Begründung:
Die
Realisierung einer Radvorrangroute (= RVR) von Jever über Schortens und Sande
(mit Anbindung an Wilhelmshaven) bis Varel hat für den Landkreis Friesland und
die beteiligten Kommunen bekanntlich höchste Priorität.
Für
das Teilstück der Stadt Schortens entlang der Alten Bundesstraße sowie des
Landkreises Friesland entlang der Kreisstraße 294 bis Sande wurde gemeinsam
eine Machbarkeitsstudie beim Ingenieurbüro IST, Schortens, beauftragt.
Die
Gesamtstudie liegt nunmehr vor und kann unter dem Link https://kombox.kdo.de/lk_friesland/index.php/s/YPpSiY2HwEJBHZS eingesehen werden. Eine Kurzfassung dieser Studie
(ohne Grobkostenberechnungen und Planskizzen) wird dieser Vorlage als Anlage
beigefügt.
Wichtigste
Erkenntnis ist, dass diese RVR mit einer baulichen Breite von 3,50 m (siehe
Qualitätsstandard Fahrradkonzept des Landkreises) machbar ist, allerdings ist
die Umsetzung auf dem Teilstück der Kreisstraße (also ab der Einmündung
Nordfrost-Ring bis Sande) mit erheblich mehr Aufwand verbunden, weil hier
durchweg der zur Verfügung stehende Verkehrsraum nicht ausreichend ist und im
Gegensatz zur inzwischen überdimensionierten früheren Bundesstraße keine
„Verschmälerung“ der Fahrbahn (von 6,50 m) möglich ist. In dieser Vorlage wird
ausschließlich der Abschnitt der Kreisstraße behandelt, d.h. hier wäre eine
präzise Entwurfsplanung erforderlich, um den erforderlichen Grunderwerb und das
natürlich erforderliche Planfeststellungsverfahren vorzubereiten.
Die
grobe (!) Kostenschätzung sieht für den Landkreis entlang der Kreisstraße ein
Kostenvolumen von ca. 1,5 Mio. € vor, wichtig ist hierbei, dass diese Kosten
sich erheblich erhöhen werden durch die hier nicht berücksichtigten Planungs-,
Grunderwerbskosten und Kosten für sicherlich erforderliche umfangreichere
Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen. Weiterhin zu berücksichtigen ist
natürlich, dass es zu gegebener Zeit die erforderlichen Fördermittelanträge
vorzubereiten gilt, realistisch ist eine Förderquote von 75% oder bestenfalls
90%. Mit der Förderbehörde würde rechtzeitig vorab abgestimmt, dass die
Förderfähigkeit nicht in Frage gestellt durch die Beibehaltung der vorhandenen
Radwegbreiten im Zuge der Brückenbauwerke (Industriegleis sowie Bahnverlegung
Sande).
Um
die weitere Planung voranzutreiben, steht im Haushalt des Landkreises in diesem
Jahr ein (Planungs-)Kostensatz von 50.000 € zur Verfügung, in den nächsten
Jahren sind zunächst 200.000 € (2025) bzw. 500.000 € (2026) eingestellt.
In
den bisherigen Beratungen bestand auch stets Konsens, dass rechtzeitig und
seriös die Machbarkeit einer RVR (nahezu parallel zur Kreisstraße verlaufend)
auf einem Realverbandsweg und entlang der Bahnstrecke bis zum Sillandweg
geprüft werden sollte. Die Studie hat diesen Ansatz verfolgt und trifft hierzu
wertvolle Aussagen. Es bestehen erhebliche Hemmnisse (erforderlicher Ausbau
eines bislang bei der Bahn „nicht-öffentlichem“ Bahnübergang mit
Signalisierung, Brückenbauwerk über die Maade, Umspannwerk Roffhausen etc.), so
dass im Ergebnis diese Wegeführung nicht empfohlen wird und daher nicht
weiterverfolgt werden sollte.
Beschlussvorschlag:
Die
Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der Erkenntnisse der
Machbarkeitsstudie die konkrete Planung der Radvorrangroute entlang der K 294
von der Einmündung Nordfrost-Ring bis Sande voranzutreiben und daraufhin das erforderliche
Planfeststellungsverfahren vorzubereiten.
Die
Planung der überwiegend parallel verlaufenden sog. Alternativroute entlang des
Realverbandsweges und der Bahnlinie bis zum Sillandweg wird aufgrund der in der
Studie dargestellten Hindernisse, Mehrwege und nicht zuletzt der damit
verbundenen erheblichen Mehrkosten nicht weiterverfolgt.
Anlage:
Machbarkeitsstudie
(Kurzfassung)/ Langfassung siehe oben (Link)