Betreff
Überarbeitung des Gütesiegels für Kindertagesstätten
Vorlage
1044/2020
Art
Beschlussvorlage

Begründung:

Die Bewertung der Einrichtungsqualität von Tageseinrichtungen für Kinder (Gütesiegel) erfolgt momentan über einen Orientierungs- und Erhebungsbogen zu folgenden Bereichen:

·         Führungsqualität,

·         Qualität der Umsetzung des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrags,

·         Einbindung im Gemeinwesen.

Der Bereich “Krippe” (Kinder im Alter von 0 – 3 Jahren) ist darin nicht enthalten.

 

Der Orientierungs- und Erhebungsbogen wird von den Trägern der Kindertagesstätten, aber vor allem von den Kita-Leitungen bearbeitet. Für jeden Themenbereich kann eine maximale Anzahl von Punkten erreicht werden. Die Verleihung des Gütesiegels erfolgt ab einer bestimmten Punktezahl und wird alle zwei Jahre überprüft.

Während der kurzen Phase der Bearbeitung des Orientierungs- und Erhebungsbogens finden für die Kindertageseinrichtungen parallel keine inhaltlichen Workshops o.ä. statt. Somit erarbeiten die Leitungen mit ihrem pädagogischen Team die Inhalte ohne Begleitung von pädagogischen Fachleuten, so dass die Qualität der angegebenen Inhalte schwer ersichtlich ist – es besteht keine ausreichende Transparenz der pädagogischen Arbeit. Die Praxis hat gezeigt, dass die Kitas vorrangig die jeweils zutreffenden Gegebenheiten – also den Ist-Zustand ihrer Kita– in dem Bogen angeben und sich selten eine pädagogische  Weiterentwicklung einstellt. Das aktuelle Verfahren birgt deswegen die Gefahr, dass die Kitas an diesem Entwicklungspunkt stehen bleiben und sich die Qualität der Förderung in den Einrichtungen, im Sinne des § 22a SGB VIII, nicht weiterentwickelt.

 

Aus Sicht der Verwaltung erscheint es somit notwendig, das bisherige Gütesiegelverfahren in der Praxis anzupassen und die Kitas in dem Verfahren zur Qualitätsentwicklung und -sicherung über einen längeren Zeitraum inhaltlich zu begleiten und auf diese Weise zu stärken. So kann sichergestellt werden, dass die Qualität in den Kitas entsprechend nachhaltig entwickelt und gesichert wird. Dies soll durch die Erarbeitung eines umfassenden Konzepts für ein neues Verfahren zur Erlangung des künftigen Gütesiegels erfolgen, an dem auch die Kitaleitungen und Träger beteiligt werden.

 

Folgende Konzeptthemen sollen berücksichtigt werden:

  • Basics
  • Beobachten und Dokumentation
  • Sprache
  • Krippe
  • Übergang Schule
  • Ethische und religiöse Fragen, Grunderfahrungen menschlicher Existenz

 

Für den künftigen Prozess der Qualitätsentwicklung und -sicherung muss jeweils ein längerer Zeitraum eingeplant (ca. ein Jahr) und inhaltlich von pädagogischen Fachkräften begleitet werden. Angedacht sind jährlich zu jedem Themenbereich stattfindende Workshops, die den Kitas zur Reflektion, zum Austausch und zur Weiterbildung dienen sollen. Um die Kita-Leitung zu entlasten soll ein Multiplikator*in aus dem Kitateam benannt werden, die/der bestimmte Aufgaben in Zusammenarbeit mit der Kita-Leitung und dem pädagogischen Team übernimmt und der/die auch an den vorgenannten Workshops teilnimmt.

 

Um den Kindertagesstätten einen sicheren Start für diese neue Form der Qualitätsentwicklung und -sicherung (Gütesiegel) zu ermöglichen, soll der künftige Prozess den Kita-Leitungen sowie den Trägern detailliert vorgestellt und mit ihnen gemeinsam abgestimmt und vertieft werden.

 

Es wird um Beschlussfassung im Sinne des Beschlussvorschlages gebeten.

 

 

 


Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, das bisherige Gütesiegel für Kindertagesstätten in der Praxis anzupassen und dazu ein Konzept, unter Beteiligung der KiTa-Träger und KiTa–Leitungen, zu erarbeiten.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:       Ja       Nein

Gesamtkosten der Maßnahmen (ohne Folgekosten)

Direkte jährliche

Folgekosten

 Finanzierung:

  Eigenanteil                objektbezogene Einnahmen

Sonstige einmalige oder jährliche laufende Haushaltsauswirkungen

4000,00 €

4000,00 €

 

 

Erfolgte Veranschlagung:    ja, mit             Nein

im   Ergebnishaushalt    Finanzhaushalt    Produkt- bzw. Investitionsobjekt:

Vorlage betrifft die demografische Entwicklung:    ja   nein

Falls ja, in welcher Art:

Vorlage betrifft klimarelevante Maßnahmen:    ja   nein

Falls ja, in welcher Art:

Vorlage bezieht sich auf

XXX

MEZ  Nr. 2

Titel:  Erziehung und Bildung stärken

HSP  Nr.  2.11

Titel:  Weiterentwicklung der Qualität in den Betreuungseinrichtungen für Kinder

                                                                        

 

R. Ernst                         B. Renken

Sachbearbeiter                       Fachbereichsleiter/in

Sichtvermerke:

 

                                                             

Dezernent/in                    Kämmerei                        Landrat

Abstimmungsergebnis:

Fachausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreisausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreistag

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

 


Anlage(n):