Betreff
Machbarkeitsstudie für eine Radvorrangroute; hier: K 294 (Nordfrostring bis Sande)
Vorlage
0732/2024
Art
Beschlussvorlage

Begründung:

 

Die Realisierung einer Radvorrangroute (= RVR) von Jever über Schortens und Sande (mit Anbindung an Wilhelmshaven) bis Varel hat für den Landkreis Friesland und die beteiligten Kommunen bekanntlich höchste Priorität.

 

Für das Teilstück der Stadt Schortens entlang der Alten Bundesstraße sowie des Landkreises Friesland entlang der Kreisstraße 294 bis Sande wurde gemeinsam eine Machbarkeitsstudie beim Ingenieurbüro IST, Schortens, beauftragt.

 

Die Gesamtstudie liegt nunmehr vor und kann unter dem Link https://kombox.kdo.de/lk_friesland/index.php/s/YPpSiY2HwEJBHZS eingesehen werden. Eine Kurzfassung dieser Studie (ohne Grobkostenberechnungen und Planskizzen) wird dieser Vorlage als Anlage beigefügt.

 

Wichtigste Erkenntnis ist, dass diese RVR mit einer baulichen Breite von 3,50 m (siehe Qualitätsstandard Fahrradkonzept des Landkreises) machbar ist, allerdings ist die Umsetzung auf dem Teilstück der Kreisstraße (also ab der Einmündung Nordfrost-Ring bis Sande) mit erheblich mehr Aufwand verbunden, weil hier durchweg der zur Verfügung stehende Verkehrsraum nicht ausreichend ist und im Gegensatz zur inzwischen überdimensionierten früheren Bundesstraße keine „Verschmälerung“ der Fahrbahn (von 6,50 m) möglich ist. In dieser Vorlage wird ausschließlich der Abschnitt der Kreisstraße behandelt, d.h. hier wäre eine präzise Entwurfsplanung erforderlich, um den erforderlichen Grunderwerb und das natürlich erforderliche Planfeststellungsverfahren vorzubereiten.

 

Die grobe (!) Kostenschätzung sieht für den Landkreis entlang der Kreisstraße ein Kostenvolumen von ca. 1,5 Mio. € vor, wichtig ist hierbei, dass diese Kosten sich erheblich erhöhen werden durch die hier nicht berücksichtigten Planungs-, Grunderwerbskosten und Kosten für sicherlich erforderliche umfangreichere Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen. Weiterhin zu berücksichtigen ist natürlich, dass es zu gegebener Zeit die erforderlichen Fördermittelanträge vorzubereiten gilt, realistisch ist eine Förderquote von 75% oder bestenfalls 90%. Mit der Förderbehörde würde rechtzeitig vorab abgestimmt, dass die Förderfähigkeit nicht in Frage gestellt durch die Beibehaltung der vorhandenen Radwegbreiten im Zuge der Brückenbauwerke (Industriegleis sowie Bahnverlegung Sande).

 

Um die weitere Planung voranzutreiben, steht im Haushalt des Landkreises in diesem Jahr ein (Planungs-)Kostensatz von 50.000 € zur Verfügung, in den nächsten Jahren sind zunächst 200.000 € (2025) bzw. 500.000 € (2026) eingestellt.

 

 

In den bisherigen Beratungen bestand auch stets Konsens, dass rechtzeitig und seriös die Machbarkeit einer RVR (nahezu parallel zur Kreisstraße verlaufend) auf einem Realverbandsweg und entlang der Bahnstrecke bis zum Sillandweg geprüft werden sollte. Die Studie hat diesen Ansatz verfolgt und trifft hierzu wertvolle Aussagen. Es bestehen erhebliche Hemmnisse (erforderlicher Ausbau eines bislang bei der Bahn „nicht-öffentlichem“ Bahnübergang mit Signalisierung, Brückenbauwerk über die Maade, Umspannwerk Roffhausen etc.), so dass im Ergebnis diese Wegeführung nicht empfohlen wird und daher nicht weiterverfolgt werden sollte.

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der Erkenntnisse der Machbarkeitsstudie die konkrete Planung der Radvorrangroute entlang der K 294 von der Einmündung Nordfrost-Ring bis Sande voranzutreiben und daraufhin das erforderliche Planfeststellungsverfahren vorzubereiten.

 

Die Planung der überwiegend parallel verlaufenden sog. Alternativroute entlang des Realverbandsweges und der Bahnlinie bis zum Sillandweg wird aufgrund der in der Studie dargestellten Hindernisse, Mehrwege und nicht zuletzt der damit verbundenen erheblichen Mehrkosten nicht weiterverfolgt.

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:       Ja       Nein

Gesamtkosten der Maßnahmen (ohne Folgekosten)

Direkte jährliche

Folgekosten

 Finanzierung:

  Eigenanteil                objektbezogene Einnahmen

Sonstige einmalige oder jährliche laufende Haushaltsauswirkungen

€ 1.522.000

(zzgl. Planung, Grunderwerb, Kompensation!)

nicht konkret zu beziffern (Unterhaltung)

10 – 25%

der Gesamtkosten

75 – 90%

der förderfähigen Kosten

€ XXXX

Erfolgte Veranschlagung:    ja teilweise, mit 50.000 € (2024), 200.000 € (2025), 500.000 € (2026)           Nein

im   Ergebnishaushalt    Finanzhaushalt    Produkt- bzw. Investitionsobjekt: I1.240003.500/ SK 787200

Vorlage betrifft die demografische Entwicklung:   ja   nein

Falls ja, in welcher Art: XXXX

Vorlage hat negative Auswirkungen auf Klimaschutz:   ja   nein

Bei  ja: Nähere Erläuterung der Auswirkung in Begründung

Vorlage hat positive Auswirkungen auf Klimaschutz:   ja   nein

Bei  ja: Handlungsfeld: Förderung Radverkehr

Vorlage bezieht sich auf

XXX

MEZ Nr.3

Titel: Standortqualitäten ausbauen und sichern 

HSP Nr. 3.22 + 3.23

Titel: Normgerechter Ausbau der Radwege an Kreisstraßen + Umsetzung eines integrierten Fahrradkonzeptes  

                                                

 

                                                 gez. Hinrichs

Sachbearbeiterin                     Fachbereichsleiter

Sichtvermerke:

 

gez. Dr. Dehrendorf      gez. Rocker               gez. Ambrosy

Dezernent                         Kämmerei                         Landrat

Abstimmungsergebnis:

Fachausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreisausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreistag

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

 


Anlage:

 

Machbarkeitsstudie (Kurzfassung)/ Langfassung siehe oben (Link)