Betreff
Fortführung der Sanierungsmaßnahmen an der BBS Jever; hier: Variantenuntersuchung der Hauswirtschaftsgebäude
Vorlage
0686/2023
Art
Beschlussvorlage

Begründung:

 

Der Kreistag hatte mit der Vorlage 0185/2012 dem umfangreichen Sanierungs- und Umbaukonzept an der BBS Jever vorbehaltlich der Finanzierung zugestimmt. Nach den Sanierungen des 4-geschossigen gewerblichen Gebäudeteils, des 2-geschossigen kaufmännischen Gebäudeteils und der aufwendigen Sanierung der Bauhalle sowie KFZ- und Metallwerkstatt, steht nun einer der letzten Bauabschnitte des ehemaligen Hauswirtschaftsgebäudes an. Das ehemalige Hauswirtschafts-gebäude bzw. das „D-Gebäude“ befindet sich im südwestlichen Teil des Schulgeländes und wurde Ende der Fünfziger bzw. Anfang der sechziger Jahre erbaut.

 

 

Bestandsanalyse

Die Gebäude an der BBS Jever sind alphabetisch nach Buchstaben bezeichnet. Das gesamte „D–Gebäude“ besteht aus zwei länglichen Gebäuden und ist durch eine eingeschossige kleine Pausenhalle verbunden. Der Gebäudeteil im Norden schließt direkt an das „C–Gebäude“ an und ist nicht unterkellert. Der südliche Gebäudeteil ist voll unterkellert. Hier befinden sich Lagerräume und die Heizungsanlage. Die Gebäude weisen jeweils zwei Vollgeschosse auf und schließen mit einem steil geneigten Satteldach ab.

 

Das Gebäude wird derzeit vorwiegend als allgemeine Unterrichtsräume für verschiedene Fachrichtungen genutzt. Im Erdgeschoss des südlichen Gebäudes befinden sich zudem eine Kindertagesstätte und eine professionelle Großküche mit einem Umkleideraum, sowie ein WC Raum. Im Obergeschoss des südlichen Gebäudeteils sind weitere Nebenräume und ein EDV–Raum untergebracht. Im Erd- und Obergeschoss des nördlichen Gebäudes befinden sich neben den allgemeinen Unterrichtsräumen jeweils ein Büro und Hausmeisterraum. Im südlichen Gebäudeteil fehlt ein baulich zweites unabhängiges Treppenhaus sowie auch die barrierefreie Erschließung dieses Bereichs.  Die Gebäudehülle des „D-Gebäudes“ basiert auf dem energetischen Standard aus dem Jahre 1958, d.h. keinem.

 

Entsprechend dem Gebäudealter besteht ein erheblicher Sanierungs- und Modernisierungstau aus energetischer-, brandschutztechnischer- und bautechnischer Sicht. Teilweise sind noch Decken-, Wand und Bodenbeläge aus der Errichtungsphase vorhanden.

 

Die Elektro-, Heizung- und Sanitäranlagen entsprechen nicht mehr den heutigen baulichen, energetischen und sicherheitstechnischen Anforderungen. Zudem sind der Schallschutz sowie die Raumakustik in vielen Bereichen der Gebäude als mangelhaft zu bewerten. Ferner ist eine barrierefreie Nutzung aller Gebäudeteile derzeit nicht möglich. Durch diese baulichen Mängel wird die Unterrichtsqualität eingeschränkt und darüber hinaus verursacht das Gebäude vergleichsweise hohe Betriebskosten (Reparaturen, Energieverbräuche).

 

Der sanierungsbedürftige Zustand hat Anlass gegeben eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Mit dieser Studie oder auch „Phase“ 0 hat die Verwaltung eigenständig die Machbarkeit zur Bestimmung der wirtschaftlichsten Lösung erarbeitet. Unter Beachtung des Raumbedarfskonzeptes der Schule hat die Verwaltung verschiedene Untersuchungsvarianten mit Flächennachweisen, Planunterlagen und Kostenschätzungen gegenübergestellt.

