Begründung:
Die Verkehrsunfallstatistik im Landkreis Friesland 2017 wird in Kurzform
seitens der Verwaltung im Rahmen der Sitzung dargestellt, es war ein ein
weiterer Anstieg der Unfallzahlen auf 2.347 zu verzeichnen, allerdings gibt es
im gesamten Landkreis Friesland die niedrigste Zahl von sog.
Unfallhäufungsstellen (= UHS), nämlich nur deren 4.
Die Unfallkommission hat sich intensiv über die UHS hinaus mit
Auffälligkeiten beschäftigt, so auch der Unfallentwicklung auf der Bundesstraße
210neu (zwischen Anschlussstellen Schortens und Jever-West). Nicht zuletzt im
Rahmen eines Pressegespräches am 28.08. wurde gemeinsam seitens der Polizeiinspektion
WHV/FRI und des Landkreises Friesland über den Anstieg der Unfallzahlen
informiert (siehe die als Anlage beigefügte Präsentation).
Es gibt eine auffällige Entwicklung der Unfallzahlen und der Verletzten,
nämlich:
2016: 28 Unfälle (3 Leichtverletzte)
2017: 34 Unfälle (11 Leicht- und 3 Schwerverletzte)
(Anm.: 1. Hj. 2018 21 VU)
Im Zuge der bekanntlich ca. 8,7 km langen Strecke (OU Jever
Verkehrsfreigabe Juni 2000, OU Schortens Verkehrsfreigabe Dezember 2012) gibt
es keine auffälligen Konzentrationen der Unfälle, auch zeigt die Feinanalyse
keine (jahreszeitlichen) Auffälligkeiten, allenfalls die durchaus überraschende
tageszeitliche Verteilung, dass sich die meisten Unfälle zwischen 12 und 16 Uhr
ereignen, also nicht während der ansonsten bekannten Verkehrsspitzen morgens
oder spätnachmittags.
Den Unfällen (mehrheitlich Fahrunfälle und Unfälle im Längsverkehr)
liegt fast ausschließlich fahrerisches Fehlverhalten zugrunde, so dass sich den
Phänomenen „Geschwindigkeit“ und „Ablenkung“ verstärkt zugewandt werden muss,
auch unter Betrachtung der gewonnenen Erkenntnisse aus den Verkehrsdaten und
den Daten der Verkehrsüberwachung.
Die Unfallkommission hat im Ergebnis massive Verkehrsüberwachung durch
Polizei und Landkreis eingefordert, in Kombination mit Prävention (z.B.
Warntafeln) und intensiver Öffentlichkeitsarbeit!
Davon losgelöst bleibt festzuhalten, dass der seitens des Bundes als
Straßenbaulastträger der B 210 gewählte dreispurige Querschnitt „2+1“ eine
inzwischen in sämtlichen verkehrstechnischen Regelwerken bundesweit eingesetzte
Regellösung ist, um überörtlichen Verkehr flüssig und sicher zu führen. So
existierten bereits im Jahre 2003 (siehe Umfrage der Bundesanstalt für
Straßenwesen, BASt) bundesweit 356 Kilometer mit diesem Querschnitt, die weitgehend
unauffällig betrieben wurden und werden.
Beschlussvorschlag:
Der Bericht der Verwaltung wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
Anlage(n):
Präsentation
“Unfallentwicklung auf der B 210” zum Pressegespräch vom 28.08.