Förderung. Antragsteller für Projekte mit
dem Schwerpunkt Gesundheitsförderung und Prävention, die sich insbes. auf die
sog. vulnerablen Zielgruppen beziehen, sind Landkreise und kreisfreie Städte.
Die projektbezogene Förderung kann auch dann erfolgen, wenn keine
Koordinierungsstelle Gesundheitsförderung und Prävention eingerichtet wurde.
Beschlussvorschlag:
Der Antrag für das kommunale Förderprogramm
des GKV-Bündnisses für Gesundheit zum Aufbau gesundheitsförderlicher
Steuerungsstrukturen soll fristgerecht gestellt werden.
Anlage(n):
Kommunales
Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit zum Aufbau
gesundheitsförderlicher Steuerungsstrukturen