 

Im Rahmen der Bestandsanalyse ist der Gebäudeteil „D“ in Bezug auf mögliche Schadstoffe und die Tragfähigkeit der Baukonstruktion untersucht worden. Die Ergebnisse der Gutachten sind wie folgt:

 

 

Schadstoffuntersuchung

Das Ingenieurbüro T. Wackermann aus Hamburg wurde zur Klärung des Bestandes auf mögliche Schadstoffe beauftragt. Folgende Schadstoffe wurden in der Bestandsanalyse ermittelt:

 

  • festgebundene Asbestzementfensterbänke
  • Schwach gebundene Asbestprodukte:

Brandschutztüren, Brandschutzklappen, alte Armaturen, NH-Sicherungen Wand- und Deckenbekleidung, Gipshartschalen der Rohrisolierungen

  • Künstliche Mineralfasern:

Dämmmaterialien in Wänden, Trittschalldämmung, Vorsatzschalen, Abhangdecken und technische Isolierung

 

Eine Sanierungsdringlichkeit ist für die oben festgestellten Schadstoffe, laut Gutachten, nicht gegeben. Solange die vorgefundenen Schadstoffe nicht bearbeitet und keiner mechanischen Beanspruchung ausgesetzt werden, besteht zunächst kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Festzuhalten ist, dass sich verhältnismäßig wenige Schadstoffe in dem Altbau befinden. Die Sanierungskosten für die Schadstoffe sind in den u.a. Kostenaufstellung berücksichtigt.

 

 

Untersuchung der Standsicherheit von dem Gebäudetragwerk

Im Zuge der statischen Nachrechnung der Traglasten für eine mögliche Photovoltaikanlage, ist der marode Zustand der Verblendfassade sowie der Fensterstürze festgestellt worden.

Für die Beurteilung der Tragfähigkeit Steildaches und der Standsicherheit des Gebäudes wurde das Ingenieurbüro Eriksen und Partner GmbH aus Oldenburg beauftragt.

 

Bei der Untersuchung des Gebäudezustandes, sind nachfolgende Mängel diagnostiziert worden:

 

Das „D-Gebäude“ der BBS Jever befindet sich allgemein in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Im Innenbereich des Dachraumes fehlen Laschen und Windrispen bzw. wurden einige durchtrennt. Eine Nachrechnung der Dachkonstruktion hat gezeigt, dass die Konstruktion im Ist-Zustand stand- und verkehrssicher ist, jedoch für die Mehraufnahme von Lasten z.B. für eine PV-Anlage keine Lastreserven vorhanden sind.

 

Es liegen mehrere Schäden bzw. Unregelmäßigkeiten im Bereich der Verblendfassaden vor, welche die Standsicherheit der Verblendfassade beeinträchtigen. Nach aktuellem Kenntnisstand müssten die Mörtelfugen sowie die Mauerwerksverankerung im Rahmen einer Sanierung vollständig erneuert werden, um die Standsicherheit wiederherzustellen. Es bestehen jedoch Bedenken hinsichtlich der Ausführbarkeit einer nachträglichen Mauerwerksverankerung in Kombination mit einer Erneuerung der Mörtelfugen. Eine Sanierung der Fassade wird jedoch in Summe als unwirtschaftlich betrachtet.

Aufgrund der Standsicherheitsbeeinträchtigung empfiehlt das Ingenieurbüro die Verblendfassade kurzfristig abzutragen und neu zu errichten oder durch ein regelmäßiges Monitoring (alle 3 Monate) in Form einer Vermessung bis zur Neuerrichtung zu überwachen.

 

 

Untersuchung der Umsetzbarkeit des aktuellen Raumbedarfs, vor dem Hintergrund der anstehenden Sanierung des „D-Gebäude“ an der BBS Jever.

