Begründung:
Jugendzentren zu Zeiten der
Kontaktbeschränkungen
Wie sämtliche Bereiche der
Dienstleistungen, die unmittelbar persönlich erbracht werden, wurden die
Jugendhäuser in der Zeit der Kontaktverbote geschlossen.
Laut den Berichten, die Frau
Herzog aus den verschiedenen Gemeinden erhalten hat, reagierten die Gemeinden
und die Mitarbeiter*innen in unterschiedlicher Art und Weise. Es gab teilweise
Momente aufsuchender Arbeit, die Gestaltung von Kontakten über soziale Medien
oder der Rückzug auf Arbeiten, die ohne Kinder und Jugendliche erfolgen
konnten.
In fast allen Jugendhäusern
wurden Einzelfallberatungen für Kinder und Jugendliche angeboten. Die
spezifischen Stärken der jeweiligen Jugendhäuser wurde genutzt, um den Kontakt
nicht abreißen zu lassen:
-
Audio-
und Textplattform Discord in Schortens,
-
Videochats
in Jever
-
Projekt
im Garten in Bockhorn,
-
Aufsuchende
Arbeit in der Stadt Jever, Wangerland
-
Briefe
an Besucher*innen in Jever
-
Ostergeschenke
als Zeichen der Verbundenheit im Wangerland
-
Spieleverleih
in Zetel
Durch die Lockerungen, die im
Mai wirksam wurden, entstanden Hoffnungen, doch die eine oder andere
Veranstaltung des Ferienpasses doch durchführen zu können. Auch wenn die
umfangreicheren Fahrten abgesagt wurden, konnte doch einige umgesetzt werden.
Für die Mitarbeiter*innen war es aufgrund der sich ändernden Rahmenbedingungen
sehr schwierig die Angebote zu planen und zu bewerben.
Es gibt die Möglichkeit über das
Projekt Jul@ (Jugend im ländlichen Raum) Möglichkeiten und Grenzen von
digitaler Jugendarbeit erarbeiten zu können.
Wie sich die Veränderungen in
der Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen ausgewirkt haben, kann zum
aktuellen Stand noch nicht so ganz konkret berichtet werden.
Das Spektrum der Handlungsweisen
der Jugendlichen reichte von Treffen an öffentlichen Orten; z.B. Varel an der
Weberei oder am Schlossplatz. Die Anzahl der jungen Menschen dort variierte
beispielsweise zwischen sechs und 17 Personen. Größere Aktionen wie Flash-Mops
oder ähnliches konnten nicht beobachtet werden. Ansonsten trafen sich
Jugendliche persönlich auch an privaten Orten (elterliche oder eigene
Wohnungen). Es gab aber wohl auch „virtuelle“ Zusammenkünfte um Alkohol zu
trinken.
Um zu erfahren, wie „die
Jugendlichen“ in Friesland dies spezifisch erlebt haben und welche
Notwendigkeiten daraus erfolgen wird sicherlich ein Themenschwerpunkt der
offenen Kinder- und Jugendarbeit in den nächsten Monaten sein.
Vor allem vor dem Hintergrund
der wirtschaftlichen Entwicklung werden die jungen Menschen ebenfalls größere
Einbrüche und Ängste erleben, als die Erwachsenen. Vor diesem Hintergrund wird
dieser Arbeitsbereich in der nächsten Zeit von besonderer Bedeutung sein, um
verunsicherten jungen Menschen die Sicherheit geben zu können, dass sie in
ihren Bedürfnissen gesehen werden.
Beschlussvorschlag:
Das Gremium nimmt den Bericht zur Kenntnis.