 

Lernkonzepte

Beim Schulbau geht es nicht nur um die Bereitstellung von Klassenräumen, sondern auch um einen bildungsförderlichen Rahmen für neue pädagogische Konzepte.

Schule und Unterricht haben sich in den letzten Jahren als Antwort auf neue gesellschaftliche Herausforderungen wesentlich verändert. Das Resultat ist eine Individualisierung des Lernens, mehr informelles und soziales Lernen.

Dafür werden Schulgebäude benötigt, die einen Wechsel der Unterrichtsformen ermöglichen.

 

Die Schularchitektur des letzten Jahrhunderts prägten sogenannte Flurschulen. So auch bei dem, 1958 erbauten, ehemaligen Hauswirtschaftsgebäude an der BBS Jever.

Hier reihen sich Klassenräume entlang von Fluren aneinander, die lediglich als Verkehrswege gedacht waren. Ideal für die damals vorherrschende Unterrichtsform, dem Frontalunterricht.

Die „alten Schulen“ passen nicht mehr zu den neuen Ansätzen und Methoden.
Wo immer es Räumlichkeiten erlauben, drängt der Lernraum aus den Klassenzimmern hinaus. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sind immer häufiger auf den Fluren und anderen Freibereichen sowie den Außenflächen zu finden.

 

Auch die alten räumlichen Strukturen in den Gebäuden entsprechen nicht dem pädagogischen Konzept einer berufsbildenden Schule. Moderne Schulen müssen so gestaltet sein, dass sie unterschiedliche Unterrichtsformen unterstützen können. Flexible Möbel ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, ihre Arbeitsumgebung den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Systemtrennwände oder leichte Trennwände schaffen eine hohe Flexibilität.

 

 

Neue Raumanforderungen

Die Sanierung des Gebäudeteils ist vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltsplanung im Masterplan für das Jahr 2025 bis 2027 eingeplant. Zur Vorbereitung auf die anstehenden Baumaßnahmen wurden dem Gebäudemanagement in Absprache mit dem Schulamt seitens der Schule, die unten aufgeführte, Anforderungen an die zukünftige Raumnutzung übermittelt. Die Sanierung des Gebäudeteils wurde auch zum Anlass genommen worden, die Nutzungseinheiten neu zu strukturieren.

 

Zurzeit sind die vorhandenen Klassenräume nicht für Inklusionsgruppen, sowie Schülerinnen und Schüler mit körperlichen Beeinträchtigungen geeignet. Für die Sprachförderung (Deutsch als Zweitsprache) wird ein Klassenraum mit räumlicher Nähe zu einem Vorbereitungsraum â 70 m² benötigt. Die Berufsorientierung für den Bereich Hauswirtschaft werden zukünftig in das Gebäude A verlegt. Zusätzlich soll eine Berufsorientierung im Bereich Verkauf/Marketing für den Wirtschaftszweig im neuen Gebäude integriert werden. Diese Gruppe braucht dann Zugriff auf einen Klassenraum und ein Video-/Tonstudio.

 

Die Großküche im bestehenden Gebäude soll ebenfalls, als Zugewinn zu den jetzigen hauswirtschaftlichen Küchen in den 3.Stock des A-Gebäudes verlegt werden. Die Räume A301 / A302 (allgemeine Unterrichtsräume) im gewerblichen Gebäudetrakt werden in Zukunft hauswirtschaftlich genutzt, dafür werden Ersatzräume im Neubau eingeplant. Die vorhandene Tageseinrichtung für die Krippenplätze wird im „D-Gebäude“ intergiert.

 

Raumbedarf:

10 Unterrichtsräume, je 70 m² = 700,00 m²

1 Büro, ca.                                                                                                                                                                   20,00 m²

1 Toilettenanlage, ca.                                                                                                                                              27,00 m²

1 Materiallager / Medienraum, ca.                                                                                                                    20,00 m²

1 Reinigungsraum, ca.                                                                                                                                               8,00 m²

1 Sanitätsraum, ca.                                                                                                                                                  10,00 m²

1 Video- /Tonstudio, ca.                                                                                                                                         25,00 m²

1 Büro/Vorbereitung, ca.                                                                                                                                       25,00 m²

Großtagespflege, ca.                                                                                                                                             150,00 m²

Nutzfläche gesamt, ca.                                                                                                                                         985,00 m²

 

Räume im Bestand:

Es sind neun allgemeine Unterrichtsräume (AUR) und eine Lern- bzw. Großküche inkl. Umkleide in den bestehenden Gebäuden vorhanden. Aufgrund einer Raumtiefe von nur knapp 6,40m entsprechen die AUR nicht dem Normmaß für einen Standardklassenraum (7,20 – 8,40m).   Zudem befinden sich weitere Büro-, WC-, Reinigungs- und Lagerräume in diesem Gebäudeteil. Die ehemalige Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss des südlichen Gebäudes wird derzeit als Großtagespflege genutzt.

 

Das Dachgeschoss wird nicht genutzt und ist nur über eine Bodeneinschubtreppe zu erreichen. Die Dachkonstruktion der Steildächer besteht aus Dreieck-Streben-Bindern. Im südlichen Gebäude ist die oberste Geschossdecke als Holzbalkenlage ausgeführt. Dagegen ist die oberste Geschossdecke im nördlichen Gebäude in massiver Betonkonstruktion ausgeführt. Die Dachkonstruktion des Zwischenbaus ist als punktgestützte Stahlbetondecke mit Rundstützen ausgeführt. Alle Dachflächen sind nicht gedämmt.

 

 

Machbarkeitsstudie zu möglichen Sanierungsvarianten

Vorhandene Gebäudestruktur

Das bestehende „D-Gebäude“ besteht aus zwei 2-geschossigen Satteldachgebäuden, die durch eine 1-geschossige Pausenhalle verbunden sind. Das „C-Gebäude“ schließt im Norden direkt das „D-Gebäude“ an. Die Fassaden sind mit einem Klinker verkleidet. Das südliche Gebäude ist unterkellert.

Nutzung: vorwiegend für allgemeine Unterrichtsräume sowie Hauswirtschaft.

 

Raumbestand:

10 Klassen, 1 Großküche, Umkleidebereich, 2 Büros, 1 HM-Büro, Toiletten, 3 Putzmittelräume, div. Lagerräume, 1 Groß-tagespflege 

Vorhandene Bruttogrundfläche: 1.572 m²

 

 

 

 

 

              

 

 

 

Neubau- und Anbauvarianten

Unter Berücksichtigung der zu erreichbaren energetischen Standards wurden 3 verschiedene Varianten zur Umsetzung das von der Schule definierten Raumprogramm untersucht.

 

Variante 1:         Komplettsanierung „D-Gebäude“ und Erweiterung durch einen Fluranbau

Variante 2:         Teilabriss „D-Gebäude“ und Erweiterung um zweigeschossigen Klassentrakt

Variante 3:         Komplettabriss „D-Gebäude“ und Neubau von einem Flachdachgebäude

 

Die nachfolgenden Varianten sind unter Einbeziehung von energetischen-, und Klimaschutzaspekten sowie dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz aufgestellt worden. Die Umsetzung der Treibhausgasneutralität laut Kreistagsbeschluss ist entsprechend in der Untersuchung berücksichtigt worden.

 

 

Variante 1

 

Komplettsanierung „D-Gebäude“ und Erweiterung durch einen Fluranbau

Die bestehenden Gebäude bleiben erhalten und werden kernsaniert. Der Raumbedarf der Klassenräume wird durch Auflösung der innenliegenden Flurwand erweitert. Zur Erschließung der Klassenräume und der Ebenen wird ein 2-geschossiges Gebäude angebaut. Zudem wird ein neuer Pausen- und Aufenthaltsraum zwischen den beiden Gebäuden geschaffen.

Auf den Dachflächen kann eine Photovoltaikanlage aufgebaut werden. Im Bestandsgebäude wird die Raumaufteilung den Bedürfnissen der Schule angepasst. Zum Teil müssen tragenden Wände versetzt werden. Die vorhandene Vormauerung (Klinkerfassade) muss abgetragen und durch eine vorgehängte Fassade ersetzt werden. Die Fenster und die Türen sowie die Dachflächen werden den energetischen sowie teilweise den statischen Anforderungen angepasst. Die komplette Elektro-, Strom-, Heizung-, Lüftung- und Sanitärtechnik wird im Bestand ersetzt. Es wird angestrebt den Wärmebedarf des „D-Gebäudes“ komplett über eine Wärmeluftpumpe abzudecken.

 

1: notwendiger Anbau (Neubau), II Vollgeschosse

Erdgeschoss 383 m² + Obergeschoss 383 m²

Neubau gesamt: 766 m², Holzrahmenbauweise, Flachdach + PV

 

2: Sanierung Bestandgebäude, II Vollgeschosse

inkl. dem Verbindungsgang zum Gebäudeteil C, neues Satteldach + PV,

ggf. neue leichte vorgehängte Fassade                                                                                            

Südgebäude Erdgeschoss 342 m² + Obergeschoss 342 m² = 684 m²

Nordgebäude Erdgeschoss 444 m² + Obergeschoss 444 m² = 888 m²

Bestand gesamt: 1.572 m²

 

Gesamt- BGF:   Altbau 1.572 m² + Neubau 766 m² =                                        2.338 m²

 

 

 

 

 

 

 

Kostenschätzung zur Variante 1:

 

1

 

2

 

Gesamtbaukosten, ca.:                5.411.000 Mio.

 

 

Variante 2

 

Teilabriss „D-Gebäude“ und Erweiterung um zweigeschossigen Klassentrakt

Abbruch von dem südlichen unterkellerten Gebäudeteil D inklusive dem Verbindungsgebäude

 

Das südliche Gebäude sowie der Verbindungsbau werden abgerissen und das vorhandene nördliche Gebäude wird saniert. Zusätzlich wird ein Klassentrakt westlich am Bestand angebaut.

Ähnlich wie in der Variante 1 wird im Bestandgebäude der Flurbereich mit den Klassenräumen vereint, um größere Klassenräume zu erzielen. Hierzu soll die Wand zwischen Flur und Klassenraumbereich abgerissen werden. Die Lasten der Decken müssen statisch abgefangen werden. Die Fenster, die Türen, das Satteldach und die Fassade werden den energetischen Anforderungen angepasst An die neu strukturierten Klassenräume wird ein 2-geschossiges Gebäude mit einem Flur und weiteren notwendigen Klassenräumen angebaut. Auf den Dachflächen kann eine flächendeckende Photovoltaikanlage aufgebaut werden. Die komplette Elektro-, Strom-, Heizung-, Lüftung- und Sanitärtechnik wird im Bestand ersetzt. Es wird angestrebt den Wärmebedarf des „D-Gebäudes“ komplett über eine Wärmeluftpumpe abzudecken.

 

 

1: Anbau / Neubau, II Vollgeschosse

Bruttogrundflächen:

Erdgeschoss 498,5 m² + Obergeschoss 498,5 m² = 997 m²

Holzrahmenbauweise, Flachdach + PV

 

2: Sanierung Bestandgebäude, II Vollgeschosse

inkl. dem Verbindungsgang zum Gebäudeteil C, neues Satteldach + PV,

ggf. neue leichte vorgehängte Fassade,

Bruttogrundflächen:

Erdgeschoss 448 m² + Obergeschoss 448 m² = 896 m²

 

Gesamt- BGF: Anbau 997 m² + Bestand 896 m² =                                             1.893 m²

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kostenschätzung zur Variante 2:

 

5

6

Gesamtbaukosten, ca.;                                                               4.343.226 Mio.

 

 

Variante 3

 

Komplettabriss „D-Gebäude“, Neubau von einem Flachdachgebäude

Abbruch der kompletten Bestandsgebäude inkl. dem Verbindungsgebäude zum „C-Gebäude“.

 

Das südliche und das nördliche Gebäude werden abgerissen und ein kompletter Neubau wird am C-Gebäude angebaut. Der Raumbedarf der Schule kann ohne Einschränkungen und Kompromisse im vollen Umfang realisiert werden. Für die Umsetzung der Klassenraumanpassungen müssen keine aufwendigen statischen Maßnahmen durchgeführt werden. 

Die energetischen Anforderungen zur Erreichung der gesetzlichen Vorgaben sowie die vom Kreistag verabschiedeten Ziele zur Treibhausgasneutralität können für das D-Gebäude verwirklicht werden. Der für die Wärmepumpe benötigte Strom kann über eine auf dem Dach zu installierende PV-Anlage erreicht werden.

 

Neubau, II Vollgeschosse

Holzrahmenbauweise, Flachdach + PV, leichte vorgehängte Fassade

Erdgeschoss 740 m² + Obergeschoss 740 m²

Gesamt-BGF: ca.                                                                                                                            1.480 m²

 

 

Kostenschätzung zur Variante 3:

 

8

9

 

Gesamtbaukosten: ca.                                                                 4.372.681 Mio.

 

 

Wirtschaftlichkeitsberechnung

Bevor Investitionen von erheblicher und finanzieller Bedeutung (>= 1,5 Mio. €) beim Landkreis Friesland entschieden werden, ist durch einen Wirtschaftlichkeitsvergleich unter mehreren in Betracht kommenden Varianten die wirtschaftlichste Lösung zu ermitteln. Eine solche Untersuchung ist nach dem NKomVG sowie die KomHKVO vorgeschrieben.

 

Es wurde bei der Durchführung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung nach den Erfordernissen des Einzelfalls die einfachste und wirtschaftlichste Methode angewendet. Dies bedeutet, dass nicht jedwede denkbare Variante betrachtet wurde, sondern die Ermittlung nur so tief erfolgte, dass eine sichere Entscheidung für oder gegen eine Variante ermöglicht ist. Hierzu wurden primär die Baukosten gegenübergestellt.

 

 

Fazit:

Die Machbarkeitsstudie dient der Auswahl der umzusetzenden Variante. Daher sind die angegebenen Kosten als Richtwerte zur Bestimmung der Lösungsvariante anzusehen.

 

Die Variante 1 ist mit einer zu sanierender Bruttogrundfläche von ca. 2.338 m² mit Abstand die Lösung mit den höchsten zu erwartenden Baukosten, da hier das gesamte vorhandene Gebäudevolumen nicht nur energetisch kernsaniert werden muss. Hier würde zur Erzielung der energetischen Vorgaben als auch zur Umsetzung des Raumbedarfs das Tragwerk mit großem Aufwand ertüchtigt werden müssen. Weiterhin würden teilweise nicht benötigte Flächen mit saniert werden.

 

Bei der Variante 2 hingegen sind die geringsten Baukosten zu erwarten und es ist wohl auch anzunehmen, dass bei einer Sanierung die vorhandene „graue Energie“ in Form von erhaltenswerter Baukonstruktion zur Reduzierung der CO2-Emission beitragen wird, allerdings ist bei dieser Variante nicht auszuschließen, dass doch höhere Kosten zu erwarten sind, weil auch hier weiterhin ein Anteil des Bauwerks hinsichtlich der Tragkonstruktion stark ertüchtigt werden muss (vorhandene Dachkonstruktion + Mauerwerksabfangungen). Es ist auch nicht auszuschließen, dass bei den statisch notwendigen Rückbauarbeiten des Vormauerwerkes zum Einsturz der Hintermauerung kommen kann.

 

Aufgrund des hohen Sanierungsaufwand bei der Varianten 1 + 2 wird ein erheblicher Rückbau und Neueinsatz von neuem Material notwendig sein, ohne jedoch die Qualitäten eines Neubaus erreichen zu können. Von daher kann, da keine spezifischen Vorteile zu erkennen sind, eine Vertiefte Betrachtung zur Nutzung „grauer Energie“ entfallen.

 

Wie schon in der Beschreibung zur Variante 3 erwähnt, können bei Wahl dieser Lösung aller schulischen und gesetzlichen Ziele ohne Kompromisse realisiert werden. Zumal der Kostenunterschied zur Variante 2 mit ca. 30.000 € marginal ausfällt.

Auch zur Erreichung der Klimaschutzziele, wie z.B. die Nutzung regenerativer Energien (PV-Anlage, Luft-Wärme-Pumpe) zur Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz ist diese Variante vorzuziehen. Im Hinblick auf die zu erwartenden Lebenszykluskosten ist hier ein geringerer finanzieller Aufwand zu erwarten, dies gilt sowohl für die höhere Gesamtnutzungsdauer als auch die niedrigen Kosten für Bauunterhalt und Pflege sowie anfallender Sanierungen.

 

Empfehlung:

Die Verwaltung empfiehlt die Variante 3 für die weitere Umsetzung zu berücksichtigen, da hier mit den wirtschaftlich geringeren Variablen zu rechnen ist.

Auch lassen sich mit der Variante 3 die Anforderung zur Umsetzung des von der Schule ausgearbeiteten pädagogischen Konzeptes sowie die Ziele zur Erreichung der Treibhausgasneutralität sowie die Senkung der Lebenszykluskosten konsequenter umsetzen.

 

Vergleich der Wirtschaftlichkeit in Zahlen         

Variante 1 - Komplettsanierung und Anbau                                        5.411.000 Mio.

Variante 2 - Teilabriss und Anbau                                                            4.343.226 Mio.

Variante 3 - Komplettabriss und Neubau                                              4.372.681 Mio.

 

Der Baukostenstand ist aus dem BKI 2023, eine seriösere Aussage zur Baukostensteigerung bis auf das Jahr 2025 ist derzeit nicht möglich.

 

 

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Empfehlung der Verwaltung zur Umsetzung der Variante 3 wird zugestimmt.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:       Ja       Nein

Gesamtkosten der Maßnahmen (ohne Folgekosten)

Direkte jährliche

Folgekosten

 Finanzierung:

  Eigenanteil                objektbezogene Einnahmen

Sonstige einmalige oder jährliche laufende Haushaltsauswirkungen

€ 4.375.000

€ XXXX

€ 4.375.000

€ XXXX

€ XXXX

Erfolgte Veranschlagung:    ja, mit  500.000 in 2025, 1.600.000 in 2026 und 2.200.000 in 2027          Nein

im   Ergebnishaushalt    Finanzhaushalt    Produkt- bzw. Investitionsobjekt: I.1.150071.500

Vorlage betrifft die demografische Entwicklung:   ja   nein

Falls ja, in welcher Art: XXXX

Vorlage hat negative Auswirkungen auf Klimaschutz:   ja   nein

Bei  ja: Nähere Erläuterung der Auswirkung in Begründung

Vorlage hat positive Auswirkungen auf Klimaschutz:   ja   nein

Bei  ja: Handlungsfeld: Co2-Einsparung

Vorlage bezieht sich auf

XXX

MEZ Nr. 2

Titel: Erziehung und Bildung stärken 

HSP Nr. 2.07.01

Titel: Fortsetzung der Sanierung und Instandhaltung der Schulgebäude  

                                                

 

                                    

Sachbearbeiter/in                    Fachbereichsleiter/in

Sichtvermerke:

 

                                                             

Dezernent/in                     Kämmerei                         Landrat

Abstimmungsergebnis:

Fachausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreisausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreistag

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

 


Anlage:

 

keine